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Kurkuma

Hemmt alle Arten von Entzündungen, hilft bei Magenproblemen

Das leuchtend gelbe „Gewürz des Lebens“ ist mehr als nur ein Küchenklassiker – es wirkt entzündungshemmend und lindert Magenbeschwerden. Seit Jahrtausenden wird Kurkuma in der ayurvedischen Medizin zur Förderung des Wohlbefindens eingesetzt. Doch was genau macht das Gewürz so besonders und wie kann es auch Ihre Gesundheit unterstützen?

Kurkuma - was ist das?

Kurkuma, auch als Gelbwurzel oder Curcuma bekannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse und stammt ursprünglich aus Indien und Südostasien. Die Pflanze gedeiht in tropischen Regionen mit hohen Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit. Ihr unterirdischer Wurzelstock, das Rhizom, wird als Gewürz verwendet und verleiht Speisen eine charakteristische goldgelbe Farbe.

Das Rhizom enthält neben dem bekannten Farbstoff Curcumin auch ätherische Öle wie Turmeron, Atlanton und Zingiberen, die für das Aroma und weitere Eigenschaften der Pflanze verantwortlich sind. Zudem liefert Kurkuma Ballaststoffe, Vitamine wie C und E sowie Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Magnesium.

Kurkuma ist in verschiedenen Formen erhältlich: als gemahlenes Pulver wird es häufig in der Küche verwendet, während die frische Wurzel einen intensiveren Geschmack hat. In der Lebensmittelindustrie wird Kurkuma auch als natürlicher Farbstoff mit der Kennzeichnung E100 verwendet. Es gibt auch Kurkuma-Kapseln, die konzentriertes Curcumin enthalten und oft mit Piperin kombiniert werden, um die Aufnahme durch den Körper zu verbessern.

Neben der kulinarischen Verwendung wird Kurkuma traditionell in der Naturheilkunde geschätzt. Es kann als Gewürz in Suppen, Reisgerichten und Currys, aber auch als Tee oder in „goldener Milch“ verzehrt werden. Beim Umgang mit frischem Kurkuma ist jedoch zu beachten, dass es leicht abfärbt und Hände sowie Küchenutensilien gelblich verfärben kann.

Welche Wirkung hat Kurkuma?

Kurkuma besitzt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften, die vor allem auf seine bioaktiven Inhaltsstoffe zurückzuführen sind. Eine der bekanntesten Wirkungen ist die Förderung des Gallenflusses, was die Verdauung unterstützt und Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit lindern kann. Ausserdem schützt Kurkuma die Leber, indem es die Produktion von Gallensaft anregt und potenziell schädliche Einflüsse abmildert.

Ein weiterer wichtiger Effekt von Kurkuma ist seine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung. Curcumin hilft, schädliche freie Radikale zu neutralisieren, die Zellen schädigen und so zur Entstehung von Krankheiten beitragen können. Diese antioxidative Fähigkeit trägt nicht nur zum Schutz vor altersbedingten Beschwerden bei, sondern könnte auch Entzündungserkrankungen wie Arthritis positiv beeinflussen. Bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis hat sich gezeigt, dass Curcumin als Ergänzung zu herkömmlichen Medikamenten wirksam sein kann und dabei weniger Nebenwirkungen verursacht.

Ausserdem hat Kurkuma eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Es kann helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren und die Blutgefässe zu schützen, indem es die Ablagerung von Fetten verhindert. Auf diese Weise verringert es das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verbessert die Gesundheit des gesamten Kreislaufsystems.

Kurkuma wirkt sich auch positiv auf das Gehirn aus. Es fördert die Produktion des Proteins BDNF, das für das Wachstum und die Erneuerung von Nervenzellen verantwortlich ist. Dadurch kann die kognitive Funktion gestärkt und das Fortschreiten degenerativer Erkrankungen wie Alzheimer verzögert werden. In Kombination mit seiner entzündungshemmenden Eigenschaft trägt Kurkuma somit zur geistigen Gesundheit bei und könnte auch bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein.

Für Menschen, die sich regelmässig körperlich anstrengen, bietet Kurkuma auch Vorteile bei der Regeneration. Die entzündungshemmende Eigenschaft hilft beim Muskelkater und verbessert die Beweglichkeit der Gelenke. Dies ist besonders für Sportler interessant, die bei regelmässiger Belastung Muskelermüdung und Schmerzen vermeiden wollen.

Nicht zuletzt zeigt Kurkuma auch vielversprechende Effekte bei der Unterstützung der Gewichtsabnahme. Die Kombination mit schwarzem Pfeffer (Piperin) verbessert die Aufnahme von Curcumin im Körper und könnte so helfen, den Stoffwechsel zu optimieren und die Fettverbrennung zu steigern.

