Dinkel

Dieses Fitness-Getreide macht Sie glücklicher

Dinkel erlebt derzeit einen wahren Boom und steht schon länger nicht mehr im Schatten des Weizens: dieses robuste Korn liefert mehr wertvolle Nährstoffe und gilt als eine gute Quelle von pflanzlichem Protein, Silizium und Eisen. Was steckt alles in Dinkel?


Dinkel (Triticum spelta) ist eine Getreideart aus der Gattung des Weizens, nämlich eine der ältesten Urformen dieses Getreides. Dinkel gehört zu den Spelzgetreiden, welche nach der Ernte von der nicht essbaren äusseren Schicht befreit werden müssen. Diesen Prozess nennt man Entspelzen. Die feste Hülle des Korns (Spelz) dient dem Schutz vor Pilzen und anderen Schädlingen sowie äusseren Einflüssen. Dank diesem natürlichen Schutz benötigt Dinkel keine Pflanzenschutzmittel beim Anbau und wird zu einem perfekten Bio-Getreide, da Spelz das Korn daneben auch vor Dünger schützt.

Dinkel ist hat einen reicheren Geschmack als Weizen – leicht nussig und aromatisch. Darüber hinaus verfügt Dinkel über gute Backeigenschaften. Noch aromatischer ist der sogenannte Grünkern. Das ist der zwei bis drei Wochen vor der Reife geernteter Dinkel. Er wird nach der Ernte über Buchweizenholz gedörrt und geschält. Durch das Darren werden die Dinkelkörner nachgereift, aufgeschlossen und leichter verdaulich. Ihre Inhaltsstoffe können dann von unserem Körper besonders gut verwertet werden. Grünkern kann den Stoffwechsel anregen und wirkt sich positiv auf das Nervensystem aus.



Dinkel punktet mit hochwertigem pflanzlichen Eiweiss und liefert pro 100 g des Korns 17 g Protein in Form aller acht essentiellen Aminosäuren. Besonders beachtlich ist der Gehalt an verzweigtkettigen Aminosäuren BCAA, die für den Muskelaufbau und Muskelerhalt von grosser Bedeutung sind. Daher integrieren Sportler Dinkel gerne in ihren Speiseplan. Dieses Getreide sollte aber in keiner gesunden Ernährung fehlen. Dinkel überzeugt mit jeder Menge Silizium. Dieser Stoff sorgt für gesunde Haut, Haare, Nägel und das ganze Körpergewebe, welchem es Festigkeit und Elastizität verleiht. Daneben fördert Silizium eine gute Konzentration.

Dinkel enthält 130 mg Magnesium und 4.3 mg Eisen pro 100 g und ist somit die eisenreichste Getreideart. Eisen ist dafür zuständig, dass Sauerstoff im Blut besser transportiert wird und man sich fitter und aktiver fühlt. Darüber hinaus ist Dinkel reich an Kupfer, Zink und Ballaststoffen, welche die gesunde Verdauung unterstützen können. Der relativ hohe Gehalt an Beta-Carotin sorgt für gesunde Augen und Haut und Vitamin E trägt zum antioxidativen Schutz der Zellen bei. Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin) und Vitamin B6 sind wichtig für unser Nerven- und Immunsystem und für einen gesunden Stoffwechsel. Ein paar Pluspunkte gehen auf das Konto der Aminosäure Tryptophan, welche ebenfalls in Dinkel steckt und für die Bildung von Wohlfühlhormon Serotonin verantwortlich ist. Dinkel enthält 180 mg Tryptophan pro 100 g, was deutlich mehr als bei Weizen ist. Daher kann Dinkel stimmungsaufhellend wirken.

Wie können Sie dieses gesunde Getreide verzehren? Wir haben für Sie die besten Tipps gesammelt.

