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Gesundes Sonnenbaden

So geniessen Sie unbeschwert ohne Risiko

Die Sonne schenkt uns Licht, Wärme und gute Laune – sie birgt aber auch Risiken, wenn wir unbedacht mit ihr umgehen. Zwischen wohltuender Bräune und schädlicher UV-Strahlung liegt ein schmaler Grat, den viele unterschätzen. Dabei kann bewusstes Sonnenbaden sogar gesund sein – vorausgesetzt, man weiss, wie es geht. Doch was braucht unsere Haut eigentlich, um die Sonne unbeschwert geniessen zu können?

Sonnenbaden – Was passiert mit unserer Haut?

Sonnenbaden ist weit mehr als ein angenehmes Sommervergnügen – es löst in unserem Körper eine ganze Kaskade biologischer Prozesse aus. Durch die UV-Strahlung wird in der Epidermis Melanin gebildet – der körpereigene Farbstoff, der uns bräunt und gleichzeitig als natürlicher Sonnenschutz dient. Doch das ist erst der Anfang. UVB-Strahlen regen auch die Bildung von Vitamin D an, das für starke Knochen, ein stabiles Immunsystem und unser seelisches Gleichgewicht sowie die allgemeine Gesundheit wichtig ist.

Doch die Sonne beeinflusst weit mehr als nur die äussere Erscheinung. Sobald Sonnenlicht auf die Haut trifft, beginnt der Organismus auch, Glücksbotenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin auszuschütten – ihre positive Wirkung hebt die Stimmung, vertreibt Ängste und macht uns wacher, konzentrierter und motivierter. Gerade nach den dunklen Wintermonaten ist dieser „Hormon-Kick“ oft deutlich spürbar. Darüber hinaus wirkt die Sonne wie ein innerer Taktgeber. Sie stabilisiert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, was wiederum die Regeneration und Immunabwehr fördert.

Doch so wohltuend das Sonnenlicht auch sein mag, es hat auch seine Schattenseiten. Freie Radikale, die durch zu viel UV-Strahlung entstehen, greifen die Hautzellen an und fördern die vorzeitige Hautalterung. Pigmentflecken, Falten und Elastizitätsverlust sind oft die sichtbaren Folgen. Auch das Risiko bleibender Zellschäden steigt – denn die Epidermis vergisst nichts.

Sonnenschutz: Wie viel Sonne ist gesund?

Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn die individuelle Verträglichkeit hängt von mehreren Faktoren ab: dem eigenen Hauttyp, dem aktuellen UV-Index, der geografischen Lage sowie der Tages- und Jahreszeit.

Grundsätzlich gilt: die Mittagssonne ist besonders intensiv und sollte gemieden werden. Wer sich dennoch im Freien aufhält, sollte seine Haut konsequent schützen – mit einer auf den Hautart abgestimmten Sonnencreme und leichter, bedeckender Bekleidung.

Denn obwohl Sonnenlicht für die Bildung von Vitamin D und unser Wohlbefinden lebenswichtig ist, kann ein Zuviel die Hautzellen nachhaltig schädigen. Die Kunst ist also, das richtige Mass zu finden – für einen gesunden Teint ohne Reue.

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  • Viele glauben, unter einem Sonnenschirm oder im Schatten seien sie sicher vor UV-Strahlen – doch das ist ein Irrtum. Wasser, Sand oder helle Wände reflektieren Sonnenstrahlen, sodass Ihre Haut auch dort UV-Belastung ausgesetzt ist. Deshalb sollten Sie auch im Sonnenschatten immer Sonnenschutzmittel verwenden, um Ihre Haut zuverlässig zu schützen.
  • Sonnenschutz mit hohem LSF schützt Ihre Haut vor Verbrennungen, hindert sie aber nicht daran, eine schöne Bräune zu entwickeln. Im Gegenteil: die Bräune entsteht langsamer und gleichmässiger und bleibt dadurch oft länger erhalten. So geniessen Sie eine gesunde Sommerbräune, ohne Ihrer Haut langfristig zu schaden.

Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) brauche ich?

Der Lichtschutzfaktor – kurz LSF – ist viel mehr als nur eine Zahl auf der Sonnencreme. Er bestimmt, wie lange Ihre Epidermis gefahrlos der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren oder die Hautalterung zu beschleunigen.

Welcher LSF für Sie der richtige ist, hängt vor allem von Ihrem individuellen Hauttyp ab. Menschen mit heller Haut, blonden oder rötlichen Haaren und hellen Augen haben meist nur eine Eigenschutzzeit von 5 bis 10 Minuten – danach droht bereits ein Sonnenbrand. In diesen Fällen ist ein hoher Lichtschutzfaktor, mindestens LSF 30, unerlässlich.

