Sie sind empfindlicher als die übrige Haut und trocknen besonders schnell aus. Der Grund dafür liegt in ihrer besonderen Beschaffenheit. Sie besitzen keine eigenen Schweiss- und Talgdrüsen, die sonst für den natürlichen Schutz und die Feuchtigkeitsversorgung der Haut sorgen. Während andere Hautpartien durch eine schützende Fettschicht vor dem Austrocknen bewahrt werden, fehlt dieser Schutz den Lippen völlig.
Besonders im Winter, wenn die kalte Luft draussen und die trockene Heizungsluft drinnen den Lippen Feuchtigkeit entziehen, sind Sprödigkeit und Risse ein häufiges Problem. Aber auch Hitze und Sonneneinstrahlung machen den Lippen zu schaffen. Ohne die richtige Behandlung können Risse entstehen, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch das Risiko für Entzündungen und Infektionen erhöhen.
Trockene und rissige Lippen sind nicht nur unangenehm, sondern oft ein Zeichen dafür, dass äussere oder innere Faktoren die empfindliche Lippenhaut belasten.
Extreme Temperaturen – sei es extreme Kälte im Winter oder starke Hitze im Sommer – können sie austrocknen. Auch abrupte Temperaturwechsel, wie sie in der Übergangszeit häufig vorkommen, machen der dünnen Haut zu schaffen. Sonneneinstrahlung, starker Wind und auch hohe Luftfeuchtigkeit können die natürliche Feuchtigkeit der Lippen beeinträchtigen und sie spröde machen.
Nicht nur äussere Faktoren spielen eine Rolle – auch die Gesundheit beeinflusst die Lippen. Infektionen, Fieber, Allergien oder Krankheiten wie Herpes und Erkältungen können die Lippen austrocknen oder rissig werden lassen. Auch bestimmte Medikamente, Zahnprobleme oder ein geschwächtes Immunsystem können die Lippenhaut empfindlicher machen.
Auch der Lebensstil wirkt sich auf die Lippen aus. Stress, Schlafmangel oder Angewohnheiten wie häufiges Lippenbeissen können die empfindliche Haut zusätzlich schädigen. Auch ein unausgeglichener Hormonhaushalt oder Leberprobleme können sich negativ auf ihren Feuchtigkeitshaushalt auswirken.
Ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Fettsäuren kann die Lippen besonders anfällig für Trockenheit machen. Vitamin D, das durch Sonnenlicht gebildet wird, ist wichtig für eine gesunde Haut – doch viele Menschen verbringen zu wenig Zeit im Freien oder verwenden Sonnenschutzmittel, welche die Vitamin-D-Synthese blockieren. Auch ein Mangel an Vitamin A oder B-Vitaminen, insbesondere B2 (Riboflavin), kann sich negativ auf sie auswirken. Essentielle Fettsäuren wie Omega 3, 6, 7 und 9 spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Haut.
Trockene und rissige Lippen brauchen die richtige Pflege, um sich zu regenerieren. Es ist wichtig, ihnen ausreichend Feuchtigkeit und pflegende Fette zuzuführen, da sie keine eigenen Talgdrüsen besitzen, die diesen Schutz übernehmen könnten.
Ein häufiger Fehler ist es, an den trockenen Hautschuppen zu zupfen oder auf den Lippen zu kauen – das verschlimmert den Zustand und kann zu kleinen Verletzungen führen, welche die Heilung verzögern.
Stattdessen sollte man auf eine geeignete Lippenpflege setzen. Produkte mit Sheabutter, Bienenwachs oder Panthenol helfen, die Lippen mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Hautbarriere zu stärken.
Vor allem bei sehr trockenen oder bereits aufgesprungenen Lippen sind pflegende Balsame mit regenerierenden Stoffen sinnvoll, während Pflegeprodukte mit Duftstoffen oder reizenden Zusätzen eher vermieden werden sollten, da sie diese zusätzlich austrocknen können.
Auch Hausmittel können solche Lippen wieder weich machen. Ein sanftes Peeling aus Zucker und Olivenöl entfernt abgestorbene Hautschüppchen und pflegt gleichzeitig, eine Massage mit einer weichen Zahnbürste fördert die Durchblutung und macht sie glatter. Wichtig ist auch die langfristige Vorbeugung. Durch regelmässige Behandlung, Schutz vor extremen Witterungseinflüssen und eine ausgewogene Ernährung kann Trockenheit und Rissen vorgebeugt werden.
Bleiben sie trotz sorgfältiger Behandlung dauerhaft spröde, kann ein Nährstoffmangel oder eine andere Ursache dahinterstecken – in diesem Fall ist es sinnvoll, einen Hautarzt aufzusuchen.
Die richtige Lippenpflege hängt entscheidend von den Stoffen ab, denn nicht jedes Produkt ist für die empfindliche Lippenhaut gleich gut geeignet. Eine wirksame Behandlung sollte Feuchtigkeit spenden, die Hautbarriere stärken und gleichzeitig vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen – und das möglichst ohne bedenkliche Zusatzstoffe.
