Stevia

Der süsse Traum ohne Kalorien

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Süsses geniessen, ohne sich Gedanken über die Kalorien machen zu müssen - herzlich willkommen bei Stevia! Dieser bemerkenswerte Süssstoff, der aus einer kleinen Pflanze gewonnen wird, zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich, da er als natürliche Antwort auf den Zuckerkonsum gilt. Doch was steckt wirklich hinter diesem süssen Wunder?

Welche Vorteile hat der Süssstoff Stevia?

Stevia ist ein natürlicher Süssstoff, der aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen wird. Seine grosse Stärke liegt darin, dass es die Süsse von Zucker bietet, aber ohne Kalorien und ist dabei zuckerfrei. Tatsächlich ist der aus der Pflanze gewonnene Süssstoff - das Steviosid - bis zu 300-mal süsser als herkömmlicher Haushaltszucker und damit eine wirksame Alternative für alle, die kalorienbewusst leben wollen.

Ein wesentlicher Vorteil von Stevia ist, dass es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Im Gegensatz zu Zucker, der häufig den Insulinspiegel ansteigen lässt und das Risiko einer Insulinresistenz erhöht, bleibt Stevia neutral. Dies kann dazu beitragen, das Körpergewicht zu stabilisieren und das Risiko einer Gewichtszunahme zu verringern. Diese Eigenschaft macht die Pflanze vor allem in Ländern wie Japan beliebt, wo sie seit den 1970er Jahren als Süssungsmittel weit verbreitet ist und heute rund 40 Prozent des Süssstoffmarktes ausmacht.

Darüber hinaus gilt die Pflanze als zahnfreundlich, da es karieshemmend wirkt und die Bildung von Zahnbelag (Plaque) reduzieren kann. Während Zucker bekanntermassen die Entstehung von Karies fördert, können Verbraucher, die Stevia verwenden, von einer verbesserten Zahngesundheit profitieren.

Ein weiterer gesundheitlicher Vorteil könnte sich aus der blutdrucksenkenden Wirkung ergeben. Einige Studien deuten darauf hin, dass die tägliche Einnahme von Steviosiden in einer Menge von 750 bis 1500 Milligramm den Blutdruck positiv beeinflussen könnte.

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  • Die Stevia-Pflanze stammt aus Südamerika, wo die Ureinwohner Paraguays sie als „Honigblatt“ bezeichneten und sowohl zur Süssung von Getränken als auch zur Linderung von Verdauungs- und Leberbeschwerden nutzten.
  • Zu den weltweit grössten Produzenten zählen heute Brasilien, Paraguay, die USA und China, in Japan und Korea ist die Pflanze der führende Süssstoff.
  • Die Süsskraft der Stevia-Pflanze beruht im Wesentlichen auf zwei Inhaltsstoffen: Steviosid und Rebaudiosid A. Rebaudiosid A hat die stärkste Süsskraft, während die anderen Steviolglycoside einen bitteren Nachgeschmack verursachen können.
  • Die Stevia-Pflanze erhielt ihren wissenschaftlichen Namen „Stevia rebaudiana Bertoni“ vom Schweizer Botaniker Moisés Bertoni, der sie als Erster erforschte.

Hat Stevia weniger Kalorien als Zucker?

Stevia ist kalorienlos und bietet damit einen klaren Vorteil gegenüber Zucker, der etwa 387 Kalorien pro 100 Gramm enthält. Da die Pflanze eine sehr hohe Süssungskraft besitzt, kann bereits mit einer kleinen Menge eine grosse Wirkung erzielt werden. Daher eignet sich das Produkt besonders für Menschen, die ihre Kalorienzufuhr reduzieren möchten, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Trotz dieser Vorteile gibt es einige Aspekte, die beachtet werden sollten: Stevia ist schwieriger zu dosieren, da die starke süssende Wirkung leicht zu einer Überdosierung führen kann, was manchmal einen bitteren Nachgeschmack verursacht. Auch in der Konsistenz und beim Backen verhält sich Stevia anders als Zuckersüss, da das Volumen des Zuckers fehlt.

Ist Stevia wirklich gesünder als Zucker?

Stevia wird oft als gesunde Alternative zu Zucker bezeichnet, da es den Blutzucker nicht beeinflusst und im Gegensatz dazu auch die Zähne schont. Zudem enthält es wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium, die den Körper zusätzlich mit Nährstoffen versorgen können. Im Allgemeinen gilt der Verzehr von Stevia in moderaten Mengen als unbedenklich.

Beim Kauf von Stevia-Produkten ist jedoch Vorsicht geboten. Häufig werden Stevia-haltige Lebensmittel zusätzlich mit Zucker oder anderen Süssungsmitteln versetzt, um den Geschmack zu verbessern. Dadurch können solche Produkte unbeabsichtigt Kalorien enthalten und den gesundheitlichen Nutzen von reinem Stevia schmälern.

Ein weiterer zu beachtender Aspekt ist das mögliche Allergierisiko. Stevia gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), weshalb Personen, die auf diese Pflanzenfamilie allergisch reagieren, bei der Verwendung vorsichtig sein sollten. Um mögliche unerwünschte Reaktionen zu vermeiden, empfiehlt es sich, zunächst nur kleine Mengen zu verzehren und die Verträglichkeit zu testen.

Wie oft verwenden Sie heute Stevia in Ihrer Ernährung?

täglich
wöchentlich
selten
nie
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Warum war der Süssstoff Stevia so lange verboten?

