Ein Wespenstich ist an mehreren charakteristischen Symptomen erkennbar. Im Gegensatz zum Bienenstich, bei dem der Stachel mit Widerhaken in der Haut stecken bleibt, zieht die Wespe ihren Stachel nach dem Stich heraus und kann mehrmals zustechen. Unmittelbar nach dem Biss wird ein starker, stechender oder brennender Schmerz verspürt, der sich deutlich vom Juckreiz eines Mückenstichs unterscheidet.
An der Einstichstelle kommt es typischerweise zu einer Rötung und Schwellung, bei empfindlicher Haut auch zu Quaddeln. Die Anschwellung kann einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern erreichen und klingt in der Regel innerhalb eines Tages ab. Bei Stichen in empfindliche Bereiche wie Augen, Lippen oder Hals kann sie jedoch stärker ausfallen und in seltenen Fällen zu Atembeschwerden führen.
In schwereren Fällen, insbesondere bei mehreren Stichen, können systemische Reaktionen auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit. Bei mehr als 20 Stichen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Ob und wie stark ein Wespenstich schmerzt, hängt vor allem von der individuellen Schmerzempfindlichkeit und Reaktionsfähigkeit ab. Grundsätzlich sind Wespenstiche schmerzhaft, aber manche Menschen empfinden den Biss intensiver als andere – vor allem, wenn sie allergisch auf Insektenstiche reagieren.
Auch die Einstichstelle spielt eine Rolle: An empfindlichen Körperstellen wie im Gesicht oder im Mundbereich können Stiche aufgrund der stärkeren Schwellung intensiver schmerzen und sogar gefährlich werden, da die geschwollenen Atemwege das Atmen erschweren können.
Interessant ist, dass einige Wespenarten, wie die Ameisenwespe, besonders schmerzhafte Stiche verursachen – sogar mehr als die Hornisse. Ihr Stich wird oft als besonders brennend empfunden, da das Gift einen ätzenden Effekt hat.
Ein Wespenstich verursacht oft eine typische Hautreaktion, die zwar unangenehm, aber meist harmlos ist. Zunächst kommt es zu einer Rötung und Ödembildung an der Einstichstelle, die sich in den ersten Stunden noch vergrössern kann.
Ein charakteristisches Symptom ist der Juckreiz, der zum Kratzen verleitet, was jedoch vermieden werden sollte, da es die Reizung verschlimmern kann. Gelegentlich kann auch ein Wärmegefühl, ein leichtes Brennen oder Taubheitsgefühl in der betroffenen Region auftreten. Diese Anzeichen sind in der Regel normal und verschwinden nach ein bis zwei Tagen von selbst. Oder sie lassen sich meist mit einer einfachen Behandlung wie Kühlung oder Hausmitteln beruhigen.
In seltenen Fällen können Personen mit einer Insektengiftallergie nach einem Wespenstich lebensbedrohliche Reaktionen wie einen anaphylaktischen Schock entwickeln.
Ursache einer Wespenstichallergie sind spezielle Proteine im Gift der Wespe. Bei manchen Menschen bildet das Immunsystem nach dem ersten Kontakt mit diesen Eiweissen spezifische Antikörper, welche das Gift als Bedrohung erkennen. Bei einem weiteren Wespenstich reagiert der Körper überempfindlich.
Diese Immunreaktion kann zu typischen Beschwerden wie Rötung und Quaddelbildung am ganzen Körper, Atemnot, Schwindel bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen. Ein auffälliges Merkmal dieser Wirkung ist, dass sie in der Regel schnell einsetzt und ihren Höhepunkt etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Einstich erreicht. In der Regel klingen die Symptome nach etwa 24 Stunden ab.
Bei Verdacht auf eine Wespengiftallergie ist es ratsam, nach einem Stich sofort den Rettungsdienst zu alarmieren und für bereits diagnostizierte Betroffene ein Notfallset mitzuführen, um schnell handeln zu können.
Eine Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt, kann die Lebensqualität von Allergikern deutlich verbessern, indem sie die Empfindlichkeit gegenüber Wespenstichen reduziert.