Feuchtigkeitsspender wie Sheabutter, Aloe Vera und Jojobaöl helfen, die Lippen intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen und diese in der Haut zu speichern. Kokosöl und Olivenöl schützen zusätzlich vor dem Austrocknen, indem sie eine natürliche Lipidbarriere aufbauen. Natürliche Wachse wie Bienen- oder Carnaubawachs bilden eine Schutzschicht, welche die Lippen vor Kälte, Wind und Hitze bewahrt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist Vitamin E, das als starkes Antioxidans wirkt und die Regeneration der Haut unterstützt.
Ein häufiger Kritikpunkt an herkömmlichen Produkten ist die Verwendung von mineralischen und synthetischen Kohlenwasserstoffen (KW). Diese Stoffe schützen zwar kurzfristig vor Feuchtigkeitsverlust, haben aber langfristig den Nachteil, dass sie die natürliche Regenerationsfähigkeit der Lippen beeinträchtigen. Dadurch wird die Haut immer abhängiger von ständiger Nachpflege, ohne dass sich ihr Zustand wirklich verbessert. Zudem ist unklar, ob die unbewusste orale Aufnahme dieser Stoffe gesundheitliche Risiken birgt.
Silikonöle, Parabene und künstliche Duftstoffe sollten ebenfalls vermieden werden, da sie die Lippen reizen oder die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können.
Eine bessere Alternative sind pflanzliche Fette und Wachse, die nicht nur hautfreundlicher sind, sondern auch eine langfristige Schutzfunktion übernehmen. Pflanzliche Triglyceride aus Rizinusöl oder gehärtetem Olivenöl werden von der Haut gut aufgenommen und sorgen für eine lang anhaltende Pflege. Besonders wertvoll ist Phosphatidylcholin (PC), das in hochwertigen Lippenpflegeprodukten enthalten sein kann. Es unterstützt die Barrierefunktion der Lippenhaut, liefert die für die Regeneration wichtige Linolsäure und trägt so zur langfristigen Gesunderhaltung bei.
Bienenwachs ist ein wertvoller Stoff in der Lippenpflege, da es einen natürlichen Schutzfilm auf den Lippen bildet. Diese Barriere bewahrt die empfindliche Haut vor Feuchtigkeitsverlust und schützt sie zuverlässig vor äusseren Einflüssen wie Wind, Kälte und Lufttrockenheit. Im Gegensatz zu synthetischen Filmbildnern unterstützt Bienenwachs die natürliche Regeneration der Lippen, ohne sie auszutrocknen oder von ständiger Nachpflege abhängig zu machen.
Ein weiterer Vorteil ist seine feuchtigkeitsspendende Wirkung. Bienenwachs hilft, Wasser in der Haut zu binden und sorgt für lang anhaltende Weichheit der Lippen. Gleichzeitig verleiht es Produkten eine angenehme Konsistenz, die weder klebrig noch zu fettig ist. Ausserdem wirkt es beruhigend und kann gereizte oder aufgesprungene Lippen sanft pflegen.
Nein, die Lippen können physiologisch nicht süchtig nach Lippenpflege werden. Es gibt jedoch einen Effekt, der dazu führen kann, dass man ständig das Bedürfnis hat, sich einzucremen. Dies ist weniger auf eine tatsächliche Abhängigkeit zurückzuführen, als vielmehr auf bestimmte Inhaltsstoffe, die in manchen Lippenpflegeprodukten enthalten sind.
Viele herkömmliche Lippenpflegestifte enthalten Mineralöle oder andere filmbildende Substanzen, die eine okklusive Schicht hinterlassen. Dadurch wird die Haut quasi „versiegelt“, so dass die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Das klingt zunächst nach einem guten Schutz – langfristig kann dieser Effekt aber problematisch sein. Die Lippenhaut quillt auf, ihre natürliche Barrierefunktion wird geschwächt und sobald der künstliche Schutzfilm verschwindet, fühlen sich die Lippen trockener an als vorher. Das führt dazu, dass man immer wieder nachcremen möchte, ohne dass sich der Zustand wirklich verbessert.
Dieser „Teufelskreis der Lippenpflege“ tritt vor allem bei mineralölbasierten Produkten auf, während natürliche Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Bienenwachs oder Jojobaöl die Lippen tatsächlich nachhaltig versorgen und ihren natürlichen Feuchtigkeitshaushalt unterstützen. Bei dem Gefühl, ständig nachcremen zu müssen, sollte man also auf die Inhaltsstoffe achten und gegebenenfalls auf eine physiologisch wirksame Behandlung ohne Mineralöle und Silikone umsteigen.
Eine gute Lippenpflege ist unerlässlich, um spröde und rissige Lippen zu vermeiden und ihnen Weichheit zu verleihen. Natürliche Stoffe wie Sheabutter oder Bienenwachs können dabei helfen, die Lippen intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen und vor äusseren Einflüssen zu schützen. Wer regelmässig pflegt und ausreichend Wasser trinkt, sorgt langfristig für gesunde, weiche Lippen.