L-Arginin

Für mehr Muskeln und höhere Fettverbrennung

Durch ihren einzigartig hohen Stickstoffgehalt wirkt diese Aminosäure auf zahlreiche Körperfunktionen ein. L-Arginin ist an der Hormonsynthese, der Blutdruckregulation, der Potenzsteigerung und dem Muskelaufbau beteiligt. Was kann diese wichtige Aminosäure noch?


L-Arginin ist für die meisten von uns eine semi-essentielle (teilweise lebensnotwendige) Aminosäure und wird bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwerkranken zu einer bedingt essentiellen Aminosäure, da der Körper in diesen Fällen erhöhten Belastungen ausgesetzt ist. Unser Körper kann einen Teil des täglichen Argininbedarfs aus der Aminosäure Citrullin selbst herstellen. Die Vorläufermoleküle dafür liefern Leber und Darm. Den restlichen Bedarf bezieht der Körper aus argininhaltigen Lebensmitteln. Die Verdauungsenzyme spalten das Arginin von den Proteinen ab, so dass es mit Hilfe bestimmter Transporter rasch vom Darm aufgenommen werden kann. L-Arginin steigert die Proteinsynthese (Eiweissproduktion) und ist gleichzeitig Ausgangsstoff für die Produktion von Polyaminen, Histidinen und Nukleinsäure. Polyamine braucht unser Körper zum Wachsen und Überleben, Histidine schützen die Nerven und reparieren beschädigtes Gewebe, und Nukleinsäure (DNA) ist Bestandteil unseres Erbguts in den Körperzellen.

Eine der Hauptaufgaben von Arginin ist, dass nur mit Hilfe dieser Aminosäure das gefässaktivierende Stickstoffmolekül NO (Nitric Oxide/Stickoxid) im Körper gebildet werden kann. Dadurch erweitern sich die Gefässe und der Blutfluss verbessert sich, was auch zu einer besseren Herzleistung führt. Eine verbesserte Durchblutung des Herzens trägt auch zu einer deutlichen Blutdrucksenkung bei. In einer Auswertung verschiedener Metastudien wurde festgestellt, dass Arginin bei Patienten mit Bluthochdruck den systolischen Blutdruck um 2.2 bis 5.4 Millimeter Quecksilbersäule und den diastolischen Blutdruck um 2.7 bis 3.1 Millimeter Quecksilbersäule senken kann. Die Einnahme von Arginin erhöht die Elastizität der Blutgefässe und die Pumpleistung des Herzens. Präparate mit L-Arginin werden daher häufig bei koronarer Herzkrankheit in Verbindung mit Herzinfarkt und Hirninfarkt eingesetzt. Darüber hinaus gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Arginin die Entstehung von Arteriosklerose (Arterienverkalkung) verringern kann, da die erweiterten Arterien langsamer durch Ablagerungen verstopft werden.

Ausserdem kann L-Arginin auf natürliche Weise Erektionsstörungen mindern und die Potenz steigern, indem es die Durchblutung verbessert und die Gefässfunktion reguliert. Die Kombination mit Pinienrindenextrakt hat sich in Studien bei erektiler Dysfunktion als besonders wirksam erwiesen. L-Arginin stärkt auch das Immunsystem durch Aktivierung natürlicher Killerzellen: Der aus Arginin gebildete Botenstoff Stickstoffmonoxid stimuliert die Teilung von Immunzellen (Lymphozyten) und die Fresszellenaktivität. Auf diese Weise kann das Risiko einer Infektion nach einem chirurgischen Eingriff verringert werden.



Mehrere wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung von L-Arginin auf den Muskelaufbau. Zum einen wird diese Aminosäure neben BCAA und L-Carnitin für den Muskelaufbau benötigt, zum anderen ermöglicht die durch L-Arginin verbesserte Durchblutung einen schnelleren Nährstofftransport zu den Muskelzellen. L-Arginin steigert den natürlichen Muskelaufbau auch indirekt, indem es die Freisetzung der Wachstumshormone Prolaktin und Glukagon fördert. Studien zeigen, dass Sportler, die L-Arginin supplementieren, signifikant mehr Muskelmasse und Muskelkraft sowie eine bessere Regeneration aufweisen. Eine Steigerung des Energieumsatzes im Körper und eine Anregung der Fettverbrennung sind ebenfalls die Folge.

L-Arginin unterstützt die Ausschüttung und die Wirkung von Insulin und trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte auf einem normalen Niveau zu halten. Diese Aminosäure kann die Insulinresistenz bei Diabetes mellitus Typ 2 positiv beeinflussen, indem sie die Insulinsekretion stimuliert und die Zerstörung der Pankreaszellen verhindert. Im körpereigenen Eiweissstoffwechsel wandelt L-Arginin das entstehende giftige Ammoniak in Harnstoff um. Dadurch kann Ammoniak nicht ins Blut gelangen und das Gehirn wird nicht geschädigt. L-Arginin verbessert ausserdem die Fähigkeit zur Stressbewältigung und ist auch bei der Behandlung von Angstzuständen effizient. Diese Wirkung beruht auf einer Erhöhung des Cortisolspiegels. Aufgrund seiner krebshemmenden Eigenschaften kann L-Arginin das Wachstum bestimmter Tumore verlangsamen. Dies ist der Fall bei Tumoren, welche durch Viren oder Chemikalien verursacht werden und ist auf die Fähigkeit dieser Aminosäure zurückzuführen, das Immunsystem zur Abwehr krebserregender Stoffe anzuregen.

