Phytosterole

Der Pflanzenweg zu guter Gesundheit

Phytosterole sind natürliche Verbindungen, die in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Cholesterinspiegels im Körper spielen. Doch wie wirken sie und wie werden Phytosterole verwendet?

Was sind Phytosterole?

Phytosterole, auch als Phytosterine oder Pflanzensterine bekannt, sind natürliche Bestandteile von Pflanzenzellen. Sie sind ähnlich aufgebaut wie das Cholesterin im menschlichen Körper. Phytosterole erfüllen auch wichtige Funktionen wie zum Beispiel beim Aufbau von Zellmembranen und bei der Produktion von Hormonen. 

Phytosterole sind ein Gemisch verschiedener Substanzen, darunter β-Sitosterol, Campesterol und Stigmasterol, wobei β-Sitosterol am bekanntesten ist. 

Pflanzliche Sterole (Phytosterole, Phytosterine) sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem in fettreichen Pflanzenteilen vorkommen, obwohl sie im menschlichen Stoffwechsel kaum genutzt werden und nicht lebensnotwendig sind.

Diese pflanzlichen Sterine und Stanole (gesättigte Derivate der Sterole) gelten als neuartige Lebensmittel und sind in einer Vielzahl von Produkten wie Joghurt, Salat- und Gewürzsossen, Getränken sowie Brot und Backwaren enthalten. 

Pflanzensterinpräparate, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, sind oft Konzentrate aus Pflanzenölen. Sie können auch aus Tallöl, einem Nebenprodukt der Holzverarbeitung, hergestellt werden. Diese Lebensmittel enthalten höhere Mengen an Pflanzensterinen als herkömmliche Lebensmittel.

Wie oft verzehren Sie Lebensmittel, die natürliche Phytosterine enthalten?

täglich
mehrmals pro Woche
gelegentlich
selten
ich weiss nicht
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Was enthält Phytosterole?

Phytosterole kommen vor allem in fettreichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Weizenkeim-, Soja-, Mais- und Rapsöl, aber auch in Nüssen und Samen wie Sonnenblumenkernen, Leinsamen oder Sesam, Kürbiskernen und Weizenkleie vor.

Was bewirken Phytosterole?

Phytosterole ähneln strukturell dem Cholesterin und konkurrieren daher im Darm um die Aufnahme von Nahrungscholesterin. Dies führt dazu, dass weniger tierisches Cholesterin aufgenommen wird, was wiederum den LDL- und den Gesamtcholesterinspiegel senken kann. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der grösste Teil des Cholesterins im Blut vom Körper selbst in der Leber produziert wird und nur ein kleiner Teil aus der Nahrung stammt.

Um die in Studien verwendete Dosis von mindestens 1500 mg Phytosterinen pro Tag zu erreichen, müssen Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel konsumiert werden. Phytosterole haben keine spezifische Funktion im Körper und werden unverändert über den Darm ausgeschieden. Bei Personen mit einer genetischen Variation, die den Rücktransport von Phytosterinen aus dem Blut in den Darm beeinträchtigt, können die Phytosterinwerte im Blut jedoch ansteigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Phytosterole haben auch eine antikanzerogene Wirkung, insbesondere im Hinblick auf den Schutz vor Dickdarm-, Brust- und Prostatakrebs. Ausserdem können sie das Risiko einer gutartigen Prostatavergrösserung und der Entstehung von Prostatakrebs vermindern.

Es ist wichtig zu beachten, dass der regelmässige Verzehr grösserer Mengen angereicherter Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel ohne Kenntnis der individuellen genetischen Variation Risiken birgt. Ausserdem kann die langfristige Einnahme von Phytosterinen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine beeinträchtigen. Die natürliche Aufnahme über pflanzliche Lebensmittel ist jedoch aufgrund der geringen Mengen unbedenklich. 