Bei einer Allergie auf einen Wespenstich ist schnelles Handeln entscheidend. Personen, die bereits wissen, dass sie eine solche Allergie haben, sollten ein vom Arzt verschriebenes Notfallset griffbereit haben. Ein typisches Notfallset enthält eine Adrenalinspritze für akute, lebensbedrohliche Fälle, ein Antihistaminikum in Tabletten- oder Tropfenform und ein Kortisonpräparat. Adrenalin hilft, den Blutdruck zu stabilisieren und die Atemwege zu erweitern, wodurch das Kreislaufsystem entlastet wird.
Bei leichteren Fällen kann ein Antihistaminikum helfen, den Juckreiz und die Ödembildung zu lindern, während Kortison die Immunreaktion zusätzlich dämpft. Eine kortisonhaltige Salbe kann bei Bedarf direkt auf die Einstichstelle aufgetragen werden, um die Hautreaktion zu beruhigen. Da die Wirkung der Medikamente erst nach einiger Zeit einsetzt, ist es wichtig, sie sofort nach dem Stich anzuwenden.
Bei schweren Reaktionen oder wenn der Betroffene starke Atemprobleme entwickelt, ist die sofortige Verabreichung von Adrenalin und das Absetzen eines Notrufs unerlässlich, da Adrenalin lebensrettend sein kann.
In den meisten Fällen ist ein Wespenstich harmlos, die Schwellung bleibt auf etwa zehn Zentimeter begrenzt, klingt nach 24 Stunden ab und geht oft in einen leichten Juckreiz über. Wenn die Ödembildung jedoch grösser wird, länger als ein paar Tage anhält oder zusätzliche Symptome wie starke Beschwerden oder Hautreaktionen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ein Arztbesuch ist besonders wichtig, wenn der Stich im Mund- oder Rachenraum erfolgt ist, da die Schwellung dort die Atemwege blockieren und im schlimmsten Fall zu Atemnot führen kann – hier ist ein sofortiger Notruf ratsam.
Wenn jemand zum ersten Mal von einer Wespe gestochen wurde und ungewöhnlich starke oder lang anhaltende Beschwerden hat, sollte er sich auf eine mögliche Allergie testen lassen. Ein Arzt kann bis zu einer Woche nach dem Stich feststellen, ob eine Wespengiftallergie vorliegt – eine Vorsichtsmassnahme, die für etwa 3,5 Prozent der Allergiker lebensrettend sein kann.
Bei einem Wespenstich im Mund ist schnelles Handeln entscheidend, da die Schwellung der Schleimhäute schnell die Atemwege blockieren kann. Erste Hilfe besteht darin, sofort Eiswürfel oder Speiseeis zu lutschen und kühlende Umschläge auf den Hals zu legen, um das Ödem zu reduzieren. Auch wenn keine Allergie vorliegt, sollte nach einem Stich im Mundbereich immer ein Notarzt aufgesucht werden, da die Gefahr von Atemproblemen hoch ist.
Für Allergiker kann ein Wespenstich im Mund besonders gefährlich werden und sogar zu Atemnot oder Kreislaufstillstand führen. Ein Allergie-Notfallset mit Adrenalin (EpiPen), Kortison und Antihistaminika kann in solchen Situationen lebensrettend sein. Adrenalin hilft, die Atemwege zu öffnen und den Kreislauf zu stabilisieren.
Um Wespenstiche im Mund zu vermeiden, ist es hilfreich, Getränke in Gläser umzufüllen und vorsichtig mit Flaschen und Dosen umzugehen, da Wespen oft unbemerkt in diese gelangen. Kindern wird empfohlen, im Sommer aus verschlossenen Behältern mit Strohhalm zu trinken, da ihr Kehlkopf schneller anschwillt und somit ein höheres Risiko besteht.
Das Aussaugen des Wespengifts ist nicht zu empfehlen, da die Gefahr besteht, dass das Gift über die Schleimhäute wieder in den Körper gelangt und die Wirkung verstärkt. Wird dennoch versucht, den Stich auszusaugen, sollte das Toxin sofort danach ausgespuckt werden.
Eine sicherere Methode ist die Verwendung eines speziellen Saugstempels aus der Apotheke. Damit lässt sich das Gift absaugen, ohne dass es wieder in den Körper gelangt – eine einfache und wirksame Alternative.
Wespenstiche können unangenehm sein, sind aber meist harmlos und heilen ohne Komplikationen ab. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren, die Einstichstelle zu kühlen und den Stachel vorsichtig zu entfernen. Allergiker sollten besonders vorsichtig sein und im Notfall schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.