language
Fasten

So einfach reinigen Sie Ihren Körper von innen

Das kühlere und feuchtere Wetter in Kombination mit weniger Bewegung und kalorienreicher Ernährung führt oft zu ungewollten zusätzlichen Kilos. Viele entscheiden sich daher für verschiedene Fastenmethoden – der Gesundheit zuliebe und um überflüssige Pfunde loszuwerden. Doch Fasten ist viel mehr als Abnehmen. Was steckt eigentlich hinter dem Trend, freiwillig auf Nahrung zu verzichten?

Was ist Fasten?

Fasten beschreibt den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Genussmittel für einen bestimmten Zeitraum, der je nach Ziel und Methode variieren kann. Dabei kann es sich um einen vollständigen Nahrungsverzicht oder um den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder Substanzen wie Zucker, Fleisch, Alkohol, Koffein oder Tabak handeln. Typische Fastenformen sind das Heilfasten, das intermittierende Fasten, das therapeutische Langzeitfasten sowie Fastenformen wie Wasser-, Tee- oder Saftfasten. Eine extreme Variante ist der totale Nahrungsverzicht, bei dem keinerlei Nahrung aufgenommen wird.

Während des Fastens passt sich der Körper an die fehlende Nahrungszufuhr an, indem er seine Zucker-, Eiweiss- und Fettreserven mobilisiert. Der Stoffwechsel wird auf einen reduzierten Energieverbrauch umgestellt, um den Bedarf aus den körpereigenen Reserven zu decken. Um diesen Prozess gesund zu gestalten, empfiehlt es sich, eine Fastenkur mit einem Entlastungstag vorzubereiten und mit einer schrittweisen Rückkehr zur normalen Ernährung abzuschliessen.

In der Regel beginnt eine Fastenkur mit einer Darmreinigung und besteht aus flüssiger Kost wie Kräutertees, Gemüsebrühen oder verdünnten Fruchtsäften. Unterstützende Massnahmen wie Leberwickel, Entspannungsübungen, Atemtechniken und Meditation können die positiven Effekte des Nahrungsverzichts fördern. Experten raten, Fastenzeiten in Phasen geringer körperlicher und seelischer Belastung zu legen, um Überanstrengungen zu verhindern.

Freiwillig auf Essen verzichten: Ist Fasten gesund?

Fasten wird oft als gesundheitsfördernd angesehen, wenn es richtig durchgeführt wird. Beim Fasten stellt der Körper seine Energieversorgung um: zuerst greift er auf das Glykogen in der Leber zurück, dann auf die Zuckerreserven in Muskeln und Darm. Nach einigen Tagen beginnt die Fettverbrennung, wobei als alternative Energiequelle Ketonkörper entstehen. Diese unterstützen unter anderem das Gehirn und können neuroprotektiv wirken.

Zu den gesundheitlichen Vorteilen des Nahrungsverzichts gehören die Förderung der Zellreinigung (Autophagie), der Entzündungshemmung und der Zellregeneration. Ausserdem kann Fasten den Blutdruck senken, den Cholesterinspiegel normalisieren und die Insulinsensitivität verbessern. Es zeigt auch vielversprechende Ergebnisse bei der Linderung von Beschwerden wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und bestimmten Autoimmunerkrankungen.

Psychisch kann Fasten zu einer Stimmungsaufhellung führen, da während der Fastenzeit vermehrt Serotonin und andere stimmungsaufhellende Substanzen gebildet werden. Diese Effekte können insbesondere bei leichten Depressionen oder Angstzuständen unterstützend wirken. Allerdings bedarf das Fasten einer fachkundigen Anleitung, da der Stoffwechsel auf Sparflamme schaltet und eine abrupte Rückkehr zu alten Essgewohnheiten zu einer raschen Gewichtszunahme führen kann.

editorial.facts

  • Fasten kann auch chronische Beschwerden lindern, die Blutfettwerte senken und Bandscheiben und Gelenke entlasten.
  • Wer fastet, trinkt mehr als sonst, was viele Vorteile hat. Flüssigkeiten wie Säfte oder Brühen werden vom Körper besser aufgenommen. Flüssigkeiten können helfen, Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen.
  • Man schätzt, dass etwa 70 Prozent aller chronischen Krankheiten auf falsche Ernährung zurückzuführen sind.

