Muskelkrämpfe

Wir alle kennen diesen schlimmen Schmerz

Sie sind sehr schmerzhaft, können mehrere Minuten andauern und treten ohne Vorwarnung aus. Muskelkrämpfe können von Zeit zu Zeit beim Sport auftreten oder Nacht für Nacht Betroffene plagen. Wie entstehen sie und was kann man dagegen tun?


Bei einem Krampf spannt sich ein Teil oder die Gesamtheit eines Muskels plötzlich unwillkürlich an und zieht sich zusammen. Das führt dazu, dass sich der betroffene Muskel verhärtet und nicht mehr bewegen kann. Am häufigsten treten Wadenkrämpfe auf, die auf Mangelerscheinungen und Erkrankungen hinweisen können. Häufig verkrampft sich die vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur. Es gibt auch Schreibkrämpfe der Finger und sogar Krämpfe der Augenlider. Eine ganz besondere Art der Muskelkrämpfe ist der Rigor, der als schmerzhafte Steifheit empfunden wird und typisch für Parkinson-Krankheit und für einige Gehirnerkrankungen ist.

Muskelkrämpfe können durch Schilddrüsenunterfunktion, Polyneuropathie, Diabetes mellitus oder Muskelentzündung verursacht werden oder als Nebenwirkung einiger Arzneimittel wie Statine und Blutdrucksenker auftreten. Auch das Nervensystem kann schuld sein, wenn es um eine erhöhte Erregbarkeit der Nerven im Rückenmark geht. Hier spielt auch ein enges Zusammenspiel von Nerven und Muskeln eine grosse Rolle: motorische Nerven sind für die Reizübertragung zuständig, Nervenimpulse an ihren Enden fördern das Zusammenziehen der Muskeln und bei unkontrollierten Entladungen reagieren die Muskeln überempfindlich sogar auf normale Reize. Die meisten von uns dehnen den betroffenen Muskel instinktiv, ziehen so den Krampf heraus, er lässt nach und verschwindet.

Was können Sie gegen diese lästige Erscheinung tun? Hier sind die wirksamsten Tipps.

  • Ein Muskelkrampf kann durch Ziehen am betroffenen Muskel unterbrochen werden. Massieren Sie ihn und ziehen Sie ihn in die Länge mit der Hand. Oder versuchen Sie den entgegengesetzten Muskel gezielt anzuspannen.
  • Wärme wirkt wohltuend bei Muskelkrämpfen aller Art. Sie können warme Wickeln, eine Wärmflasche oder ein heisses Bad anwenden, um die Muskulatur zu entspannen.
  • Wenn sich ein Muskel beim Sport verkrampft, sorgen Sie für die sofortige Entlastung und trinken Sie vorbeugend isotonische Getränke. Achten Sie auf ein ordentliches Erwärmen der Muskulatur vor dem Sport und korrigieren Sie entsprechend die Belastung.
  • Machen Sie Dehnübungen mindestens wenige Minuten lang täglich. Das hilft, Muskelkrämpfe zu vermeiden. Bei nächtlichen Krämpfen dehnen Sie die betroffenen Muskeln direkt vor dem zu Bett gehen. Setzen Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden und ziehen Sie die Fussspitzen mit den Händen vorsichtig zu sich heran. Oder drücken Sie den angehobenen Vorderfuss gegen eine Wand im Stehen.
  • Vermeiden Sie einseitige, ungewohnte Belastung und sorgen Sie für eine gute Durchblutung durch ein regelmässiges Training mit Dehnübungen.
  • Trinken Sie ausreichend. Das ist besonders vor, während und nach dem Training wichtig. Am besten eignet sich Mineralwasser mit Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium.
  • Verzichten Sie auf Alkohol, da dieser Störungen im Elektrolythaushalt verursacht und sogar krampfauslösend wirkt.
  • Achten Sie auf Ergonomie am Arbeitsplatz, wenn Sie über mehrere Stunden täglich vor dem Bildschirm sitzen. Zur Grundausstattung Ihres Arbeitsplatzes sollten ein höhenverstellbarer Schreibtisch und ein ergonomischer Bürostuhl gehören. Nutzen Sie jede Möglichkeit, um sich mehr zu bewegen: nehmen Sie zum Beispiel die Treppe statt des Fahrstuhls.
  • Vieles hängt von der Schlafposition ab. Sind Sie ein Rückenschläfer, legen Sie sich ein eingeschlagenes Kissen oder eine Rolle unter die Knie. Sind Sie ein Bauchschläfer, lassen Sie Ihre Füsse entspannt über das Bettende baumeln.
  • Essen Sie gesund und greifen Sie bei Bedarf zu Nahrungsergänzungen, um Muskelkrämpfen wegen Mangelzuständen vorzubeugen. Integrieren Sie Vollkornprodukte, Nüsse und viele Gemüsearten in Ihren täglichen Speiseplan, um sich ausreichend mit Magnesium zu versorgen.
  • Sorgen Sie für eine gute Durchblutung. Gut sind kurze Kältereize wie Kneipp-Bäder oder kalte Güsse. Sie können auch Ihre Beine hochlagern oder kalt abduschen und auf ein mit kaltem Wasser getränktes gefaltetes Handtuch ablegen.
  • Eine US-Studie hat gezeigt, dass das Trinken von Gurkenwasser die Krampfdauer fast um die Hälfte verkürzen kann. Die Dosierung wäre ein Milliliter Gurkenwasser pro Kilogramm Körpergewicht. Es wird vermutet, dass die Wirkung auf dem sauren Geschmack im Rachen basiert. Dieser kann die Aktivität der Nervenzellen drosseln und solcherweise krampflösend wirken.
  • Falls Sie häufig an Muskelkrämpfen leiden oder dabei starke Schmerzen verspüren, konsultieren Sie Ihren Arzt.
Mit diesen Tipps und Tricks sind Sie immer bestens gegen lästige Muskelkrämpfe gerüstet!

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  • Da Ärzte in vielen Fällen keine eindeutige Ursache für Muskelkrämpfe finden können, gibt es somit keine allgemein wirksame Therapie.
  • Eine Art Muskelkrämpfe sind unregelmässige und unwillkürliche Zuckungen von Muskelfaserbündeln, die man Faszikulationen nennt. Sie treten in der Regel an Gesichtspartien auf und sind nicht schmerzhaft.
  • Frauen haben häufiger Wadenkrämpfen als Männer. Die Ursache liegt in High-Heels: eine 60 kg schwere Frau setzt ihre Ferse einem 28mal so hohen Druck aus wie ein 2.6 t schwerer Elefant jedem seiner Füsse.

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