Die Sommergrippe tritt vor allem in den warmen Monaten auf und hat ähnliche Symptome wie eine Erkältung. Der Begriff „Sommergrippe“ ist jedoch irreführend, da diese Erkrankung nichts mit der klassischen Grippe zu tun hat.
Mediziner unterscheiden zwischen der gewöhnlichen Erkältung, die auch im Sommer auftreten kann, und der echten Sommergrippe, die durch Enteroviren ausgelöst wird. Vor allem in den Sommermonaten und im Frühherbst führt diese Art der Infektion häufig zu Fehltagen.
Die Sommergrippe äussert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die oft denen einer herkömmlichen Erkältung ähneln, jedoch zu einer untypischen Jahreszeit auftreten. Die Betroffenen klagen häufig über Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen sowie über einen lästigen Husten, der sowohl trocken als auch festsitzend sein kann. Hinzu kommen Schnupfen und eine verstopfte Nase, begleitet von Müdigkeit und allgemeiner Abgeschlagenheit. In manchen Fällen tritt leichtes bis mässiges Fieber auf, das aber nicht immer vorhanden sein muss.
Neben den typischen Erkältungssymptomen können auch Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auftreten, da einige Erreger auch den Magen-Darm-Trakt befallen. Vor allem bei Kindern können Bindehautentzündungen oder Hautausschläge wie die Hand-Fuss-Mund-Krankheit mit Bläschen an Händen, Füssen und Mund auftreten.
Obwohl die Sommergrippe in der Regel einen milden Verlauf nimmt, können sich die Beschwerden durch Vernachlässigung verschlimmern. Nach etwa drei Tagen der akuten Phase klingen die Symptome in der Regel ab und die gesamte Infektion dauert in der Regel etwa eine Woche. In seltenen Fällen kann das Virus jedoch den Herzmuskel befallen, sodass auch nach Abklingen der Hauptsymptome eine Erschöpfung auftreten kann. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Die Sommergrippe wird durch Enteroviren wie Coxsackie- und Echoviren verursacht, die sich im Magen-Darm-Trakt vermehren und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Eine Infektion erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion, die durch direkten Kontakt wie Händeschütteln oder über kontaminierte Oberflächen wie Türklinken und Wasserhähne möglich ist. Auch der Kontakt mit Wasser, das mit den Erregern in Berührung gekommen ist, stellt ein Übertragungsrisiko dar. Ein weniger häufiger, aber ebenfalls möglicher Übertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen infizierter Personen.
Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Sommergrippe. Faktoren wie Stress, extreme Temperaturschwankungen und unzureichende Flüssigkeitszufuhr können das Abwehrsystem schwächen und die Infektanfälligkeit erhöhen. Stress, der im Urlaub häufig auftritt, vermindert die Immunabwehr durch die vermehrte Ausschüttung von Cortisol. Auch Klimaanlagen und Zugluft, die den Körper plötzlichen Temperaturschwankungen aussetzen, können das Immunsystem belasten und so den Ausbruch einer Sommergrippe begünstigen.
Weitere Risikofaktoren sind die schnelle Anpassung des Organismus an extreme Temperaturunterschiede, z. B. beim Wechsel von heissem Wetter in klimatisierte Räume, sowie das Austrocknen der Schleimhäute durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Dadurch wird ihre Schutzfunktion geschwächt und Viren können leichter in den Organismus eindringen.
Die Sommergrippe ist schon vor dem Auftreten der ersten Symptome ansteckend, da die Viren bereits einige Tage vor dem Ausbruch der Krankheit übertragbar sind. Eine Ansteckung ist bereits zwei bis drei Tage vor dem Ausbruch der Symptome und während der gesamten Krankheitsdauer von etwa 1.5 Wochen möglich.
In dieser Zeit ist es besonders wichtig, den Kontakt zu anderen Menschen zu meiden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Auch wenn die Symptome nach etwa einer Woche abklingen, kann die Ansteckungsgefahr bestehen bleiben. Verschlechtert sich der Zustand oder tritt hohes Fieber auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Komplikationen auszuschliessen.
Sowohl die Grippe als auch die Erkältung sind durch Viren verursachte Atemwegserkrankungen, die sich jedoch in einigen wichtigen Aspekten unterscheiden. Der auffälligste Unterschied liegt im Krankheitsbeginn: während sich die Erkältung schleichend entwickelt, beginnen Grippeerscheinungen plötzlich und heftig. Grippesymptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sind viel intensiver und setzen fast sofort ein, während diese Beschwerden bei der Erkältung in der Regel weniger ausgeprägt sind und oft erst später im Krankheitsverlauf auftreten.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Körpertemperatur. Bei einer Grippe ist hohes Fieber über 39 °C typisch, das mehrere Tage anhalten kann. Bei einer Erkältung ist das Fieber meist mild oder gar fehlt. Ausserdem ist der Husten bei einer Grippe oft trocken und schmerzhafter, während er bei einer Erkältung eher allmählich einsetzt und sich zunächst als Reizhusten bemerkbar macht, der später in einen produktiven Husten übergeht.
Eine Grippeerschöpfung ist deutlich stärker ausgeprägt und kann auch nach dem Abklingen der Hauptsymptome noch anhalten. Bei einer Erkältung fühlen sich die Betroffenen dagegen meist nur leicht abgeschlagen. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen einer Grippe, treten aber bei einer Erkältung seltener auf.
Während die Grippe durch Influenzaviren verursacht wird, können Erkältungen durch verschiedene Viren ausgelöst werden, darunter Rhinoviren, Adenoviren und Coronaviren. Die Grippe tritt vor allem in den kalten Monaten auf, während Erkältungen das ganze Jahr über vorkommen.
Um der Sommergrippe vorzubeugen, sollten Sie verschiedene Massnahmen ergreifen, die Ihr Immunsystem stärken und die Virusausbreitung verhindern. Ein wichtiger Schritt ist die Einhaltung grundlegender Hygieneregeln wie regelmässiges Händewaschen, insbesondere nach dem Kontakt mit öffentlichen Oberflächen. Vermeiden Sie auch engen Kontakt mit erkälteten Personen, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine gesunde Lebensweise. Achten Sie auf ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und genügend Schlaf. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Ihr Immunsystem optimal funktioniert und besser gegen Erkältungsviren gewappnet ist. Trinken Sie ausserdem ausreichend Flüssigkeit, um Ihren Körper zu hydrieren und Ihre Atemwege feucht zu halten. So wird das Eindringen von Krankheitserregern erschwert.
Vermeiden Sie grosse Temperaturunterschiede zwischen klimatisierten Räumen und der warmen Aussentemperatur, denn diese belasten den Körper und machen ihn anfälliger für Erkältungen. Halten Sie den Raum möglichst nicht zu kühl und tragen Sie gegebenenfalls eine leichte Jacke. Besonders in den Sommermonaten kann es auch hilfreich sein, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, da zu viel Sonne das Immunsystem schwächen kann.
Auch wenn die Sommergrippe meist harmlos verläuft, kann man ihr mit einfachen Verhaltensregeln und einer Stärkung des Immunsystems vorbeugen. So bleibt man auch in der heissen Jahreszeit gesund und fit.