Dunklere Hauttypen verfügen zwar über einen längeren Eigenschutz, sollten sich aber ebenfalls nicht ungeschützt in der Sonne aufhalten – denn UV-Strahlung wirkt unabhängig von der Hautfarbe bis tief in die Zellen hinein.

Als Faustregel gilt: Eigenschutzzeit der Haut × Lichtschutzfaktor = maximale Schutzzeit in Minuten. Wer also eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten hat und sich 300 Minuten in der Sonne aufhalten möchte, benötigt einen LSF von mindestens 30. Wichtig ist, dass diese Schutzzeit durch Nachcremen aufrechterhalten, aber nicht verlängert werden kann – danach ist der Gang in den Schatten Pflicht.

Welche Massnahme ergreifen Sie beim Sonnenbaden zuerst?

Sonnencreme auftragen
einen Schattenplatz suchen
Sonnenhut oder Kappe aufsetzen
Hautstellen bedecken
ich bereite nichts speziell vor
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Ist vorgebräunte Haut weniger anfällig für Sonnenbrand?

Viele Menschen denken, gebräunte Haut sei ein natürlicher Schutzschild gegen die Sonne – aber das stimmt nur zum Teil. Bräune entsteht als Reaktion auf UV-Strahlen. Der Körper produziert vermehrt Melanin, ein Pigment, das die Epidermis dunkler färbt und versucht, die tieferen Hautschichten vor Schäden zu bewahren. Dieser Eigenschutz ist jedoch viel schwächer als oft angenommen.

Bei hellen Hauttypen (Typ I-III), die in Mitteleuropa am häufigsten vorkommen, entspricht der Schutz durch Bräunung nur einem LSF von etwa 1.5. Das bedeutet, dass man sich nur etwa eineinhalb Mal so lange in der Sonne aufhalten kann wie ohne Bräunung – und das ist schon sehr wenig. Selbst bei dunkleren Hauttypen steigt der Schutzgrad nur auf einen Faktor von etwa 2.

Gebräunte Epidermis bietet einen gewissen Schutz, reicht aber bei weitem nicht aus. Sonnencreme, Kleidung und Schatten sind auch bei gebräunter Epidermis unverzichtbar, um langfristige Hautschäden zu vermeiden.

Wie viele Sonnenbrände verzeiht die Haut?

Einen einmaligen Sonnenbrand kann die Haut meist noch gut verkraften. Kleinere Schäden repariert sie selbst, auch wenn das lange dauert. Doch jedes Mal hinterlässt sie Spuren. Mit jedem weiteren steigt das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Das bedeutet, dass die Epidermis einen Sonnenbrand vielleicht „verzeiht" – aber nicht vergisst. Diese Schäden können sich über viele Jahre summieren.

Was bringt Kleidung mit UV-Schutz?

UV-Schutzkleidung, auch Sonnenschutzkleidung genannt, ist speziell dafür ausgelegt, die Haut vor den schädlichen Strahlen der Sonne zu schützen. Im Gegensatz zu normaler Bekleidung besteht sie aus besonders dicht gewebten Stoffen – oft aus synthetischen Fasern wie Polyester, Nylon oder Spandex. Diese Stoffe können UV-Strahlen absorbieren oder blockieren, sind dabei aber leicht, atmungsaktiv und angenehm zu tragen.

UV-Schutzkleidung schützt die Haut auch im nassen Zustand zuverlässig – im Gegensatz zu herkömmlicher Bekleidung, die bei Nässe durchlässiger wird und weniger Schutzgrad bietet. Besonders am Strand oder beim Schwimmen sorgt UV-Schutzkleidung dafür, dass die Epidermis auch bei reflektierenden Strahlungen im Wasser besser geschützt bleibt.

UV-Bekleidung schützt sowohl vor UVA-Strahlen, welche die Haut altern lassen, als auch vor UVB-Strahlen, die Sonnenbrand und Hautkrebs verursachen können. Sie bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, ist aber eine wirksame Ergänzung zu Sonnencreme, Sonnenhut und Sonnenbrille. So wird die Belastung durch UV-Strahlen – ob an Land oder bei Nässe – deutlich reduziert.

