Der Blutdruck ist ein zentraler Gesundheitsparameter, der sich aus zwei Werten zusammensetzt: dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck. Diese Werte werden in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und geben Auskunft über den Druck in den Blutgefässen während der verschiedenen Phasen des Herzzyklus.
Der systolische Wert beschreibt den Druck in den Arterien, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut mit Kraft in die Gefässe pumpt. In dieser als Systole bezeichneten Phase dehnen sich die Arterienwände kurzzeitig aus, was dem höchsten Blutdruckwert entspricht. Der diastolische Wert dagegen misst den Druck in den Arterien, wenn das Herz erschlafft und sich wieder mit Blut füllt – die sogenannte Diastole. In dieser Phase ist der Druck in den Gefässen am niedrigsten.
Beide Messwerte sind wichtig, um den Blutdruckzustand zu beurteilen und mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen. Obwohl dem systolischen Blutdruck häufig mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, sind auch Veränderungen des diastolischen Blutdrucks von Bedeutung.
Der Blutdruck ist in der Regel normal, wenn der systolische Wert unter 130 mmHg und der diastolische Wert unter 85 mmHg liegt. Dies beschreibt einen gesunden Zustand des Kreislaufsystems, auch wenn die Messwerte in Abhängigkeit von aktuellen Ereignissen wie Stress oder körperlicher Anstrengung leicht schwanken können.
Es gibt auch die Einstufung „hochnormaler Blutdruck“, bei dem der systolische Wert unter 140 mmHg und der diastolische Wert unter 90 mmHg liegt. Dieser Zustand gilt als grenzwertig und kann eine Überwachung erforderlich machen. Blutdruckwerte unter 100/60 mmHg deuten auf einen niedrigen Blutdruck hin, der jedoch nicht immer Beschwerden verursacht. In einigen Fällen können Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten, aber in den meisten Fällen hat ein niedriger Blutdruck keine gesundheitlichen Folgen, solange keine anderen Ursachen vorliegen.
Der Blutdruck variiert je nach Altersgruppe. Bei älteren Menschen liegen die Normalwerte meist etwas höher, während bei jüngeren Erwachsenen und Kindern niedrigere Normalwerte üblich sind. Eine regelmässige Kontrolle des Blutdrucks ist daher notwendig, auch unter Berücksichtigung des Alters und der Lebensweise.
Niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt, ist nicht immer gefährlich, kann aber bei manchen Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen. Ein Blutdruck unter 100/60 mmHg gilt als zu niedrig. In den meisten Fällen macht er sich jedoch nicht durch auffällige Symptome bemerkbar.
Treten Beschwerden auf, können diese vielfältig sein und reichen von Schwindel, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen bis hin zu Atemnot, kalten Händen und Füssen sowie Kopfschmerzen. Ursache ist häufig eine schlechte Durchblutung, die zu einer Unterversorgung lebenswichtiger Organe mit Sauerstoff führt.
Besonders betroffen sind junge, schlanke Frauen, bei denen es sich oft um eine harmlose Form der Hypotonie handelt. In vielen Fällen lässt sich keine genaue Ursache für den niedrigen Blutdruck finden. Manchmal kann eine Grunderkrankung wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Herzprobleme dahinter stecken. Auch bestimmte Medikamente oder starker Flüssigkeitsverlust können den Blutdruck senken.
In einigen Fällen tritt ein niedriger Blutdruck in bestimmten Situationen auf, z. B. wenn man schnell aus dem Sitzen oder Liegen aufsteht, was als orthostatische Hypotonie bezeichnet wird. Dieser Blutdruckabfall kann vor allem bei älteren Menschen zu Schwindel bis hin zur Ohnmacht führen und das Sturzrisiko erhöhen. Auch die postprandiale Hypotonie, also der Blutdruckabfall nach dem Essen, kann bei älteren Menschen zu Schwindel und Benommenheit führen. Dies bedeutet, dass nach einer Mahlzeit der Blutdruck durch die Umverteilung des Blutes zur Verdauung sinken kann.
