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Zahnstein

So vermeiden Sie dieses Mundproblem

Ein alltägliches Problem, das fast jeden betrifft, aber oft unterschätzt wird: Zahnstein. Trotz regelmässigen Zähneputzens bleibt er hartnäckig und stellt für viele eine Herausforderung dar. Dabei ist die Entstehung von Zahnstein kein Zufall, sondern ein komplexer Prozess, der durch verschiedene Faktoren begünstigt wird. Doch was sind die Ursachen und was kann man dagegen tun?

Was ist Zahnstein und wie entsteht er?

Zahnstein ist ein häufiges Problem der Mundhygiene, das eng mit Zahnbelag, auch Plaque genannt, zusammenhängt.

Plaque ist eine klebrige Ansammlung von Bakterien, Speiseresten und anderen Substanzen, die sich auf den Zähnen ablagert. Diese anfänglich wasserlöslichen Beläge verhärten sich nach ein bis zwei Tagen und sind nur schwer zu entfernen. Unter dem Zahnbelag finden Gärungs- und Stoffwechselprozesse statt, bei denen Säuren entstehen. Diese können den Schmelz schädigen und schliesslich zu Karies führen. Zahnstein ist oft auch mit Mundgeruch verbunden. Die Mineralisierung der Plaque durch Mineralien aus dem Speichel führt zur Bildung von Zahnstein, der sich bei empfindlichen Personen bereits nach wenigen Tagen bilden kann.

Wie schnell und stark sich Zahnstein bildet, kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Das liegt unter anderem an der unterschiedlichen Zusammensetzung der Mineralstoffe im Speichel, die wiederum vom Stoffwechsel, den Ernährungs- und Trinkgewohnheiten und anderen Faktoren abhängt.

Grundsätzlich kann jeder, der Zähne hat, von Zahnstein betroffen sein, auch Kleinkinder und Menschen mit Implantaten oder Prothesen. Denn Belag kann sich auf jedem Zahn bilden, egal ob es sich um einen Milchzahn oder um Zahnersatz wie Kronen, Implantate oder Brücken handelt. Sobald sich Plaque gebildet hat, steigt auch das Risiko für Zahnstein.

editorial.facts

  • In unserem Mund leben Hunderte Arten von Mikroorganismen: Bakterien und Pilze, Geisseltierchen und Amöben. Sie bevölkern Mundhöhle, Zunge und Zähne.
  • In einem Gramm Zahnbelag tummeln sich etwa eine Billion Bakterien, in einem Milliliter Speichel bis zu einer Milliarde.
  • Je dichter der Mikrobenteppich, desto stärker der Mundgeruch. Wenn Bakterien im Mund bestimmte Proteine zersetzen, wird sogar das süsslich riechende Cadaverin freigesetzt.

Welche Arten von Zahnstein gibt es?

In der Zahnmedizin werden zwei Arten von Zahnstein unterschieden: supragingivaler und subgingivaler Zahnstein. Supragingivaler Zahnstein befindet sich oberhalb des Zahnfleischrandes, oft in der Nähe der Speicheldrüsen, und kann weisslich, gelblich oder braun sein. Diese Art bildet sich schnell, haftet aber nur mässig an der Zahnoberfläche.

Subgingivaler Zahnstein, auch Konkrement genannt, entsteht in den Zahnfleischtaschen, bildet sich langsam und haftet sehr stark am Zahn. Er ist dunkelbraun bis schwarz.

Mit welchen Methoden entfernen Sie heute täglich Zahnbelag?

Zähne putzen
Zahnseide verwenden
Mundspülung
mehrere
nicht täglich
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Welche gesundheitlichen Probleme können durch Zahnstein entstehen?

Zahnstein ist nicht nur ein ästhetisches Problem; er beeinträchtigt auch die Gesundheit des Zahnapparates erheblich. Hat sich Zahnstein erst einmal gebildet, lässt er sich mit herkömmlichen Mitteln wie Zähneputzen oder Mundspülungen nicht mehr entfernen, da er fest am Zahn haftet.

Nach der Bildung von Zahnstein können Millionen von Bakterien entstehen, die Giftstoffe absondern. Diese Stoffwechselprodukte begünstigen Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), die sich durch Symptome wie Zahnfleischblutungen und geschwollene Schleimhäute bemerkbar machen können. In weiterer Folge kann es zu Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) kommen, was im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen kann. Bei Implantatträgern können Beläge am Zahnersatz zu einer Entzündung des Weichgewebes führen, die als Periimplantitis bezeichnet wird.

Wie kann man Zahnstein entfernen?

Die Entfernung von Zahnstein ist aufgrund seiner Hartnäckigkeit schwierig und sollte von einem Zahnarzt durchgeführt werden. Der Zahnarzt kann den Zahnstein entweder manuell mit Scaler oder Küretten entfernen oder maschinell durch das Ultraschallverfahren. Letzteres reinigt schwer zugängliche Stellen mithilfe von Ultraschallwellen. Die Instrumentenspitze des Gerätes wird in Schwingung versetzt, wodurch Wärme entsteht. Wasser führt die Wärme ab und spült gleichzeitig den Zahnstein weg.