Bei welchen Erkrankungen hilft Fasten?

Fasten kann bei verschiedenen Gesundheitsproblemen positive Auswirkungen haben. Studien zeigen, dass Fasten Entzündungen reduzieren, Stoffwechselprozesse optimieren und die Insulinsensitivität verbessern kann. Diese Effekte sind vor allem bei entzündlichen Krankheiten wie Rheuma und Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes hilfreich.

Besonders bemerkenswert sind die Veränderungen des Darmmikrobioms während des Fastens: durch die Anreicherung entzündungshemmender Bakterien und die Produktion kurzkettiger Fettsäuren können entzündliche und metabolische Erkrankungen gelindert werden. Auch neurodegenerative und gastrointestinale Krankheiten könnten durch diese Mechanismen positiv beeinflusst werden.

Das Fasten hat auch präventive Potenziale. Es verzögert das Auftreten altersbedingter Krankheiten und verbessert Biomarker, die mit Alterungsprozessen assoziiert sind. Diese Vorteile sind insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und affektiven Störungen relevant.

Wie oft fasten Sie heute?

täglich
mehrmals pro Monat
einmal pro Monat
selten
nie
editorial.poll.anonymous

Ist 24 Stunden/1-Tag-Fasten gesund?

Das 24-Stunden-Fasten, also der ganztägige Verzicht auf Nahrung, kann bei richtiger Durchführung gesundheitliche Vorteile haben. Um davon zu profitieren, ist jedoch eine gute Vorbereitung wichtig. Es empfiehlt sich, bereits in den Tagen vor dem Fasten auf ungesunde und schwer verdauliche Lebensmittel zu verzichten. Am Abend vor dem Fastentag sollte nur ein leichtes Abendessen eingenommen werden, um den Hunger am nächsten Tag zu minimieren und Heisshungerattacken zu vermeiden. Das Fasten sollte nicht länger als 24 Stunden dauern, um gesundheitliche Risiken auszuschliessen.

Fasten ist aber nicht für jeden geeignet. Schwangere, Stillende, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes sollten nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht fasten. Auch Menschen, die in der Vergangenheit unter Essstörungen gelitten haben, sollten vorsichtig sein, da sich das Fasten negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Fasten sollte auch nie als Entschuldigung für eine ungesunde Ernährung oder als kurzfristige Diätmassnahme missbraucht werden. Ein Fastentag allein reicht nicht aus, um langfristig gesund zu bleiben oder Gewicht zu verlieren, insbesondere wenn der übrige Lebensstil ungesund ist.

Was sollten Menschen mit Diabetes beim Fasten beachten?

Menschen mit Diabetes sollten das Fasten individuell und in Absprache mit ihrem Arzt planen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Entscheidend ist die Risikoabschätzung, die je nach Diabetestyp, aktueller Therapie und möglichen Begleiterkrankungen unterschiedlich ausfällt. Eine sorgfältige Blutzuckerkontrolle ist vor allem bei einem verschobenen Essrhythmus unerlässlich. Um Unter- und Überzuckerungen vorzubeugen, sind mindestens zwei Messungen pro Tag (bei Insulintherapie häufiger) erforderlich.

Eine angepasste Ernährung mit gesunden Alternativen und die Vermeidung grosser Blutzuckerschwankungen nach dem Essen unterstützen die Kontrolle. Ausserdem sollte die Medikation an die Fastenbedingungen angepasst werden, um Überzuckerungen in der Nacht und Unterzuckerungen am Tag zu verhindern. Starke körperliche Anstrengung sollte vermieden werden, während leichte körperliche Aktivität förderlich sein kann.

