Vitamine für Kinder

Klein und gesund – so geht es

Kinder benötigen für ihre körperliche und geistige Entwicklung alle Nährstoffe, welche in der Nahrung enthalten sind, weigern sich aber oft, etwas Gesundes zu essen. Daher kann eine ausreichende Versorgung nicht immer gewährleistet werden und Nahrungsergänzungsmittel können helfend eingreifen. Was ist dabei zu beachten?


Kinder befinden sich in der Wachstumsphase und können leicht einen Vitaminmangel entwickeln. Sie benötigen grundsätzlich die gleichen Vitamine wie Erwachsene, allerdings in geringeren Mengen. Der Vitaminbedarf ist abhängig von Alter, Geschlecht, Körpergrösse und Aktivität. Selbst bei einer abwechslungsreichen Ernährung kann es schwierig sein, alle Vitamine in ausreichender Menge aus der Nahrung aufzunehmen. Viele Nahrungsmittel werden auf nährstoffarmen Böden angebaut. Manche enthalten Hemmstoffe wie Phytinsäure, welche die Verwertung wichtiger Nährstoffe verhindern. Eine verminderte Aufnahme von Vitaminen kann durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, bestimmte Krankheiten und die Einnahme von Medikamenten verursacht werden.

Kindheit und Jugend sind besondere Abschnitte im Leben eines Menschen, in denen eine ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen von besonderer Bedeutung ist. In dieser Zeit werden gesunde Knochen, Zähne, Muskeln und das Immunsystem aufgebaut, Gehirn und Nervensystem entwickelt, alle Sinne geschult und zahlreiche Hormone gebildet. Vitamin A ist vor allem für die körperliche Entwicklung des Kindes verantwortlich: Es spielt eine zentrale Rolle im Eiweiss-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, unterstützt das Zellwachstum und den Knochenaufbau, trägt zur Stärkung des Immunsystems bei, vermindert Entzündungsrisiken und verbessert die Lern- und Gedächtnisleistung.



In 17 klinischen Studien mit mehreren tausend Probanden konnte ein direkter Zusammenhang zwischen dem Vitamin-B12-Status von Kindern und ihren kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Intelligenzquotient, Gedächtnis und Schulleistungen nachgewiesen werden.

Nicht umsonst wird Vitamin C von einigen Wissenschaftlern als das wichtigste Vitamin für unseren Körper angesehen. Es hat eine starke antioxidative Wirkung, ist wichtig für die normale Funktion des Immunsystems und des Nervensystems sowie für eine gesunde Kollagenbildung, wirkt sich positiv auf das Gedächtnis aus, reduziert Hyperaktivität bei Kindern und verkürzt die Dauer von Infektionen der oberen Atemwege.

Vitamin D ist direkt an der Expression von mehr als 1000 Genen in den meisten menschlichen Geweben und Zelltypen beteiligt. Es steuert die Besiedlung des Darm-Mikrobioms und hat entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Ein Mangel an Vitamin D erhöht das Risiko für Allergien, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Typ-2-Diabetes, Osteoporose und Arteriosklerose, Angstzustände und Depressionen.

Folsäure ist an der körpereigenen Produktion von Aminosäuren, Botenstoffen und bestimmten Vitaminen beteiligt und spielt eine entscheidende Rolle für schnell wachsendes Gewebe, das Nervensystem und das Gehirn.

Biotin sorgt für eine gute Verwertung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweissen. Es unterstützt die Funktionen des Nervensystems und der Psyche und übernimmt wichtige Aufgaben im Energiestoffwechsel des wachsenden Körpers.

Es gibt viele verschiedene Vitaminkombinationen und Darreichungsformen von Vitaminpräparaten für Kinder: Säfte, lösliche Pulver, Tabletten und Kapseln, aber auch eine Reihe speziell für Kinder mit Vitaminen angereicherte Lebensmittel wie Joghurts, Lutscher und Bonbons. All dies dient dazu, die Nahrung zielgerichtet mit Vitaminen zu ergänzen.

Wie decken Sie den Vitaminbedarf Ihres Kindes? Die wichtigsten Tipps und Tricks sind hier zusammengestellt.