In welcher Form konsumieren Sie heute Kurkuma am liebsten?

frisch
als Pulver
in Kapseln/Tabletten
gar nicht
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Hilft Kurkuma bei Krebs?

Die Wirkung von Kurkuma bei Krebs ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt und es gibt keine eindeutigen Studien, die eine Verbesserung der Prognose oder eine Verringerung des Rückfallrisikos durch Curcumin belegen. Daher wird Kurkuma derzeit nicht als Bestandteil einer Krebstherapie empfohlen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Kurkuma das Tumorwachstum hemmen und möglicherweise das Risiko von Metastasen verringern könnte, insbesondere bei Brustkrebs. Dies könnte durch die Beeinflussung bestimmter Transkriptionsfaktoren geschehen, die das Tumorwachstum regulieren.

Darüber hinaus gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass Kurkuma die Zellmembranen gesunder Zellen stabilisieren und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern erhöhen kann. Krebszellen hingegen scheinen durch Curcumin eine schwächere Membran zu entwickeln, was ihr Wachstum beeinträchtigen könnte.

Forschungen haben gezeigt, dass Kurkuma in Kombination mit Kreuzblütlern wie Brokkoli möglicherweise das Wachstum von Prostatakrebs hemmen kann. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine regelmässige Kombination von Kurkuma mit bestimmten Gemüsesorten eine krebshemmende Aktivität haben könnte.

editorial.facts

  • Kurkuma hat eine über 4’000 Jahre alte Geschichte. Sie wurde sowohl in der indischen Küche als auch in der ayurvedischen Medizin verwendet. Die Pflanze galt als heilig und war ein wichtiger Bestandteil religiöser Zeremonien.
  • Indien ist mit einem Anteil von 90 % an der Jahresproduktion der weltweit grösste Produzent von Kurkuma. Auch in Ländern wie China, Kambodscha, Thailand und Indonesien wird Kurkuma in grösserem Umfang angebaut.
  • Studien zeigen, dass Curcumin eine entzündungshemmende Wirkung hat, die mit der von Medikamenten wie Aspirin oder Ibuprofen vergleichbar ist.
  • In der Küche lassen sich Kurkumaflecken auf der Arbeitsplatte mit Spiritus entfernen, da sich der Farbstoff Curcumin in Alkohol löst. Seife allein reicht nicht aus. Bei Flecken auf der Kleidung kann eine chemische Reinigung helfen. Alternativ kann auch Wasserstoffperoxid zur Fleckenentfernung verwendet werden.

Hat Kurkuma Nebenwirkungen?

Wie viele andere Naturstoffe kann auch Kurkuma bei übermässigem oder unsachgemässem Gebrauch Nebenwirkungen hervorrufen. Vor allem bei hohen Dosen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Unwohlsein, Durchfall und Blähungen häufige Reaktionen. Diese treten vor allem aufgrund der magenreizenden Eigenschaft von Kurkuma auf. Bei empfindlichen Personen können auch Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Erbrechen auftreten.

Ein weiteres Risiko ist die Beeinflussung der Blutgerinnung. Kurkuma kann die Blutgerinnung verlangsamen und dadurch das Blutungsrisiko erhöhen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern wie Aspirin oder Warfarin. Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder erhöhter Blutungsneigung sollten Kurkuma nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden.

Auch Menschen mit Gallensteinen oder anderen Gallenbeschwerden sollten Kurkuma mit Vorsicht geniessen. Da es die Gallenproduktion anregt, kann es bei ihnen zu schmerzhaften Gallenkoliken kommen. Auch Schwangere sollten auf hohe Dosen verzichten, da Kurkuma wehenfördernd wirkt, was zu Komplikationen wie Früh- oder Fehlgeburten führen kann.

Ausserdem können Kurkuma-Präparate in seltenen Fällen Hautreaktionen wie Ausschlag oder Juckreiz hervorrufen. Auch Mundtrockenheit ist eine mögliche Nebenwirkung, die auf die Wirkung von Kurkuma auf die Speichelproduktion zurückzuführen ist.

Wie viel Kurkuma am Tag ist gesund?

Die empfohlene Tagesdosis von Kurkuma variiert je nach Quelle und Darreichungsform. In wissenschaftlichen Studien werden häufig Dosen von 500 bis 2000 mg Kurkuma pro Tag verwendet, vor allem in Form von hochkonzentrierten Extrakten, die wesentlich mehr Curcumin enthalten als das Gewürz selbst. Eine typische indische Ernährung liefert beispielsweise etwa 2000-2500 mg Kurkuma pro Tag, wobei der Curcumin-Anteil etwa 60-100 mg beträgt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Erwachsene eine Menge von bis zu 3 g getrocknetem Kurkumapulver pro Tag und Person als unbedenklich für den Verzehr als Gewürz eingestuft. Diese Menge entspricht der Dosis, die häufig in der täglichen Ernährung vorkommt und keine schädlichen Auswirkungen hat, solange keine gesundheitlichen Probleme vorliegen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, täglich nicht mehr als 2 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht mit der Nahrung aufzunehmen.

