Besenreiser

Das Geheimnis der zarten Linien

Besenreiser, zarte Gefässmuster unter der Haut, sind in erster Linie ein kosmetisches Problem. Sie werden auch als Besenreiservarikosis bezeichnet und sind in der Regel harmlos, es sei denn, sie weisen auf eine chronische Venenschwäche hin. Doch welche Ursachen haben Besenreiser, wie werden sie behandelt und kann man ihrer Entstehung überhaupt vorbeugen?

Besenreiser sind Erweiterungen kleiner Hautvenen, die sich als netzartige Linien auf der Haut abzeichnen und an die Borsten eines Reisigbesens erinnern. Sie entstehen, wenn sich das Bindegewebe in den Venenwänden ausdehnt und sichtbare, maximal 1 mm grosse, rötlich-bläulich schimmernde „Aussackungen" bildet.

Besenreiser sind eine Sonderform der Krampfadern (Varizen, Varikosis) und treten besonders häufig an den Beinen auf, vor allem an den Oberschenkeln, den Innenseiten der Unterschenkel und den Knöcheln. 

Im Gesicht werden ähnliche Gefässveränderungen als Teleangiektasien bezeichnet. Sie treten vor allem an den Nasenflügeln und oberhalb der Jochbeine auf. Im Gegensatz zu den Besenreisern an den Beinen entstehen sie weniger durch einen Rückstau des Blutes, sondern eher durch eine angeborene Bindegewebsschwäche oder eine altersbedingte Gefässerweiterung. Besenreiser im Gesicht sind in der Regel harmlos.

Besenreiser und retikuläre Varizen weisen hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes und der betroffenen Bereiche grosse Ähnlichkeiten auf. Retikuläre Varizen sind feine, netzartig verlaufende Krampfadern, die den Besenreisern ähneln, aber oft etwas dicker sind. Beide sind normalerweise unbedenklich und verursachen keine Beschwerden. Die Betroffenen empfinden die sichtbaren Äderchen jedoch oft als sehr störend und als Beeinträchtigung ihrer Attraktivität.

Besenreiser können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. So spielt die Vererbung vermutlich eine Rolle bei der Entstehung. Auch ein dauerhaft erhöhter Druck in den Gefässen, zum Beispiel bei Bluthochdruck, ist häufig für die Bildung von Besenreisern verantwortlich.

Langes Sitzen, Stehen oder Liegen kann den Blutfluss behindern und so die Entstehung von Besenreisern fördern. Auch Übergewicht und Bewegungsmangel verlangsamen den Blutstrom in den Venen und können schwere Beine verursachen.

 

Frauen sind häufiger betroffen, da das weibliche Geschlechtshormon Östrogen das Bindegewebe und die Gefässwände erschlaffen lässt. Die Antibabypille oder eine Schwangerschaft können die Venen ebenfalls beeinflussen und Besenreiser verursachen. Weitere Auslöser sind Nikotin, Alkohol und das regelmässige Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen.

Besenreiser sind meist ungefährlich und verursachen keine Beschwerden. Sie können jedoch auf eine Venenwandschwäche hinweisen, die auch die tiefer liegenden Venen betreffen kann. Insbesondere bei zusätzlichen Symptomen wie schweren Beinen oder geschwollenen Knöcheln sollten Betroffene ihren Venenzustand ärztlich abklären lassen.

Die Wahl des medizinischen Verfahrens zur Behandlung von Besenreisern hängt von der Grösse der Besenreiser ab, aber auch die Kosten spielen eine entscheidende Rolle, da sie je nach angewandtem Verfahren und der Anzahl der erforderlichen Sitzungen variieren können.

Bei der Sklerosierung, auch Verödung oder Sklerotherapie genannt, werden flüssige oder schaumige Verödungsmittel direkt in die Besenreiser gespritzt. Diese Substanzen reizen und verkleben die Venenwände, wodurch der Blutfluss blockiert wird. Als Wirkstoff wird häufig Polidocanol verwendet. Die Behandlungskosten sind relativ gering.

Bei der Lasertherapie werden erweiterte Venen mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Das Hämoglobin im Blut absorbiert die Strahlung und wandelt sie in Wärme um. Dieses Verfahren eignet sich besonders für sehr feine Besenreiser und kann teuer sein. 