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Ist der Druck in den Arterien dauerhaft zu hoch, werden die Gefässe überlastet, was zu einer Reihe schwerwiegender Erkrankungen führen kann. Betroffen sind vor allem Herz und Nieren.
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, bei der sich die Herzkranzgefässe durch Ablagerungen verengen, und die Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt. Diese Erkrankungen können zu Symptomen wie Kurzatmigkeit und geschwollenen Beinen führen. Darüber hinaus kann Bluthochdruck zu Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern führen, die wiederum das Schlaganfallrisiko erhöhen.
Eine häufige Komplikation bei anhaltend hohem Blutdruck ist die Arteriosklerose, eine Verhärtung und Verengung der Arterien, die zu schlechter Durchblutung und schliesslich zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen kann. Auch die Nieren sind betroffen, da Bluthochdruck die Nierengefässe schädigt, was zu Nierenversagen führen kann.
Übergewicht, salzreiche Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen sind wichtige Risikofaktoren, welche die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen und damit die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen erhöhen. In manchen Fällen kann auch eine familiäre Veranlagung eine Rolle spielen, ebenso wie bestimmte Hormonstörungen oder Nierenerkrankungen, die zu einer sekundären Hypertonie führen können.
Bewegung kann den Blutdruck wirksam senken, insbesondere durch regelmässigen Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren. Diese Aktivitäten fördern die Durchblutung, stärken das Herz-Kreislauf-System und machen die Blutgefässe elastischer.
Es ist jedoch wichtig, das Training langsam zu steigern. Ein zu intensives Training kann kurzfristig den Blutdruck erhöhen, da der Kreislauf mehr Blut benötigt. Deshalb sollten Puls und Atmung deutlich erhöht sein, ohne dass man sich völlig erschöpft fühlt. Bei erhöhten Blutdruckwerten über 160/95 mmHg sollte vor dem Sport eine ärztliche Abklärung erfolgen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, zunächst eine medikamentöse Therapie in Erwägung zu ziehen. Darüber hinaus ist vor Trainingsbeginn eine ärztliche Untersuchung, insbesondere ein Belastungs-EKG, zu empfehlen.
Für den Einstieg eignen sich die gelenkschonenden Sportarten Walking und Nordic Walking. Radfahren und Schwimmen sind ebenfalls gute Alternativen. Wenn Sie gerne joggen oder tanzen, können auch diese Aktivitäten zur Verbesserung des Blutdrucks beitragen. Auch ein moderates Krafttraining kann sinnvoll sein, allerdings sollten Sie dabei auf die Intensität achten und sich gegebenenfalls von einer Fachperson beraten lassen.
Wenn Ihr Blutdruck 180/120 mmHg oder höher ist, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, da dieser extrem hohe Druck zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen, Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle in den Beinen, Seh- oder Sprachstörungen deuten auf eine lebensbedrohliche Situation hin. In diesem Fall ist eine sofortige ärztliche Behandlung erforderlich, um Organschäden zu vermeiden.
Auch bei Blutdruckwerten unter 90/60 mmHg sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn niedriger Blutdruck kann zu Schwindel, Schwäche und Ohnmacht führen. Wenn Sie zu den Risikogruppen für Bluthochdruck gehören, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmässig messen lassen. Messwerte über 140/90 mmHg, vor allem bei wiederholter Messung, erfordern eine ärztliche Abklärung. Bei über 80-Jährigen gelten Blutdruckmesswerte ab 160/90 mmHg als behandlungsbedürftig.
Ein normaler Blutdruck ist wesentlich für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Ein gesunder Lebensstil, regelmässige Kontrollen und, falls erforderlich, eine angemessene Behandlung können Bluthochdruck vorbeugen oder ihn erfolgreich behandeln.