Bei der Einnahme von Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel ist auf die Dosierung zu achten, insbesondere bei hochkonzentrierten Curcumin-Präparaten in Kapsel- oder Tablettenform. Diese können Curcumin in Konzentrationen von bis zu 95 % enthalten, was die Dosierung genauer und kontrollierbarer macht. Da Curcumin jedoch nur schwer vom Körper aufgenommen werden kann, enthalten viele Präparate zusätzliche Substanzen wie Piperin (aus schwarzem Pfeffer), um die Bioverfügbarkeit und Aufnahme zu verbessern.

Wofür Sie Kurkuma verwenden können: nützliche Tipps

  • Verwenden Sie Kurkuma in Currys. Kurkuma verleiht Currys ein leuchtend gelbes Aussehen und eine würzig-bittere Note. Zusammen mit anderen Gewürzen wie Ingwer und Kreuzkümmel entsteht ein aromatisches Gericht.
  • Bereiten Sie „goldene Milch“ zu. Mischen Sie Kurkuma, Zimt, Ingwer und Muskatnuss mit warmer Milch oder Pflanzenmilch. Diese Mischung stärkt das Immunsystem und ist besonders in der kalten Jahreszeit wohltuend.
  • Fügen Sie Kurkuma Kürbis-, Karotten- oder Linsensuppen hinzu, um Geschmack und Farbe zu intensivieren.
  • Geben Sie einen Teelöffel Kurkuma in heisses Wasser. Der Tee wirkt entzündungshemmend und fördert das allgemeine Wohlbefinden.
  • Verwenden Sie Kurkuma in Salatdressings oder mit Avocados. In Kombination mit Ingwer und einem leichten Dressing aus Balsamico und Olivenöl wird Ihr Salat zu einer aromatischen und gesunden Mahlzeit.
  • Geben Sie eine Prise Kurkuma in Ihren Kaffee, Pfeffertee oder Smoothie.
  • Kurkuma harmoniert besonders gut mit Gewürzen wie schwarzem Pfeffer, Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Muskatnuss, Kardamom, Paprika und Anis. 
  • Kochen Sie Risotto, Couscous und alle Arten von Gemüse mit Kurkuma, um den Gerichten eine goldgelbe Note und mehr Geschmack zu verleihen.
  • In Marinaden für Geflügel oder Tofu verleiht Kurkuma eine aromatische Basis und einen warmen Gelbton.
  • In Kombination mit Zimt und Muskatnuss sorgt Kurkuma auch in Gebäck wie Keksen oder Muffins für eine goldgelbe Farbe und ein einzigartiges Aroma.
  • Kurkuma ist schlecht wasserlöslich, so dass die Farbe durch Fett intensiviert wird. Doch Vorsicht: zu viel Hitze und Fett können das Gewürz nicht nur braun, sondern auch bitter werden lassen. Daher sollte Kurkuma in reiner Form immer sparsam verwendet werden, da es sonst den Speisengeschmack schnell bitter werden lässt.
  • Durch die Zugabe von Natron wird die Kurkumafarbe intensiviert und die Gerichte erhalten einen leuchtend gelben oder orangen Farbton. Zitronensäure hilft, diese Farbe länger zu erhalten.
  • Verwenden Sie Gelbwurz (Curcuma longa) in einer Currymischung oder anderen Gewürzmischungen, um den entzündungshemmenden Wirkstoff Curcumin zu nutzen, der bei Arthrose helfen kann. Frische Blätter können ebenfalls in Tees verwendet werden, obwohl sie nicht die gleiche Konzentration an Curcumin wie die Wurzel enthalten. In einigen traditionellen Anwendungen werden auch die Blüten genutzt, aber sie spielen eine untergeordnete Rolle.
  • Bewahren Sie frische Kurkuma-Knollen luftdicht und gut verschlossen im Kühlschrank auf, so sind diese mehrere Wochen haltbar. Das Kurkuma-Pulver soll dunkel, trocken, kühl und luftdicht verschlossen gelagert werden.

Die heilenden Eigenschaften von Kurkuma, insbesondere seine entzündungshemmende Wirkung, machen es zu einem vielseitigen Naturheilmittel. Eine regelmässige Einnahme kann die Gesundheit langfristig unterstützen.