Gesundes Sonnenbaden: Tipps und Empfehlungen, wie Sie Ihre Haut richtig schützen

  • Cremen Sie sich grosszügig und regelmässig ein. Sonnenschutz wirkt nur dann richtig, wenn Sie ihn reichlich auftragen und spätestens alle zwei Stunden erneuern. Auch nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen sollten Sie sich erneut eincremen. Denken Sie daran, besonders empfindliche Stellen wie Lippen, Ohren und Fussrücken sorgfältig zu schützen.
  • Wählen Sie den passenden Lichtschutzfaktor. Je nach Hautart benötigen Sie einen unterschiedlichen LSF. Helle Hauttypen sollten mindestens LSF 30 oder sogar 50 verwenden, während dunklere Hauttypen bei LSF 20 bis 30 gut geschützt sind. Multiplizieren Sie Ihre Eigenschutzzeit mit dem LSF, um zu berechnen, wie lange Sie gefahrlos in der Sonne bleiben können.
  • Meiden Sie die Mittagssonne. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten. In dieser Zeit sollten Sie lieber den Schatten aufsuchen oder eine Pause im Haus machen. Auch im Schatten ist Sonnencreme Pflicht, da etwa 50 Prozent der Strahlung reflektiert wird.
  • Tragen Sie dichte, trockene Kleidung. Leichte Baumwollhemden oder spezielle UV-Schutzkleidung bieten einen guten Schutz gegen Sonnenstrahlen. Vermeiden Sie dünne oder nasse Stoffe, da sie den Schutz deutlich verringern. Besonders bei Kindern lohnt sich UV-Schutzkleidung für maximale Sicherheit.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer Sonnenbrille. UV-Strahlen können der Netzhaut schaden und langfristig Augenkrankheiten wie den Grauen Star fördern. Wählen Sie eine Sonnenbrille mit CE-Zeichen und UV-400-Schutz. Achten Sie auf einen guten Sitz, damit die Brille optimal schützt.
  • Seien Sie vorsichtig bei Schwangerschaft und Medikamenten. Bestimmte Medikamente und Kräuter wie Antibiotika oder Johanniskraut erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Epidermis. Auch während der Schwangerschaft sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung möglichst meiden, um keine Pigmentflecken zu bekommen. Im Zweifel fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
  • Tragen Sie einen Hut zum Schutz von Kopf und Gesicht. Ein breitkrempiger Hut schützt nicht nur Ihre Kopfhaut, sondern auch Nacken vor Sonnenbrand. Besonders die Kopfhaut wird leicht übersehen, dabei kann ein Sonnenbrand dort sehr schmerzhaft sein. Helle Sommerhüte aus natürlichen Materialien bieten Schutz und sehen dabei modisch aus.
  • Schützen Sie Ihr Haar mit einem speziellen UV-Spray. Die Sonne kann Ihre Haarstruktur austrocknen und die Haarfarbe ausbleichen. Ein Sonnenschutzspray bewahrt die Feuchtigkeit und schützt die Haarstruktur. Spülen Sie Ihr Haar vor und nach dem Baden mit klarem Wasser, um Schäden durch Salz und Chlor zu verringern.
  • Verzichten Sie auf Parfum beim Sonnenbaden. Viele Parfums enthalten Alkohol, der die Haut austrocknen und Pigmentflecken begünstigen kann. Verwenden Sie stattdessen alkoholfreie Düfte oder Parfumöle. So vermeiden Sie Hautirritationen und geniessen dennoch einen angenehmen Duft.
  • Pflegen Sie Ihre Haut nach dem Sonnenbaden sorgfältig. Auch ohne Sonnenbrand verliert die Epidermis durch UV-Strahlung Feuchtigkeit. Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende After-Sun-Lotion, um die Haut zu beruhigen und zu regenerieren. Idealerweise pflegen Sie Ihre Haut sowohl abends nach dem Sonnenbad als auch morgens vor dem nächsten Tag in der Sonne.
  • Achten Sie auf Sonnencreme-Alternativen. Wenn klassische Sonnencreme für Ihre Epidermis zu schwer ist, können Sie zu leichten Alternativen wie UV-Seren, Sonnenschutzpuder oder getönten Tagescremes mit LSF greifen. Diese Produkte bieten Schutz, ohne die Poren zu verstopfen oder ein schweres Hautgefühl zu hinterlassen. Trotzdem sollten Sie auch bei Alternativen auf einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor achten.
  • Geniessen Sie die Sonne in Massen. Auch bei bestem Schutz ist Sonnenbaden nur in Massen gesund. Planen Sie regelmässige Pausen im Sonnenschatten ein und vermeiden Sie längere Aufenthalte im Freien ohne zusätzlichen Schutz. Denken Sie daran: Eine sanfte, langsame Bräune hält länger und schont Ihre Haut langfristig.

Sonnenbaden kann viele positive Auswirkungen auf Körper und Seele haben – vorausgesetzt, Sie schützen Ihre Haut richtig. Mit dem richtigen Sonnenschutz, dem Meiden der Mittagssonne und einer guten Nachpflege bewahren Sie Ihre Haut vor Langzeitschäden. Eine gesunde Bräune ist immer das Ergebnis eines bewussten und verantwortungsvollen Umgangs mit der Sonne.