Der Haselstrauch ist ein sommergrüner, mehrstämmiger Wildstrauch, der bis zu 7 Metern hoch wächst. Sein bevorzugter Standort sind Hecken und Waldränder. Die männlichen Kätzchen blühen bereits im Januar oder Februar und setzen hellgelbe Pollen frei. Die Fruchtstände erscheinen erst nach sechs Monaten, wobei späte Winterfröste die Ernte beeinträchtigen können.
Bei den kultivierten Haselnüssen gibt es etwa 100 verschiedene Sorten, die auch als Obstsorten bezeichnet werden und sich in vier Hauptgruppen unterteilen lassen: Lambertsnüsse (Corylus avellana), Zellernüsse (Corylus maxima), Hybride aus Lambertsnüssen, Hybride aus Zellernüssen.
Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen liegen vor allem in den Fruchthüllen. Bei den Lambertsnüssen ist die Schale röhrenförmig und länger als die Frucht selbst. Im Gegensatz dazu ist die Hülle der Zellernüsse zweilappig und kürzer als die Nuss. Lambertsnüsse zeichnen sich ausserdem durch ein intensiveres Aroma aus.
Die Haselnuss, der Samen des Haselnussstrauchs, ist nicht nur ein schmackhafter Snack, sondern auch ein vielseitiges Produkt mit einer langen kulinarischen Geschichte, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Mit einem Fettgehalt von mehr als der Hälfte ist die Haselnuss ein sehr nahrhaftes Lebensmittel, das in vielen kulinarischen Bereichen Verwendung findet, sei es pur, in Backwaren oder in Schokolade.
Haselnüsse haben eine beeindruckende Nährstoffdichte. Pro 100 Gramm enthalten sie etwa 644 Kalorien, 61.6 Gramm Fett, 12 Gramm Eiweiss und 10.5 Gramm Kohlenhydrate. Ausserdem sind sie reich an verschiedenen Vitaminen wie Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin C und Vitamin E. Auch Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium sind in nennenswerten Mengen enthalten.
Haselnüsse, die zu „Brain Food" gehören, verbessern durch ihren Lecithingehalt die Gedächtnisleistung. Lecithin beeinflusst Gedächtnis und Konzentration positiv. Ausserdem enthalten Haselnüsse Magnesium, Vitamin E und Niacin, die sich ebenfalls positiv auf Nerven und Gehirn auswirken.
Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren in Haselnüssen trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Haselnüssen vorkommen, haben eine positive Wirkung auf die Blutfettwerte. Wichtig ist allerdings, dass die Nüsse ungesalzen und nicht mit Schokolade überzogen sind.
Haselnüsse sind eine ausgezeichnete Quelle von verschiedenen B-Vitaminen (B1, B2, B3, B6, B7 und B9) und Vitamin E. Diese Vitamine unterstützen zahlreiche Körperfunktionen, unter anderem das Haarwachstum, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Bereits eine Portion Haselnüsse pro Tag deckt den Tagesbedarf an diesen wichtigen Vitaminen.
Dank ihres Reichtums an Lecithin, Flavonoiden und anderen Nährstoffen gelten Haselnüsse als ideale Nervennahrung. Diese Inhaltsstoffe fördern nicht nur die Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit, sondern regen auch die Durchblutung im Körper an.
Das in Haselnüssen enthaltene Vitamin E unterstützt die Zellerneuerung, hemmt Entzündungsprozesse und fängt freie Radikale ab. Studien zeigen, dass Haselnüsse nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch das Risiko für Krankheiten wie Parkinson oder Diabetes reduzieren können.
Menschen mit Allergien müssen vorsichtig sein, wenn sie Haselnüsse zum ersten mal probieren. Eine Haselnussallergie kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen und sogar lebensbedrohlich sein. Typische Symptome sind Hautreaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall, Atembeschwerden wie Husten und Kurzatmigkeit sowie Kreislaufbeschwerden wie Blutdruckabfall.
Bei Verdacht auf eine Haselnussallergie ist eine sofortige ärztliche Untersuchung erforderlich, um die Diagnose zu stellen und allergische Reaktionen zu verhindern.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmässige Verzehr von Nüssen, einschliesslich Haselnüssen, den Heilungsprozess bei Darmkrebs positiv beeinflussen kann. Studien zeigen, dass Patienten, die täglich eine Handvoll Nüsse essen, seltener einen Rückfall erleiden. Dies unterstreicht die mögliche vorbeugende Wirkung von Nüssen, insbesondere Haselnüssen, gegen bestimmte Krebsarten.
Die faszinierende Vielseitigkeit der Haselnuss zeigt sich nicht nur in ihrem köstlichen Geschmack, sondern auch in ihrem ernährungsphysiologischen Wert. Ihre Bedeutung als Symbol für Glück und Wohlstand in verschiedenen Kulturen verleiht ihr eine zusätzliche interessante Dimension. Als nachhaltige Pflanze leistet die Haselnuss zudem einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Gesundheitsaspekten.