language
Vitamin K

Dieses Vitamin tut Ihrem Herz richtig gut

Vitamin K ist ein essentieller Nährstoff, der eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und der Knochengesundheit spielt. Obwohl es weniger bekannt ist als andere Vitamine, beeinflusst es viele lebenswichtige Prozesse im Körper. Vor allem grünes Blattgemüse und bestimmte Öle sind reich an Vitamin K und tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Aber wissen Sie, welche gesundheitlichen Vorteile dieses Vitamin noch bietet?

Wofür braucht der Körper Vitamin K?

Vitamin K ist für den Körper unentbehrlich, da es an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt ist. Seine wichtigste Aufgabe ist die Blutgerinnung. Ohne dieses Vitamin kann der Körper keine Gerinnungsfaktoren bilden, so dass selbst kleine Verletzungen zu unkontrollierten Blutungen führen können.

Doch Vitamin K kann noch viel mehr. Es schützt Blutgefässe und Knorpel vor Verkalkung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und bei Reparaturvorgängen in verschiedenen Organen wie Augen, Nieren, Leber und Nervenzellen.

Das Vitamin ist vor allem für Frauen nach den Wechseljahren wichtig, da es den Knochenabbau hemmt und somit das Osteoporose-Risiko senken kann.

Eine spannende Entdeckung der Forschung zeigt zudem, dass Vitamin K Zellen vor dem programmierten Zelltod (Ferroptose) bewahren kann – ein Mechanismus, der unter anderem bei degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Arthrose eine Rolle spielt. Damit könnte das Vitamin in Zukunft sogar therapeutische Ansätze für solche Krankheiten bieten.

editorial.facts

  • Vitamin K wurde erst vor etwa 100 Jahren entdeckt – und das durch einen glücklichen Zufall. Der dänische Biochemiker Henrik Dam beobachtete bei Küken, die eine cholesterinfreie Diät erhielten, ungewöhnliche Blutungen. Nach intensiven Untersuchungen stellte er fest, dass eine bislang unbekannte Substanz in der Nahrung für die Blutgerinnung essenziell ist – so entstand die Bezeichnung „Vitamin K“, für deren Entdeckung er 1943 den Nobelpreis erhielt.
  • Vitamin K existiert in zwei natürlichen Formen: K1 (Phyllochinon) kommt vor allem in grünen Pflanzen vor, während K2 (Menachinon) von Bakterien im Darm produziert wird. Obwohl K2 als die aktivere Form gilt, erfüllen beide Varianten dieselbe lebenswichtige Aufgabe – sie unterstützen die Blutgerinnung und tragen zur Knochengesundheit bei. Neben den natürlichen Formen gibt es auch das synthetische Vitamin K3 (Menadion). Es wurde früher zur Behandlung von Vitamin-K-Mangel eingesetzt, jedoch wegen gesundheitlicher Risiken verboten. Studien zeigten, dass es die Leber schädigen und eine gefährliche Blutarmut verursachen kann, indem es rote Blutkörperchen zerstört.

Welche Wirkung hat Vitamin K auf die Knochen?

Es wird für die Bildung von Osteocalcin benötigt, einem Protein, das als eine Art Gerüst für die Knochenmineralisierung dient. Dieses Protein ermöglicht es dem Körper, Kalzium gezielt in die Knochen einzulagern und so deren Stabilität zu fördern. Fehlt Vitamin K, kann dieser Prozess gestört werden, was langfristig zu einer geringeren Knochendichte und einem erhöhten Frakturrisiko führen kann.

Insbesondere bei Osteoporose oder nach Knochenbrüchen kann eine erhöhte Zufuhr von Vitamin K helfen, den Knochenaufbau zu beschleunigen und den Kalziumverlust zu verringern. Studien weisen darauf hin, dass eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin die Gefahr von Knochenbrüchen verringern kann. Vitamin K ergänzt somit die Wirkung von Kalzium und Vitamin D und trägt entscheidend zur Knochengesundheit bei.