Symptome eines Argininmangels sind Wundheilungsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Leistungsabfall, Gedächtnisstörungen und Stimmungsschwankungen. Ein Mangel an Arginin kann vor allem bei Kindern, Menschen mit Gefässerkrankungen, chronischer Niereninsuffizienz, Krebs oder nach schweren Verletzungen und Operationen sowie in Stresssituationen auftreten. Auch Menschen, die sich sehr einseitig ernähren, haben ein hohes Risiko für Mangelerscheinungen.

Wie können auch Sie von diesem Multitalent profitieren? Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt.

  • Der genaue Bedarf an Arginin ist nicht bekannt, da es vom Körper bei Bedarf selbst hergestellt wird. Die optimale durchschnittliche Argininzufuhr über die Nahrung wird auf 2 bis 6 g pro Tag geschätzt.
  • Gute Nahrungsquellen für Arginin sind Kürbiskerne, Erdnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Hülsenfrüchte, Gelatine, Garnelen, Rindfleisch und Eier. Es ist jedoch zu beachten, dass der Arginingehalt bei der Verarbeitung, z.B. beim Kochen, abnimmt und dass ein erhöhter Verzehr von energiereichen Nüssen und Samen zu einer erheblichen Gewichtszunahme führen kann.
  • Bei einer Unterversorgung oder zur Deckung eines erhöhten Bedarfs können Nahrungsergänzungsmittel mit mindestens 3 g Arginin zusätzlich zur empfohlenen Zufuhr über die Nahrung eingenommen werden.
  • Argininpräparate sind in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver erhältlich. Um eine bessere Resorption zu erreichen, ist es wichtig, dass sie zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Gesamtdosis sollte am besten über den Tag verteilt werden.
  • Die Einnahme sollte mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen. Geeignet sind Wasser, Säfte oder fettarme Milch.
  • Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist zur Förderung des Abbaus des gefässschädigenden Homocysteins eine Kombination mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure sinnvoll.
  • Um den Blutdruck zu senken, wird eine tägliche Zufuhr von 2 bis 6 g Arginin empfohlen.
  • Zur Potenzsteigerung wird die Einnahme von 5 g Arginin pro Tag empfohlen. In Kombination mit Pinienrindenextrakt sind auch niedrigere Arginin-Dosen wirksam: 0.7 bis 1.7 g Arginin und 0.4 bis 0.6 g Pinienrindenextrakt über bis zu drei Monate verbessern die Potenz.
  • Bei Arteriosklerose werden 2 bis 6 g Arginin pro Tag empfohlen. Bei schwerer Arteriosklerose oder nach einem Herzinfarkt sollte die Einnahme von Arginin unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden.
  • Als Nahrungsergänzungsmittel werden L-Arginin-Base und L-Arginin-Hydrochlorid angeboten. Arginin-Base besteht aus reinem L-Arginin mit einem Reinheitsgrad von 98 bis 100%, ist basisch, besser verträglich und gut wasserlöslich, hat aber einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack und Geruch und eine seifige Konsistenz. Arginin-Hydrochlorid hat nur einen Arginingehalt von 70 bis 80%, einen sauren pH-Wert, ist aber schneller wasserlöslich, geruchs- und geschmacksneutraler und preisgünstiger.
  • Eine erhöhte Einnahme von Arginin kann Durchfall auslösen und zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie Blutverdünnern, Blutdrucksenkern, Diabetes-Medikamenten, bestimmten Herzmedikamenten und PDE-5-Hemmern führen. Besprechen Sie daher jede Einnahme mit Ihrem Arzt.
  • Herpesviren sind für ihre Vermehrung auf Arginin angewiesen. Aus diesem Grund ist die Einnahme von Arginin bei wiederkehrenden Herpesinfektionen nicht ratsam. Es kann zur Aktivierung ruhender Viren und zum Ausbruch einer Infektion führen.
  • Es liegen keine ausreichenden Daten zur Einnahme von Arginin während der Schwangerschaft und Stillzeit bei Frauen vor. Daher wird von einer Einnahme in dieser Zeit ohne ärztliche Kontrolle abgeraten.
L-Arginin ist ein wahrer Gesundheits-Allrounder. Probieren Sie es selbst aus!

Was erwarten Sie von der Einnahme von Arginin?

bessere Sportleistung
bessere Herz-Kreislaufleistung
mehr Potenz
Blutdrucksenkung
mehrere
anderes
nichts
406 Stimmen
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  • Wenn von Arginin gesprochen wird, ist immer L-Arginin gemeint. Es gibt zwar auch D-Arginin, diese Form ist jedoch für den Menschen bedeutungslos. Und in Lebensmitteln ist ausschliesslich L-Arginin vorhanden.
  • Arginin ist zusammen mit den Aminosäuren Ornithin und Citrullin am Harnstoffzyklus beteiligt, d. h. daran, das schädliche Ammoniak zu entgiften.
  • Die Herstellung von Arginin-Base erfolgt durch Fermentation. Dabei produzieren Bakterien Arginin aus pflanzlichen Rohstoffen wie Getreide.
  • Die Gewinnung von Arginin-Hydrochlorid ist ein Extraktionsverfahren. Als Ausgangsstoff werden Tierhaare oder Federn verwendet. Bei veganer oder vegetarischer Ernährung wird daher Arginin-Base empfohlen.