Besenreiser sind Erweiterungen kleiner Hautvenen, die sich als netzartige Linien auf der Haut abzeichnen und an die Borsten eines Reisigbesens erinnern. Sie entstehen, wenn sich das Bindegewebe in den Venenwänden ausdehnt und sichtbare, maximal 1 mm grosse, rötlich-bläulich schimmernde „Aussackungen" bildet.
Besenreiser sind eine Sonderform der Krampfadern (Varizen, Varikosis) und treten besonders häufig an den Beinen auf, vor allem an den Oberschenkeln, den Innenseiten der Unterschenkel und den Knöcheln.
Im Gesicht werden ähnliche Gefässveränderungen als Teleangiektasien bezeichnet. Sie treten vor allem an den Nasenflügeln und oberhalb der Jochbeine auf. Im Gegensatz zu den Besenreisern an den Beinen entstehen sie weniger durch einen Rückstau des Blutes, sondern eher durch eine angeborene Bindegewebsschwäche oder eine altersbedingte Gefässerweiterung. Besenreiser im Gesicht sind in der Regel harmlos.
Besenreiser und retikuläre Varizen weisen hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes und der betroffenen Bereiche grosse Ähnlichkeiten auf. Retikuläre Varizen sind feine, netzartig verlaufende Krampfadern, die den Besenreisern ähneln, aber oft etwas dicker sind. Beide sind normalerweise unbedenklich und verursachen keine Beschwerden. Die Betroffenen empfinden die sichtbaren Äderchen jedoch oft als sehr störend und als Beeinträchtigung ihrer Attraktivität.
Besenreiser können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. So spielt die Vererbung vermutlich eine Rolle bei der Entstehung. Auch ein dauerhaft erhöhter Druck in den Gefässen, zum Beispiel bei Bluthochdruck, ist häufig für die Bildung von Besenreisern verantwortlich.
Langes Sitzen, Stehen oder Liegen kann den Blutfluss behindern und so die Entstehung von Besenreisern fördern. Auch Übergewicht und Bewegungsmangel verlangsamen den Blutstrom in den Venen und können schwere Beine verursachen.
Frauen sind häufiger betroffen, da das weibliche Geschlechtshormon Östrogen das Bindegewebe und die Gefässwände erschlaffen lässt. Die Antibabypille oder eine Schwangerschaft können die Venen ebenfalls beeinflussen und Besenreiser verursachen. Weitere Auslöser sind Nikotin, Alkohol und das regelmässige Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen.
Besenreiser sind meist ungefährlich und verursachen keine Beschwerden. Sie können jedoch auf eine Venenwandschwäche hinweisen, die auch die tiefer liegenden Venen betreffen kann. Insbesondere bei zusätzlichen Symptomen wie schweren Beinen oder geschwollenen Knöcheln sollten Betroffene ihren Venenzustand ärztlich abklären lassen.
Die Wahl des medizinischen Verfahrens zur Behandlung von Besenreisern hängt von der Grösse der Besenreiser ab, aber auch die Kosten spielen eine entscheidende Rolle, da sie je nach angewandtem Verfahren und der Anzahl der erforderlichen Sitzungen variieren können.
Bei der Sklerosierung, auch Verödung oder Sklerotherapie genannt, werden flüssige oder schaumige Verödungsmittel direkt in die Besenreiser gespritzt. Diese Substanzen reizen und verkleben die Venenwände, wodurch der Blutfluss blockiert wird. Als Wirkstoff wird häufig Polidocanol verwendet. Die Behandlungskosten sind relativ gering.
Bei der Lasertherapie werden erweiterte Venen mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Das Hämoglobin im Blut absorbiert die Strahlung und wandelt sie in Wärme um. Dieses Verfahren eignet sich besonders für sehr feine Besenreiser und kann teuer sein.
Die Blitzlichttherapie (Intense Pulsed Light, IPL) ähnelt der Lasertherapie, arbeitet aber mit intensiven einfarbigen Lichtblitzen und kann auch bei grösseren Besenreisern eingesetzt werden. Bei der Radiotherapie erwärmen Radiowellen die Venenwände, wodurch die Gefässe absterben. Bei der Elektrotherapie oder Elektrokauterisation wird über winzige Elektroden eine Spannung an die Venen angelegt, wodurch die Gefässe durch Hitze verkümmern. Die Methode gilt als kostengünstig.
Ein gesunder Lebensstil kann einen grossen Einfluss auf die Vorbeugung von Besenreisern haben. Hier sind einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können, das Risiko von Besenreisern zu minimieren und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit zu fördern.
Besenreiser sind also in der Regel gesundheitlich unbedenklich, stören aber natürlich das ästhetische Hautbild. Sie können auch ein Anzeichen für eine Venenerkrankung sein, doch in jedem Fall gibt es bewährte Mittel und Methoden, um Besenreiser zu entfernen.