Wie lässt sich ein Vitamin K Mangel erkennen?

Ein Mangel an Vitamin K macht sich in erster Linie durch eine gestörte Blutgerinnung bemerkbar. Typische Anzeichen sind vermehrte blaue Flecken, häufiges Nasenbluten oder anhaltende Blutungen auch bei kleinen Verletzungen. In schweren Fällen kann es zu inneren Blutungen kommen, die sich durch blutiges Erbrechen, Blut im Urin oder ungewöhnlich dunklen Stuhl bemerkbar machen. Besonders gefährlich kann ein Mangel bei Neugeborenen sein, da er die Gefahr für lebensbedrohliche Hirnblutungen erhöht.

Auch die Knochengesundheit leidet unter einer dauerhaften Unterversorgung. Vitamin K ist wichtig für den Knochenstoffwechsel, ein Mangel kann die Stabilität der Knochen beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöhen.

Welche Quellen für Vitamin K bevorzugen Sie?

grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Grünkohl)
fermentierte Lebensmittel (z. B. Sauerkraut)
Nahrungsergänzungsmittel
tierische Produkte (z. B. Leber, Eier)
andere
ich achte nicht darauf
editorial.poll.anonymous

Welche Ursachen gibt es für Vitamin K-Mangel?

Ein Defizit an Vitamin K kann verschiedene Ursachen haben und hängt häufig mit der Ernährung oder der Aufnahmefähigkeit des Körpers zusammen. Eine einseitige, Vitamin-K-arme Ernährung, insbesondere eine sehr fettarme Kost, kann zu einem Mangel führen, da das fettlösliche Vitamin K nur in Verbindung mit Fett optimal aufgenommen werden kann. Auch bestimmte Erkrankungen, welche die Fettverdauung beeinträchtigen, wie zum Beispiel ein Gallengangsverschluss oder Mukoviszidose, können die Aufnahme von Vitamin K erschweren.

Darüber hinaus können bestimmte Medikamente den Vitamin-K-Haushalt stören. Bestimmte Antibiotika beeinflussen die Darmflora, die normalerweise Vitamin K produziert, und Antiepileptika können den Vitamin-K-Stoffwechsel beeinträchtigen. Auch der übermässige Verzehr von Mineralölen kann problematisch sein, da er die Aufnahme dieses essentiellen Nährstoffs hemmt.

Neugeborene haben ein besonders hohes Risiko für einen Vitamin-K-Mangel, da sie während der Schwangerschaft nur geringe Mengen von der Mutter aufnehmen. Zudem fehlt ihnen in den ersten Lebenstagen eine entwickelte Darmflora, die zur körpereigenen Produktion von Vitamin K beitragen könnte. Deshalb wird Neugeborenen häufig eine prophylaktische Gabe von Vitamin K empfohlen, um gefährlichen Blutungen vorzubeugen.

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin K enthalten?

Vitamin K ist in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, vor allem in grünem Gemüse und bestimmten Ölen. Besonders reich an diesem essentiellen Nährstoff sind grüne Gemüse wie Grünkohl (817 µg/100 g), Spinat (305 µg/100 g) und Kopfsalat (109 µg/100 g). Auch Kohlsorten wie Brokkoli (roh: 155 µg/100 g, gekocht: 270 µg/100 g) und Rosenkohl (236 µg/100 g) liefern grosse Mengen. Frische Kräuter wie Schnittlauch (380 µg/100 g) und Brunnenkresse (250 µg/100 g) sind ebenfalls gute Vitamin-K-Lieferanten.

Neben Gemüse spielen auch Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle. Kichererbsen (264 µg/100 g), Mungobohnen (170 µg/100 g) und Linsen (123 µg/100 g) enthalten beachtliche Mengen. Wer seinen Bedarf zusätzlich über Fette decken möchte, kann auf hochwertige Pflanzenöle zurückgreifen, die ebenfalls viel Vitamin K enthalten – zum Beispiel Traubenkernöl (280 µg/100 g), Rapsöl (150 µg/100 g) oder Sojaöl (138 µg/100 g).