  • Beurteilen Sie den Gesundheitszustand Ihres Kindes. Wenn Ihr Kind oft müde oder krank wirkt, brüchige Fingernägel oder starken Haarausfall hat, unnatürlich blass ist, häufig Kopfschmerzen hat und sich schlecht konzentrieren kann, liegt der Verdacht auf Vitaminmangel nahe. Lassen Sie sich von einem Arzt beraten, welche Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.
  • Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Brot und Vollkornprodukte, Milch und Milchprodukte, fettreicher Fisch, Eier, Nüsse und Samen liefern wichtige Nährstoffe und sollten auf dem täglichen Speiseplan Ihres Kindes stehen. Fast Food, Fertiggerichte, Süssigkeiten und gezuckerte Getränke enthalten zu viele Kohlenhydrate und sind keine gute Wahl.
  • Bieten Sie zu jeder Mahlzeit Obst und Gemüse als Beilage an. Was verschmäht wird, sollte immer wieder angeboten werden. Kinder brauchen eine gewisse Zeit, bis sie sich an neue Lebensmittel gewöhnt haben. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und ernähren Sie sich selbst gesund.
  • Schneiden Sie das Gemüse in lustige Formen: Zum Beispiel können Sie dem Käsebrot mit Tomaten- und Gurkenscheiben ein Gesicht geben. So isst Ihr Kind auch das, was es nicht so gerne mag.
  • Tricksen Sie die Vitamine ins Essen. Fügen Sie püriertes Gemüse der Nudelsosse hinzu oder verstecken Sie einen geriebenen Apfel im Müsli. Bunt und vitaminreich sind frisch gepresste Säfte und selbst zubereitete Smoothies.
  • Bereiten Sie die Mahlzeiten gemeinsam mit Ihrem Kind zu: Es wird so stolz auf die selbstgekochten Speisen sein, dass es sie auch isst. Dabei können Sie auf spielerische Art und Weise erklären, wofür welche Vitamine benötigt werden.
  • Bitte beachten Sie, dass der Vitamingehalt von Obst und Gemüse mit der Lagerzeit abnimmt und dass Vitamine teilweise zerstört werden, wenn man Obst und Gemüse erhitzt oder verarbeitet. Obst und Gemüse sollten daher möglichst frisch auf den Tisch kommen.
  • Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Sie spielt als Lösungsmittel eine zentrale Rolle für den Transport und die Ausscheidung von Stoffen. Es ist wichtig, dass Ihr Kind zwischen den Mahlzeiten ausreichend Wasser, Kräuter- oder Früchtetee zu sich nimmt.
  • In Jahreszeiten, in denen Infektionen gehäuft auftreten, sowie während Wachstumsschüben oder Belastungsspitzen bei sportlichen Aktivitäten kann Supplementierung eine gute Möglichkeit sein, einen kurzfristig erhöhten Bedarf auszugleichen.
  • Erkältete Kinder, die Vitaminpräparate einnehmen, sind besser gelaunt und genesen schneller als Kinder, die ohne Supplementierung zurechtkommen müssen.
  • Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, Kapseln zu schlucken, können Sie die Kapseln öffnen und in einem Getränk oder einer Speise auflösen. Beachten Sie dazu die Angaben auf dem Beipackzettel.
  • Sie können Kindern liposomale Vitaminpräparate statt Tabletten oder Pulver geben, die einen unangenehmen Nachgeschmack haben können. Diese sind wirksamer und biologisch gut verfügbar. Es ist jedoch zu beachten, dass die regelmässige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei Kindern schnell den Eindruck erwecken kann, dass Tabletten und Säfte eine gesunde Ernährung ersetzen.
  • Tägliches Spielen und Bewegen an der frischen Luft hilft auch, Vitamin D aus dem Sonnenlicht aufzunehmen.
  • Die tägliche Vitaminzufuhr sollte die Normaldosis nicht überschreiten. Überschüssige Vitamine werden über die Nieren ausgeschieden. Bei Kindern kann dies zu einer Überlastung der Nieren führen.
  • Achten Sie beim Einsatz von Vitaminpräparaten bei Kindern darauf, dass Sie zu diesem Zeitpunkt keine mit Vitaminen angereicherten Lebensmittel oder Vitaminsäfte anbieten. Sonst besteht die Gefahr, dass die einzelnen Inhaltsstoffe überdosiert werden.
  • Es ist ratsam, vor einer längerfristigen Verabreichung von zusätzlichen Vitaminen an das Kind die Vor- und Nachteile mit dem behandelnden Kinderarzt zu besprechen.
Eine gute Versorgung mit Vitaminen ist für das Wachstum und die Entwicklung sehr wichtig. Diese unsichtbaren Helfer halten den Körper Ihres Kindes am Laufen!

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  • Der Vitamin-B12-Status bei Säuglingen ist mit der Entwicklung der sozialen Wahrnehmung und des räumlich-visuellen Vorstellungsvermögens bei Kindern bis zum 5. Lebensjahr assoziiert.
  • Einige grüne Gemüsesorten enthalten einen Stoff, welcher zusammen mit Bakterien, die sich im Kinderspeichel befinden, einen Schwefelgeschmack entwickelt. Deshalb mögen viele Kinder gesunde Lebensmittel nicht.

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