Die Blitzlichttherapie (Intense Pulsed Light, IPL) ähnelt der Lasertherapie, arbeitet aber mit intensiven einfarbigen Lichtblitzen und kann auch bei grösseren Besenreisern eingesetzt werden. Bei der Radiotherapie erwärmen Radiowellen die Venenwände, wodurch die Gefässe absterben. Bei der Elektrotherapie oder Elektrokauterisation wird über winzige Elektroden eine Spannung an die Venen angelegt, wodurch die Gefässe durch Hitze verkümmern. Die Methode gilt als kostengünstig.

Ein gesunder Lebensstil kann einen grossen Einfluss auf die Vorbeugung von Besenreisern haben. Hier sind einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können, das Risiko von Besenreisern zu minimieren und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit zu fördern.

  • Stärken Sie Ihre Wadenmuskulatur durch regelmässige Bewegung wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen, um die Durchblutung zu fördern und Stauungen in den Beinen vorzubeugen.

  • Ergänzen Sie Ihre Aktivitäten durch Entstauungs- und Venengymnastik.

  • Vermeiden Sie längeres Sitzen oder Stehen auf einem Fleck. Achten Sie darauf, regelmässige Pausen einzulegen und sich zu bewegen, um den Blutkreislauf in den Beinen zu fördern. 

  • Kreuzen Sie beim Sitzen die Beine nicht übereinander, um die Blutzirkulation nicht zu behindern.

  • Verwöhnen Sie Ihre Haut mit regelmässigen Massagen, zum Beispiel unter der Dusche mit einer Bürste, um die Durchblutung zu fördern und das Bindegewebe zu straffen.

  • Gönnen Sie sich Wechselduschen mit abwechselnd kaltem und warmem Wasser, um die Elastizität der Gefässe zu trainieren und die Blutzirkulation anzuregen.

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit täglich viel Obst und Gemüse, wenig Fett und Fleisch und trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser.

  • Vermeiden Sie generell das Rauchen, um die Entstehung von Besenreisern zu reduzieren.

  • Entscheiden Sie sich für ein anderes Verhütungsmittel als die Antibabypille, um das Risiko für Besenreiser zu minimieren.

  • Erwägen Sie die Verwendung von Kompressionsstrümpfen, um einen leichten Druck von aussen auf die Venen auszuüben, was die Bildung von Besenreisern verhindern kann.

  • Versuchen Sie die Behandlung mit Hausmitteln, aber bevor Sie damit beginnen, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt um Rat fragen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtigen Massnahmen ergreifen, um Besenreiser wirksam und sicher zu entfernen.

  • Integrieren Sie pflanzliche Produkte wie Weinlaubextrakt in Form von Cremes, Kapseln oder Tinkturen in Ihre Pflegeroutine, um einen möglichen venenschützenden Effekt zu erzielen.

  • Verwenden Sie Rosskastanienextrakt, da der darin enthaltene Wirkstoff Aescin die Blutzirkulation in den Venen verbessert. Er kann bei chronischer Veneninsuffizienz wirksam sein.

  • Reiben Sie die betroffenen Stellen täglich mit einem in Apfelessig getränkten Tuch ab, um von der durchblutungsfördernden Wirkung zu profitieren und das Auftreten der Besenreiser zu vermindern.

  • Unterstützen Sie den Blutfluss in den Venen, indem Sie die Beine beim Schlafen hochlagern, am besten mit speziellen Venenkissen. Verhindern Sie die Erweiterung der Gefässe und reduzieren Sie das Risiko von Blutstauungen, um die Entstehung von Besenreisern zu verhindern.

Besenreiser sind also in der Regel gesundheitlich unbedenklich, stören aber natürlich das ästhetische Hautbild. Sie können auch ein Anzeichen für eine Venenerkrankung sein, doch in jedem Fall gibt es bewährte Mittel und Methoden, um Besenreiser zu entfernen.

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  • Der deutsche Name Besenreiser stammt von einer alten deutschen Bezeichnung für dünne Zweige: „Reiser“. Die Reiser wurden früher zu Besen verarbeitet, die in ihrer Form verzweigten feinen Blutgefässen ähneln. So entstand der deutsche Begriff „Besenreiser“.
  • Obwohl Besenreiser oft als rein kosmetisches Problem angesehen werden, können sie auch Schmerzen, Juckreiz oder Spannungsgefühle in den Beinen verursachen.
  • Bis zu 70 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren haben Besenreiser.

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