Männergesundheit

Wie Männer fünf Jahre länger leben

Viele Männer leben ungesund, sind mit ihrer Arbeit überfordert und ignorieren körperliche Warnsignale. Den Gang zum Arzt empfinden sie als Schwäche, so dass ernsthafte Erkrankungen oft erst spät erkannt werden. Was ist für eine gute Männergesundheit wichtig?


Für einen Mann kann es beängstigend sein, sich mit seiner Gesundheit zu beschäftigen. Diabetes, Erkrankungen der Prostata, Erektionsstörungen oder gar Krebs sind für jeden ein Grund zur Sorge. Aber auch hier gilt: Früherkennung kann Leben retten, unterlassene Vorsorge kann tödlich sein.

Was gehört zu einer guten Vorsorge? Ab dem 15. Lebensjahr sollte einmal jährlich eine Tastuntersuchung der Hoden durchgeführt werden. Das Hodenkarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern. Männer können ihre Hoden auch selbst abtasten, um zu sehen, ob sie vergrössert oder verhärtet sind. Alarmsignale sind ein Ziehen, ein Schweregefühl oder Schmerzen im Hoden. Zwischen 18 und 35 Jahren wird eine einmalige Vorsorgeuntersuchung durchgeführt. Ab dem 35. Lebensjahr findet zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-, Nieren- und Diabeteserkrankungen alle drei Jahre eine Gesundheitsuntersuchung statt. Ab einem Alter von 35 Jahren sollte man sich alle zwei Jahre auch auf Hautkrebs untersuchen lassen. Männer ab 45 Jahren sollten eine jährliche Früherkennungsuntersuchung auf Prostata- und Enddarmkrebs durchführen. Dabei wird der Stuhl auf Blut untersucht und eine Blutprobe entnommen, um den PSA-Wert zu bestimmen, der auf Prostatakrebs hinweist. Ab dem 50. Lebensjahr wird eine jährliche Darmkrebsvorsorge (ab 54 alle zwei Jahre) empfohlen. Männer ab 65 Jahren können eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen, um ein Aneurysma der Bauchschlagader zu erkennen.



Betrachtet man die Gesundheit von Männern genauer, so sind die häufigsten Probleme: unausgewogene Ernährung, zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol und Nikotin und zu viel Stress. Männer essen meist zu viel Fleisch, zu viel Fett, zu viel Salz und zu viel Zucker. Dies begünstigt die Zunahme des Bauchumfangs und damit des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen. Es ist also kein Zufall, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen bei Männern ab 40 Jahren zählen. Das stundenlange Sitzen im Büro und im Auto führt zu zunehmender Trägheit, Übergewicht und schmerzhaften Rückenbeschwerden. Depressionen und sexuelle Unlust können die Folge sein. Alkohol und Nikotin schwächen das Immunsystem, fördern Diabetes und beeinträchtigen die Blutzirkulation. Später macht sich das oft durch Erektionsschwäche bemerkbar. Männer, denen es schwer fällt, negative Gedanken und Gefühle auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen, schwächen darüber hinaus ihre Abwehrkräfte. Sie werden anfälliger für Migräne, Verdauungs- und Rückenprobleme.

Manche Krankheiten betreffen nur Männer, wie Erektionsstörungen, Prostata- und Hodenkrebs. Und von manchen Krankheiten wie Bluthochdruck, Raucherhusten, Diabetes und Hautkrebs sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Prof. Dr. Frank Sommer, Urologe und weltweit erster Professor für Männergesundheit erklärt: „Tatsächlich sind Erektionsstörungen ein guter Indikator für die männliche Gesundheit. Sind sie arteriell bedingt, können sie ein Vorbote für kardiovaskuläre Krankheiten wie einen Herzinfarkt sein. Sind sie stoffwechselbedingt, können sie eine Diabetes mellitus oder ein metabolisches Syndrom ankündigen.” Eine Erektionsstörung liegt vor, wenn beim Geschlechtsverkehr keine oder keine vollständige Erektion erreicht wird und dieses Problem länger als sechs Monate besteht. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Da die Prostata zunächst keine Beschwerden verursacht, bleiben eine kranke Prostata oder Prostatakrebs oft lange unentdeckt. Auf folgende Symptome der Prostata sollten Männer achten: gehäufter Harndrang in der Nacht, Probleme beim Wasserlassen, Schmerzen beim Orgasmus, Blut im Urin oder im Samen, Schmerzen im Kreuz oder Becken, Ischiassymptome, schwache oder ausbleibende Erektion, kaum oder keine Ejakulation.

Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte können schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Häufiges Wasserlassen und übermässiger Durst sind zwei wichtige Anzeichen für Diabetes. Sonnenschutz wird von Männern auch oft vernachlässigt. Die Folgen sind weitreichend: Männer sind heute mehr als doppelt so häufig von Hautkrebs betroffen wie Frauen. Und an Hautkrebs erkranken Männer in jedem Alter. Zudem nimmt die Hormonproduktion ab dem Alter von 40 Jahren kontinuierlich ab. Aber auch eine ungesunde Lebensweise und Bewegungsmangel tragen dazu bei, dass der Testosteronspiegel schneller als normal sinkt. Der Hormonmangel führt zu schnellerem Altern und beeinflusst alle Körperfunktionen.

Wie können Männer mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit übernehmen und somit gesund, länger und mit mehr Lebensfreude leben? Die besten Tipps und Tricks sind hier zusammengestellt.

  • Ernähren Sie sich frisch, ausgewogen und nährstoffbewusst – also öfter mal Obst und Gemüse statt Steaks, Currywurst usw. Dazu gesunde Fette wie Avocados, Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Leinöl, Rapsöl, Weizenkeimöl), Ballaststoffe (Vollkornprodukte, Beeren, Nüsse) und Eiweiss (Pute, Huhn, Milchprodukte).
  • Bei Bedarf gezielt abnehmen und ein gesundes Gewicht halten. Hier empfiehlt sich eine langfristige Ernährungsumstellung in kleinen Schritten. Die richtige Ernährung hilft auch bei der Abwehr von freien Radikalen, die Krebs auslösen können.
  • Wasser hilft dabei, Energie zu verbrennen und das Gewicht zu reduzieren. Täglich mindestens zwei bis drei Liter trinken.
  • Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, empfiehlt die WHO 2.5 Stunden moderate körperliche Aktivität oder 75 Minuten intensives Training pro Woche.
  • Ausdauer- und Krafttraining können Mittel zur Steigerung des Testosteronspiegels sein, denn Bewegung stimuliert die Hormonproduktion. Sportarten mit kurzer, aber intensiver Belastung wie Fussball und Kraftsport sind am besten geeignet.
  • Die körpereigene Testosteronproduktion kann auch durch ausreichend gesunde Fette, eine Reduktion des Bauchumfangs, einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel und Stressabbau wieder in Gang gebracht werden.
  • Rauchen ist nicht nur schlecht für die Lunge. Auch die Blase, die Gefässe und das gesamte Immunsystem werden in Mitleidenschaft gezogen. Mit der Zeit kann Rauchen sogar zu Impotenz führen. Hören Sie auf mit dem Rauchen!
  • Bringen Sie mehr Ruhe in Ihren Alltag: Machen Sie mittags ein Mittagsschläfchen und gönnen Sie sich Auszeiten, um mit Ihrem Körper in Kontakt zu kommen und den Alltagsstress abzubauen.
  • Ausreichend Schlaf in einem abgedunkelten Raum ist ein absolutes Muss. Schlaf ist ein Training für den Penis: Jeder Mann hat vier bis sechs Erektionen in der Nacht. Ausserdem hat Schlaf viele positive Auswirkungen auf das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und lässt die Zellen regenerieren.
  • Achten Sie auch auf Ihre psychische Gesundheit. Männer haben grössere Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu erkennen und ausreichend damit umzugehen, und leiden häufig an unerkannten Depressionen. Suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf, wenn Sie anhaltende Depressionssymptome wie Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Aggressivität oder Frustration verspüren.
  • Adaptogene (Ginseng, Taigawurzel, Rosenwurz, Ashwagandha, Schisandra), B-Vitamine, gesunde Darmbakterien (z.B. spezielle Multispezies-Probiotika), Eisen, Coenzym Q10, Magnesium und Pflanzen wie Maca, Guarana und Ginseng sorgen für erhöhte Belastbarkeit und Stressabbau.
  • Bei Problemen mit der Prostata und der Spermienbildung kommen Kürbis, Sägepalme, Granatapfel, Brennnesselwurzel, Selen, Zink und der Heilpilz Cordyceps zum Einsatz. Die Aminosäure Arginin sorgt für eine bessere Durchblutung auch der Schwellkörper. Der Testosteronspiegel wird durch Bockshornklee, Tribulus terrestris, Ingwer oder Cordyceps positiv beeinflusst.
Mit diesen Tipps und Tricks wird ungesunden Lebensgewohnheiten der Kampf angesagt und die körperliche und seelische Gesundheit des Mannes langfristig erhalten!

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  • Jeder fünfte Mann ist fettleibig. Die Lebenserwartung von Männern ist fünf Jahre kürzer als die von Frauen und das Herzinfarktrisiko ist deutlich höher als bei Frauen.
  • Prostataprobleme gehören zu den häufigsten sexuellen Störungen bei Männern. Jeder dritte Mann wird im Laufe seines Lebens an der Prostata operiert.
  • Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist bei übergewichtigen Männern ab dem 55. Lebensjahr doppelt so hoch wie bei Frauen.
  • Nur 41% aller Männer nehmen regelmässig alle Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch, die medizinisch empfohlen werden.

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