Vitamin K: so nutzen Sie es optimal für Ihre Gesundheit

  • Da Vitamin K fettlöslich ist, kann der Körper es nur optimal verwerten, wenn es zusammen mit fetthaltigen Lebensmitteln aufgenommen wird. Kombinieren Sie Vitamin-K-reiche Lebensmittel wie Spinat oder Brokkoli daher mit einem Schuss hochwertigem Öl oder einer Avocado.
  • Obwohl Vitamin K wichtig für den Körper ist, kann eine zu hohe Dosierung problematisch sein. Eine Überdosierung kann zu unerwünschten Blutgerinnungsstörungen führen, weshalb Sie sich an die empfohlenen Mengen halten sollten. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin K sollte daher immer mit einem Arzt abgesprochen werden.
  • Falls Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten Sie die Dosierung von Vitamin K genau überwachen. Plötzliche Änderungen in der Vitamin-K-Aufnahme können die Wirkung dieser Medikamente beeinflussen. Eine ärztliche Absprache ist unerlässlich, um unerwartete Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
  • Achten Sie auf den Unterschied zwischen Vitamin K1 und K2. Vitamin K1 kommt vor allem in grünem Gemüse vor, während Vitamin K2 in fermentierten Lebensmitteln und bestimmten Käsesorten steckt. K2 hat eine längere Verweildauer im Körper und kann besonders für die Knochengesundheit vorteilhaft sein.
  • Denken Sie an Ihre Herzgesundheit. Vitamin K trägt zur Regulierung des Kalziumstoffwechsels bei und kann helfen, Kalkablagerungen in den Arterien zu reduzieren. Eine ausreichende Zufuhr kann das Auftreten von Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.
  • Erste Studien zeigen, dass Vitamin K die Insulinempfindlichkeit verbessern kann und somit eine schützende Wirkung gegen Typ-2-Diabetes haben könnte. Achten Sie daher auf eine ausreichende Versorgung.
  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausreichende Vitamin-K-Versorgung essenziell. Zwar besteht kein erhöhter Bedarf, doch eine stabile Zufuhr über natürliche Quellen kann dazu beitragen, das Auftreten von Blutgerinnungsprobleme beim Neugeborenen zu reduzieren.
  • Der Tagesbedarf an Vitamin K variiert je nach Alter und Geschlecht. Erwachsene benötigen durchschnittlich etwa 70-120 µg pro Tag, während der Bedarf bei Schwangeren oder stillenden Frauen leicht erhöht sein kann. Eine ausgewogene Ernährung mit viel grünem Gemüse und hochwertigen Ölen kann helfen, diesen Bedarf zu decken.
  • Ein Teil des Vitamin-K-Bedarfs wird durch Bakterien im Darm gedeckt. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi kann die Darmflora stärken und somit indirekt die Vitamin-K-Versorgung verbessern.
  • Vitamin K ist empfindlich gegenüber Licht und Hitze. Lagern Sie grüne Produkte und Öle daher dunkel und kühl, um den Vitaminverlust zu minimieren.
  • Lassen Sie Ihren Vitamin-K-Spiegel regelmässig überprüfen!
  • Menschen mit chronischen Darmerkrankungen oder Leberproblemen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-K-Mangel. Falls Sie häufig unter Nasenbluten, blauen Flecken oder einer langsamen Wundheilung leiden, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.

Vitamin K ist ein essenzielles Vitamin, das nicht nur die Blutgerinnung unterstützt, sondern auch zur Knochengesundheit und Herzfunktion beiträgt. Da der Körper es nur begrenzt speichern kann, ist eine regelmässige Zufuhr über die Ernährung besonders wichtig. Insbesondere grünes Gemüse, pflanzliche Öle und fermentierte Lebensmittel sind wertvolle Quellen, um den täglichen Bedarf zu decken.