Vitamin K ist für den Körper unentbehrlich, da es an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt ist. Seine wichtigste Aufgabe ist die Blutgerinnung. Ohne dieses Vitamin kann der Körper keine Gerinnungsfaktoren bilden, so dass selbst kleine Verletzungen zu unkontrollierten Blutungen führen können.
Doch Vitamin K kann noch viel mehr. Es schützt Blutgefässe und Knorpel vor Verkalkung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und bei Reparaturvorgängen in verschiedenen Organen wie Augen, Nieren, Leber und Nervenzellen.
Das Vitamin ist vor allem für Frauen nach den Wechseljahren wichtig, da es den Knochenabbau hemmt und somit das Osteoporose-Risiko senken kann.
Eine spannende Entdeckung der Forschung zeigt zudem, dass Vitamin K Zellen vor dem programmierten Zelltod (Ferroptose) bewahren kann – ein Mechanismus, der unter anderem bei degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Arthrose eine Rolle spielt. Damit könnte das Vitamin in Zukunft sogar therapeutische Ansätze für solche Krankheiten bieten.
Es wird für die Bildung von Osteocalcin benötigt, einem Protein, das als eine Art Gerüst für die Knochenmineralisierung dient. Dieses Protein ermöglicht es dem Körper, Kalzium gezielt in die Knochen einzulagern und so deren Stabilität zu fördern. Fehlt Vitamin K, kann dieser Prozess gestört werden, was langfristig zu einer geringeren Knochendichte und einem erhöhten Frakturrisiko führen kann.
Insbesondere bei Osteoporose oder nach Knochenbrüchen kann eine erhöhte Zufuhr von Vitamin K helfen, den Knochenaufbau zu beschleunigen und den Kalziumverlust zu verringern. Studien weisen darauf hin, dass eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin die Gefahr von Knochenbrüchen verringern kann. Vitamin K ergänzt somit die Wirkung von Kalzium und Vitamin D und trägt entscheidend zur Knochengesundheit bei.
Ein Mangel an Vitamin K macht sich in erster Linie durch eine gestörte Blutgerinnung bemerkbar. Typische Anzeichen sind vermehrte blaue Flecken, häufiges Nasenbluten oder anhaltende Blutungen auch bei kleinen Verletzungen. In schweren Fällen kann es zu inneren Blutungen kommen, die sich durch blutiges Erbrechen, Blut im Urin oder ungewöhnlich dunklen Stuhl bemerkbar machen. Besonders gefährlich kann ein Mangel bei Neugeborenen sein, da er die Gefahr für lebensbedrohliche Hirnblutungen erhöht.
Auch die Knochengesundheit leidet unter einer dauerhaften Unterversorgung. Vitamin K ist wichtig für den Knochenstoffwechsel, ein Mangel kann die Stabilität der Knochen beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöhen.
Ein Defizit an Vitamin K kann verschiedene Ursachen haben und hängt häufig mit der Ernährung oder der Aufnahmefähigkeit des Körpers zusammen. Eine einseitige, Vitamin-K-arme Ernährung, insbesondere eine sehr fettarme Kost, kann zu einem Mangel führen, da das fettlösliche Vitamin K nur in Verbindung mit Fett optimal aufgenommen werden kann. Auch bestimmte Erkrankungen, welche die Fettverdauung beeinträchtigen, wie zum Beispiel ein Gallengangsverschluss oder Mukoviszidose, können die Aufnahme von Vitamin K erschweren.
Darüber hinaus können bestimmte Medikamente den Vitamin-K-Haushalt stören. Bestimmte Antibiotika beeinflussen die Darmflora, die normalerweise Vitamin K produziert, und Antiepileptika können den Vitamin-K-Stoffwechsel beeinträchtigen. Auch der übermässige Verzehr von Mineralölen kann problematisch sein, da er die Aufnahme dieses essentiellen Nährstoffs hemmt.
Neugeborene haben ein besonders hohes Risiko für einen Vitamin-K-Mangel, da sie während der Schwangerschaft nur geringe Mengen von der Mutter aufnehmen. Zudem fehlt ihnen in den ersten Lebenstagen eine entwickelte Darmflora, die zur körpereigenen Produktion von Vitamin K beitragen könnte. Deshalb wird Neugeborenen häufig eine prophylaktische Gabe von Vitamin K empfohlen, um gefährlichen Blutungen vorzubeugen.
Vitamin K ist in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, vor allem in grünem Gemüse und bestimmten Ölen. Besonders reich an diesem essentiellen Nährstoff sind grüne Gemüse wie Grünkohl (817 µg/100 g), Spinat (305 µg/100 g) und Kopfsalat (109 µg/100 g). Auch Kohlsorten wie Brokkoli (roh: 155 µg/100 g, gekocht: 270 µg/100 g) und Rosenkohl (236 µg/100 g) liefern grosse Mengen. Frische Kräuter wie Schnittlauch (380 µg/100 g) und Brunnenkresse (250 µg/100 g) sind ebenfalls gute Vitamin-K-Lieferanten.
Neben Gemüse spielen auch Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle. Kichererbsen (264 µg/100 g), Mungobohnen (170 µg/100 g) und Linsen (123 µg/100 g) enthalten beachtliche Mengen. Wer seinen Bedarf zusätzlich über Fette decken möchte, kann auf hochwertige Pflanzenöle zurückgreifen, die ebenfalls viel Vitamin K enthalten – zum Beispiel Traubenkernöl (280 µg/100 g), Rapsöl (150 µg/100 g) oder Sojaöl (138 µg/100 g).
Vitamin K ist ein essenzielles Vitamin, das nicht nur die Blutgerinnung unterstützt, sondern auch zur Knochengesundheit und Herzfunktion beiträgt. Da der Körper es nur begrenzt speichern kann, ist eine regelmässige Zufuhr über die Ernährung besonders wichtig. Insbesondere grünes Gemüse, pflanzliche Öle und fermentierte Lebensmittel sind wertvolle Quellen, um den täglichen Bedarf zu decken.