  • Sie können aus aromatisch-nussigem Dinkelkörnern einen warmen Dinkelbrei zubereiten, als Reisersatz oder Füllung verwenden oder Dinkelflocken als Müslizutat mit Milch, Sauermilchprodukt oder Pflanzendrink verzehren. Dinkel eignet sich bestens auch als Beilage in Gemüsepfannen oder Salaten. Grünkern schmeckt in Salaten, Suppen, Aufläufen und Bratlingen. Für vegane oder vegetarische Bratlinge und Klösse eignet sich auch prima der in Gemüsebrühe gegartes Dinkelschrot.
  • Es empfiehlt sich, Dinkelkörner vor der Zubereitung über Nacht in der 2.5-fachen Menge Wasser oder ungesalzener Gemüsebrühe einzuweichen. Danach können sie in diesem Wasser 25 Minuten lang gegart werden. Das Einweichen dient dazu, Phytinsäure abzubauen, um die Mineralstoffe verwertbar zu machen. Andernfalls bindet diese Säure wertvolle Mineralstoffe wie Zink an sich und verhindert ihre Verwertung.
  • Aus leicht geschliffenem Vollkorndinkel können Sie Dinkelreis zubereiten, der doppelt so viel Eiweiss und sechsmal so viele Ballaststoffe wie weisser Reis liefert und dabei schneller gar ist, als das volle Korn.
  • Dinkelmehl passt bestens in Gebäck, Brot, Brötchen, Pizza und Kuchen. Kneten Sie den Teig mit Dinkelmehl nicht zu lange, sonst wird der Teig zäh und trocken. Backen Sie Dinkelbrot und -brötchen in kleinen Mengen, da diese schnell trocken werden. Zu besseren Backergebnissen führt traditionelles Backen mit Sauerteig und mit einer langen Teigführung, die auch ähnlich wie das Einweichen des Korns für eine gute Verträglichkeit bei Menschen mit sensibler Verdauung sorgt.
  • Am besten sollte Dinkelvollkornmehl zum gesunden Backen verwendet werden. Es gibt aber Mehlsorten, in welchen nur Teile des Korns gemahlen werden. Diese werden als Typ 630, Typ 812 oder Typ 1050 bezeichnet. Diese Zahlen geben an, wie viel Milligramm Mineralstoffe in 100 g Mehl enthalten sind. Hier gilt: je grösser die Zahl, desto höher ist der Mineralstoffgehalt des Mehls. Doch selbst der hellste Dinkelmehltyp 630 liefert mehr Nährstoffe als das häufig genutzte Weissmehl aus Weizen.
  • Aus Randschichten des Dinkels wird Dinkelkleie hergestellt. Sie können diese in Joghurts, Smoothies oder Müsli streuen, um Ihr Essen ballaststoffreich zu machen. Vergessen Sie aber dabei nicht, ausreichend zu trinken.
  • Probieren Sie mal einen koffeinfreien Dinkelkaffee. Dieser Kaffeeersatz mit milder Röstnote schmeckt malzig-nussig und wird oft in Mischung mit Zichorie verkauft.
  • Sie können auch süsse, leicht nussige Dinkelkeimlinge selbst ziehen und als vitaminreiche Rohkost in Salaten, Brotaufstrichen und Gemüsepfannen verzehren. Lassen Sie die Dinkelkörner etwa 12 Stunden lang in Wasser quellen und wechseln Sie dabei das Wasser mehrmals. Lassen Sie die Körner zwei bis drei Tage in einem Keimglas keimen und spülen Sie diese dreimal am Tag durch.
  • Oder lassen Sie die Keimlinge zu Gras heranwachsen, um einen hochbasischen Dinkelgrassaft herzustellen, welcher reichlich Mineralstoffe und Chlorophyll liefert. Das Gras passt auch perfekt in grüne Smoothies. Es gibt Dinkelgras als Pulver im Verkauf. Das Pulver können Sie in einen Vitamin-C-reichen Saft mischen, um die Eisenaufnahme aus dem Dinkelgras zu erhöhen.
  • Menschen mit einer Weizenallergie vertragen häufig Dinkel ganz gut, was aber für Zöliakie-Patienten nicht der Fall ist. Beachten Sie, dass Dinkel mehr Gluten als Weizen enthält, wenn auch in einer anderen Form.
Mit diesen Tipps holen Sie das Beste aus dem trendigen Urgetreide!

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  • Dinkel wird im Nahen Osten bereits seit 5000 Jahren genutzt.
  • Als ein sehr widerstandsfähiges Getreide kann Dinkel in bis zu 1000 Metern Höhe gedeihen.
  • Die Verarbeitung von Dinkel zu Grünkern ist vermutlich vor etwa 300 Jahren entstanden. Die Bauern versuchten, die Ernte nach anhaltenden Regengüssen zu retten und ernteten noch unreifes Korn, bevor es verfaulen konnte. Um feuchtes Getreide lagerfähig zu machen, verarbeiteten sie es mit Feuer zu einem Grünkern.
  • Da das in Dinkel enthaltene Silizium die Konzentration fördert, galt Dinkel früher als „Getreide der Dichter und Denker”.

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