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  • Wenn Phytosterole in den Cholesterinstoffwechsel eingreifen, können sie den Cholesterinspiegel um bis zu 10% senken.
  • Insgesamt wurden bisher etwa 40 verschiedene Phytosterine aus sieben Pflanzenfamilien identifiziert. Die häufigsten sind β-Sitosterol, Stigmasterol und Campesterol, wobei β-Sitosterol etwa die Hälfte der mit der Nahrung aufgenommenen Pflanzensterine ausmacht und am längsten therapeutisch genutzt wird.
  • Die durchschnittliche tägliche Aufnahme von Phytosterinen mit der Nahrung liegt bei 150-400 mg. Die Resorptionsrate ist jedoch im Vergleich zu Cholesterin relativ gering und beträgt nur etwa 5%.
  • Auch die Verarbeitung der Lebensmittel spielt eine Rolle. So enthält raffiniertes Sojaöl nur ein Viertel bis ein Drittel des Phytosteringehaltes von nativem Öl, da die Phytosterole bei der Raffination weitgehend zerstört werden. Aus diesem Grund sind kaltgepresste Pflanzenöle zu bevorzugen.

Wie werden Phytosterole eingenommen?

Phytosterole werden hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Durch den Verzehr der Lebensmittel gelangen die sie in den Körper und entfalten dort ihre Wirkung. Auch Nahrungsergänzungsmittel und angereicherte Lebensmittel enthalten Phytosterine und bieten eine zusätzliche Möglichkeit, diese Verbindungen aufzunehmen. 

Eine übermässige Zufuhr kann negative Auswirkungen haben. Bereits ab einer Menge von 2 g Phytosterinen pro Tag kann die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und Carotinoiden aus der Nahrung beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund sind phytosterinhaltige Produkte für Schwangere, Stillende und Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet.

Besonders hochwertige Bio-Pflanzenöle wie Arganöl und Kaktusfeigenkernöl enthalten wichtige Phytosterole wie Schottenol und Spinasterol. Die Pflege mit solchen Ölen regeneriert und pflegt durch die enthaltenen Phytosterine die Hautbarriere, schützt vor Feuchtigkeitsverlust und wirkt entzündungshemmend. 

Wie Sie Phytosterine auf sichere und wirksame Weise einnehmen können: wichtige Tipps

  • Verwenden Sie Lebensmittel mit Pflanzensterinzusatz nur, wenn Sie einen erhöhten Cholesterinspiegel im Blut haben und diesen senken möchten.

  • Bewahren Sie diese Lebensmittel getrennt von ähnlichen Produkten auf.

  • Essen Sie gleichzeitig ausreichend Gemüse und Obst (5 Portionen pro Tag), da Phytosterine die Aufnahme von Vitaminen einschränken können.

  • Beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung und besprechen Sie die Verwendung dieser Produkte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, insbesondere wenn Sie gleichzeitig cholesterinsenkende Medikamente einnehmen.

  • Bedenken Sie, dass mit Pflanzensterinen angereicherte Lebensmittel eine ähnliche Wirkung wie Arzneimittel haben und daher nicht ohne Nebenwirkungen sind.

  • Seien Sie vorsichtig bei Nahrungsergänzungsmitteln, z.B. Kapseln mit Pflanzensterinen (Phytosterin, Beta-Sitosterin) – egal ob sie für die Prostata, die Blase oder zur Cholesterinsenkung bestimmt sind. Beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

  • Nehmen Sie nicht mehr als 3 Gramm Pflanzensterine pro Tag zu sich.

  • Beachten Sie, dass Phytosterole nicht für alle Bevölkerungsgruppen geeignet sind, insbesondere nicht für Schwangere, Stillende und Kinder.

  • Bedenken Sie, dass der Verzehr von natürlichen Lebensmitteln, die reich an Phytosterinen sind, oft eine sicherere Option ist als die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

  • Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung, um sicherzustellen, dass Sie ein breites Spektrum an Nährstoffen, einschliesslich Phytosterinen, zu sich nehmen.

Phytosterole sind natürliche Bestandteile von Pflanzenzellen und können sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln, die reich an Phytosterinen sind, stellt eine sicherere Alternative zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dar.