Warum ist Bewegung beim Fasten so wichtig?

Körperliche Bewegung spielt beim Fasten eine zentrale Rolle, denn sie verhindert den Muskelabbau und fördert die Fettverbrennung, insbesondere im Bauchbereich. Durch moderates Ausdauertraining wie Walking oder Radfahren wird der Energieverbrauch erhöht, was den Abbau von Fettreserven unterstützt. Gleichzeitig bleibt die Muskulatur erhalten und der Körper kann den „Reparaturmodus“ optimal nutzen, in dem Zellen erneuert und alte Proteine abgebaut werden. Dies führt oft zu einer verbesserten Muskelfunktion nach der Fastenphase.

Bewegung trägt auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei, indem sie den Kreislauf anregt, die Stimmung hebt und einen Energieschub auslöst, den viele Fastende ab dem dritten Tag verspüren. Übungen wie Yoga oder Atemtechniken verbessern zudem die Körperwahrnehmung und unterstützen eine langfristige Gesundheitsförderung. Wichtig ist jedoch, die Intensität der Bewegung an die Fastenphase anzupassen: sanfte Aktivitäten wie Wandern oder Schwimmen sind ideal, intensiver Sport sollte vermieden werden. Bei gesundheitlichen Einschränkungen sollten Fasten und Bewegung immer ärztlich begleitet werden.

So fasten Sie richtig: nützliche Tipps

  • Planen Sie Ihre Fastenzeit im Voraus. Legen Sie konkret fest, wie lange und auf welche Speisen und Getränke Sie verzichten wollen. Bestimmen Sie auch den besten Zeitpunkt, z.B. beginnen Sie am Wochenende, um schwierige Tage leichter zu überstehen.
  • Lassen Sie sich vor dem Fasten von einem Arzt beraten, besonders wenn Sie regelmässig Medikamente einnehmen oder gesundheitliche Probleme haben.
  • Reduzieren Sie die Nahrungszufuhr langsam. Bereiten Sie Ihren Körper mit 2-3 Tagen vor, an denen Sie weniger essen, um die Umstellung zu erleichtern und den Fastenprozess zu unterstützen.
  • Trinken Sie viel Wasser, Tee oder Gemüsebrühe, um den Hunger zu kontrollieren und dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Trinken Sie mindestens 2.5 Liter pro Tag.
  • Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten wie Spazierengehen oder Lesen, um den Versuchungen zu widerstehen und das Fasten zu erleichtern. Auch Yoga oder Meditation helfen, die Fastenzeit entspannter zu überstehen und den Geist zu beruhigen.
  • Setzen Sie sich klare, messbare Ziele wie „Ich faste 5 Tage“ oder „Ich verzichte 2 Wochen auf Zucker“, um Ihre Fortschritte zu verfolgen.
  • Nutzen Sie Bücher, Apps oder Online-Ratgeber, um sich über Fastenmethoden zu informieren und eventuelle Fastenkrisen besser zu bewältigen.
  • Wenn Sie sich während des Fastens unwohl fühlen oder ungewöhnliche Symptome bemerken, brechen Sie das Fasten ab und konsultieren Sie einen Arzt.
  • Betrachten Sie das Fasten nicht als eine schnelle Möglichkeit, Gewicht zu verlieren, sondern als eine Methode, Ihrem Körper eine Pause zu gönnen und Ihre Gesundheit zu fördern. Kombinieren Sie das Fasten nicht mit extremen Diäten.

Fasten kann eine wertvolle Methode zur Stärkung von Körper und Geist sein, wenn es bewusst und richtig eingesetzt wird. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten und das Fasten individuell anzupassen. Wer unsicher ist, sollte sich vorher ärztlich beraten lassen, um mögliche Risiken zu vermeiden.