Stevia war in der EU lange Zeit verboten, da frühere Studien Bedenken über mögliche Gesundheitsrisiken aufwarfen. Eine Studie deutete darauf hin, dass die Pflanze DNA-Veränderungen verursachen könnte. Später wurde jedoch festgestellt, dass die Ergebnisse dieser Studien umstritten waren und durch unrealistisch hohe Dosen verursacht wurden. 

Inzwischen ist Stevia in Form von Extrakten mit strengen Dosierungsrichtlinien in der EU zugelassen. Diese Stevia-Extrakte werden hauptsächlich in kalorienreduzierten Lebensmitteln verwendet, ihre Verwendung in bestimmten Produktkategorien ist jedoch noch eingeschränkt. 

Es ist wichtig, zwischen Stevia-Blättern und Stevia-Extrakten zu unterscheiden. Während die Blätter der Steviapflanze als Novel Food gelten und nur in speziellen Teemischungen verwendet werden dürfen, sind die Extrakte als Süssungsmittel zugelassen und werden in verschiedenen Lebensmitteln eingesetzt. 

Trotz der Zulassung von Stevia gibt es weiterhin Einschränkungen, vor allem in biologisch erzeugten Produkten. Darüber hinaus werden Steviablätter und -extrakte auch in kosmetischen Produkten verwendet, wo sie in verschiedenen Formulierungen enthalten sind.

Ist Stevia für Diabetiker geeignet?

Stevia kann für Zuckerkranke eine geeignete Option sein, da die isolierten Glykoside der Stevia-Pflanze eine um ein Vielfaches höhere Süsskraft als herkömmlicher Zucker besitzen, ohne den Blutzucker zu beeinflussen. In moderaten Mengen ist die Verwendung für Diabetespatienten vorteilhaft, wenn auch nicht zwingend notwendig.

Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass Stevia den Blutzucker bei Typ-2-Diabetes senken kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Unbedenklichkeit von Stevia allein nicht ausreicht, um eine gesunde Ernährung zu gewährleisten. Lebensmittel, die mit Stevia gesüsst sind, können weiterhin andere Zutaten enthalten, die den Blutzucker beeinflussen, wie zum Beispiel Zuckerzusatz oder Weissmehl.

Ein weiterer Punkt ist die empfohlene Tageshöchstdosis, die eingehalten werden sollte. Häufig wird die Pflanze auch mit anderen Süssungsmitteln kombiniert, um den charakteristischen Geschmack abzumildern, so dass der Hinweis „mit Stevia“ nicht automatisch bedeutet, dass das Produkt zucker- oder kalorienfrei ist.

Wie Sie Stevia verwenden können: praktische Tipps

  • Mit Stevia können Sie den Zuckergehalt in Kaffee, Tee oder Smoothies reduzieren. Beginnen Sie mit einer kleinen Menge und passen Sie die Menge nach Ihrem Geschmack an.
  • Verwenden Sie es zum Kochen und Backen, da es bis zu 200 °C hitzestabil ist. So können Sie kalorienarme Desserts zubereiten, ohne auf den Genuss von Süssigkeiten verzichten zu müssen.
  • Experimentieren Sie mit Steviakraut in Rezepten für Kuchen und Kekse. Ersetzen Sie 100 g Zucker durch 60-70 g Stevia, je nach Produkt. Achten Sie bei der Verwendung von Süsskraut auf die Aufnahmemengen, um die Vorteile von Steviol als Zuckerersatz optimal zu nutzen. Im 21. Jahrhundert ist dies eine gesunde Alternative zur Schokolade.
    So nutzen Sie die Vorteile von Steviol solcher Süsskraut wie wir als Zuckerersatz nehmen.
  • Kombinieren Sie die Pflanze mit anderen natürlichen Süssungsmitteln wie Honig oder Agavendicksaft, um eine harmonische Mischung zu erhalten.
  • Dosieren Sie vorsichtig. Verwenden Sie bei reinem Stevia-Pulver nur eine Messerspitze, da es bis zu 300-mal süsser ist als Zucker.
  • Heiss- und Kaltgetränke können schnell und einfach mit Stevia-Tabletten gesüsst werden.
  • Machen Sie Desserts kalorienarm. Mischen Sie Stevia in Pudding, Eiscreme oder Joghurt für eine zuckerreduzierte Variante.
  • Der Geschmack kann durch Gewürze verbessert werden. Kombinieren Sie Stevia mit Zimt oder Vanille, um den Geschmack in Backwaren zu intensivieren.
  • Mischen Sie einen Esslöffel Olivenöl, einen Esslöffel Essig und einige Tropfen Stevia zu einem leichten Dressing. So süsst man, ohne die Kalorienzahl zu erhöhen.
  • Bereiten Sie selbstgemachte Limonade mit Stevia zu. Mischen Sie Wasser, frischen Zitronensaft und Stevia nach Geschmack für ein kalorienfreies Getränk.
  • Bewahren Sie Steviaprodukte in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort auf, um die Frische zu erhalten.

Stevia gilt als vielversprechende kalorienarme Zuckeralternative, die den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und daher für Zuckerkranke und gesundheitsbewusste Menschen interessant ist. Die möglichen Nachteile dürfen jedoch nicht ausser Acht gelassen werden. Um die richtige Entscheidung für die eigene Ernährung zu treffen, ist eine dosierte Einnahme entscheidend.