Die Entfernung ist in der Regel schmerzfrei und ohne Betäubung möglich. Wenn jedoch Zahnstein unter dem Zahnfleischrand entfernt werden muss, kann die betroffene Stelle betäubt werden. Die Dauer der Behandlung hängt von der Grösse und Menge des Zahnsteins ab und liegt normalerweise zwischen 5 und 20 Minuten.

Was sollte man nach einer Zahnsteinentfernung beachten?

Nach der Behandlung können sich die Zähne vorübergehend rau anfühlen, da die natürliche Schutzschicht entfernt wurde. Auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kälte oder Wärme kann auftreten, da sich die Zähne erst wieder an diese Reize gewöhnen müssen. Diese Empfindlichkeit verschwindet normalerweise nach ein bis zwei Stunden. Es ist ratsam, regelmässige Zahnarztbesuche zur Prophylaxe einzuplanen, um die Bildung von Zahnstein zu verhindern.

Zahnsteinbildung minimieren und die Mundgesundheit erhalten: Die besten Tipps

  • Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal am Tag gründlich, um den Zahnbelag zu entfernen. Dadurch wird die Bildung von Zahnstein minimiert, da weniger Plaque zurückbleibt.
  • Wischen Sie mit der Bürste von rot (Zahnfleisch) nach weiss (Zahn). Auf diese Weise werden die losen Beläge entfernt, ohne das Zahnfleisch zu verletzen.
  • Reinigen Sie die Zahnzwischenräume einmal täglich mit Zahnseide, um den Biofilm zu entfernen, der sich dort ansammeln kann. Zahnseide erreicht Stellen, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden, und hilft so, die Zähne gründlich zu reinigen.
  • Massieren Sie Ihr Zahnfleisch nach Möglichkeit sanft mit der Zahnseide. Dies kann die Durchblutung fördern und helfen, tiefer sitzende, weiche Beläge zu entfernen.
  • Verwenden Sie eine Munddusche, wenn Ihre Zähne sehr eng stehen und Zahnseide nicht in die Zwischenräume passt.
  • Nutzen Sie bei festsitzenden Zahnspangen und grösseren Zahnlücken Interdentalbürsten.
  • Verwenden Sie Mundspülungen, die besonders bei empfindlichen Zahnhälsen hilfreich sind.
  • Stärken Sie den Zahnschmelz mit fluoridhaltiger Zahnpasta und schützen Sie sich so vor Karies und vermindern Sie die Zahnsteinbildung.
  • Verwenden Sie spezielle Färbemittel, um sichtbar zu machen, wo Plaque zurückgeblieben ist. Durch die visuelle Darstellung wird deutlich, welche Bereiche beim Putzen vernachlässigt wurden.
  • Besuchen Sie Ihren Zahnarzt zweimal im Jahr für eine professionelle Zahnreinigung, um alle Zahnbeläge gründlich zu entfernen und Ihre Mundgesundheit zu fördern.
  • Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum, um die Nahrungsquelle für Zahnbelag zu verringern und das Risiko der Zahnsteinbildung zu minimieren.
  • Verwenden Sie keine aggressiven Hausmittel wie Essig, Zitrone, Backpulver oder Natron, da diese den Zahnschmelz angreifen können.
  • Probieren Sie das Ölziehen, indem Sie einen Esslöffel natives Kokosöl, kaltgepresstes Sesamöl oder Sonnenblumenöl etwa 20 Minuten lang durch Ihre Zähne ziehen.
  • Seien Sie vorsichtig mit der Methode des intensiven Kauens von Sesamkörnern, da sie den Zahnstein nicht wirksam entfernt.
  • Spülen Sie Ihren Mund mit verdünntem Teebaumöl, um dem Zahnstein vorzubeugen.
  • Verwenden Sie zu Hause keine Zahnsteinentferner, da diese eine Verletzungsgefahr darstellen und den Zahnstein nicht vollständig entfernen können. 
  • Entfernen Sie Zahnstein nur professionell, da Hausmittel nicht gründlich genug sind und den Zahnschmelz schädigen können. Zahnärzte verfügen über spezielle Instrumente und Techniken, mit denen Zahnstein sicher und effektiv entfernt wird, ohne den Zahnschmelz zu schädigen.

Auch bei sorgfältiger Pflege kann Zahnstein ein lästiges Problem sein. Mit den richtigen Massnahmen und regelmässigen Zahnarztbesuchen lässt er sich jedoch wirksam vorbeugen und falls nötig behandeln. Durch eine konsequente Mundhygiene können Sie nicht nur die Zahnsteinbildung minimieren, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit langfristig erhalten.