Sonnenbrand

Wenn die Sonne schmerzt

Wir alle geniessen es, etwas Sonne zu tanken und ihre herrlichen warmen Strahlen auf der Haut zu spüren. Aber wohl jeder von uns hat auch schon einmal die schmerzhaften Folgen der übermässigen Sonneneinstrahlung verspürt. Wie äussert sich ein Sonnenbrand und was kann man dagegen tun?


Eine gerötete, gespannte Haut, starker Juckreiz und Schmerzen bei jeder Berührung der betroffenen Hautpartien sind noch nicht alle Symptome eines Sonnenbrands. Unsere Haut vergisst nichts! Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Die geschädigten Hautzellen sollten zum Schutz der Haut sterben, das passiert jedoch nicht immer. Und dann können sie sogar zu Ausgangszellen für einen Tumor werden: das Erbgut im Zellkern wird geschädigt und die Zellen hören nicht mehr auf, sich zu teilen. Sogar ein Sonnenbrand in der Kindheit kann im Erwachsenenalter zu Hautkrebs führen, da die Zellen noch Jahre später nach einem Sonnenbrand entarten können. Hautkrebs ist dazu noch die Krebsform mit den höchsten Neubildungsraten.

Jeder weiss, dass übermässige Sonneneinstrahlung zu einem Sonnenbrand führt. Doch die Grenze der Übermässigkeit ist bei jedem Menschen ganz individuell und hängt von seinem Hauttyp, von der Sonnenintensität und von anderen Faktoren ab. Wenn die Haut auf eine intensive UV-Dosis nicht vorbereitet ist, sterben einzelne Zellen der Oberhaut. Das ist einerseits ein sinnvoller Prozess: „Auf diese Weise werden Zellen aussortiert, deren genetisches Material durch die UV-Strahlen stark geschädigt wurde“, erklärt Professor Volker Steinkraus, Facharzt für Dermatologie und Leiter des Dermatologikums Hamburg. Andererseits ist ein Sonnenbrand genauso eine Verbrennung wie eine Verbrennung durch Feuer und kann genauso drei Schweregrade haben. Bei einem leichten Sonnenbrand (Grad eins) ist die Haut gerötet, gespannt, juckend, leicht geschwollen und brennt. Beim zweiten Grad bilden sich Bläschen und die Haut beginnt sich nach ein paar Tagen zu schälen. Beim dritten Grad sind die obersten Hautschichten zerstört, sie lösen sich ab sodass Narben zurückbleiben können.

Man spürt die ersten Beschwerden etwa sechs bis acht Stunden nach dem Sonnenbrand und diese können je nach Schweregrad innerhalb von ein-zwei Wochen abklingen. Auch wenn ein Sonnenbrand keine Narben hinterlässt, altert die Haut schnell, verliert ihre Elastizität, wird grobporig, anfällig für Mitesser und es kommt zu Altersflecken.

Was tun bei einem Sonnenbrand? Wir haben für Sie die wirksamsten Tipps gesammelt.

  • Gehen Sie sofort in den Schatten und vermeiden Sie jegliche Sonneneinstrahlung, bis der Sonnenbrand vollständig verschwunden ist.
  • Kühlen Sie die betroffenen Stellen ab. Beachten Sie, dass Eis und eiskalte Kühl-Packs sich dafür nicht eignen, sonst wird die geschädigte Haut zusätzlich belastet. Sie können ein sauberes Tuch mit kühlem Wasser befeuchten und es auf die betroffenen Stellen legen. Achten Sie darauf, dass solche kühle Umschläge nicht zu lange auf der Haut bleiben und nicht zu feucht sind, sonst können sie durch den Verdunstungseffekt der Haut Flüssigkeit entziehen.
  • Um die entzündete Haut zu kühlen, können Sie die betroffenen Stellen unter fliessendes, kühles Leitungswasser halten. Das hemmt die Bildung von Entzündungsmediatoren, die sonst die Entzündungsreaktion der Haut verlängern. Der Kreislauf von älteren Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und der kleiner Kinder kann jedoch dadurch zusätzlich belastet werden. In diesem Fall sollte die Haut mit einem Schwamm mit kaltem Wasser feucht abgewaschen werden.
  • Reines Aloe Vera Gel sorgt für eine wohltuende feuchtigkeitsspendende Körperpflege, welche die Entzündung hemmt und die Haut beruhigt.
  • Bei Entzündungen braucht unser Körper viele Vitamin C. Da ein Sonnenbrand eine Entzündung der Haut verursacht, können Sie eine zusätzliche Supplementierung mit Vitamin C vornehmen und die betroffenen Hautpartien auch mit einer Vitamin-C-Lösung abspülen.
  • Lotionen mit Dexpanthenol oder Ringelblume beruhigen die Haut und lindern Beschwerden. Es gibt auch spezielle Brandgele. Manchmal verordnet der Arzt eine Creme oder eine Lotion mit dem entzündungshemmenden Kortikosteroid.
  • Vergessen Sie nicht, viel Wasser zu trinken, da die Haut durch den Sonnenbrand viel Flüssigkeit verliert.
  • Ein Bad mit lauwarmem Wasser, Haferflocken und Milch kann die Entzündung der Haut lindern. Nach dem Baden reiben Sie Ihre Haut nicht mit dem Handtuch ab, sondern tupfen Sie die feuchte Haut vorsichtig ab.
  • Oft wird Honig als entzündungshemmendes Hausmittel gegen Sonnenbrand angewendet. Das ist jedoch keine gute Idee, da Haushaltshonig Verunreinigungen enthalten kann. Sie können jedoch medizinischen Honig verwenden, denn dieser besteht aus einer keimfreien Mischung bestimmter Honigsorten und kann bei mittelschweren Verbrennungen die Wundheilung unterstützen.
  • Bei Blasen suchen Sie einen Arzt auf. Die Blasen sollten keinesfalls selbst geöffnet werden, sonst können sie sich entzünden. Bei einem Sonnenbrand dritten Grades ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig, da Infektionsgefahr besteht und man unter einem hohen Flüssigkeitsverlust leidet.
  • Bei Fieber oder starken Kopfschmerzen nach einem Sonnenbrand konsultieren Sie Ihren Arzt. Er stellt sicher, ob Sie einen Hitzschlag oder einen Sonnenstich erlitten haben.
  • Um einem Sonnenbrand vorzubeugen, vermeiden Sie Sonnenbaden am Mittag, verwenden Sie einen Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor, tragen Sie luftige Kleidung, eine Sonnenbrille und Kopfbedeckung.
Mit diesen Tipps beenden Sie die schönen Sommertage nicht mehr mit knallroter, juckender Haut!

Was tun Sie bei einem Sonnenbrand?

zum Arzt gehen
kühle Umschläge
Brandgel
Hausmittel
anderes
mehrere
gar nichts
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editorial.facts

  • Bräune ist eigentlich nicht gesund. Das ist ein Schutzmechanismus der Haut.
  • Einen Sonnenbrand kann man nicht nur in der Sonne bekommen, sondern auch im Schatten.
  • Dass Solariumbräune vorbeugend wirkt, ist ein Irrtum.
  • Männerhaut ist empfindlicher gegenüber Sonne und Männer müssen besonders darauf aufpassen, dass ein Sonnenbrand am Kopf nicht auftritt.