Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten, alternierendes Fasten oder IF genannt, ist eine Form des Fastens, bei der stunden- oder tageweise auf Nahrung verzichtet wird. Diese Methode wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und hat in der Regel eine langfristige Gewichtsreduktion zum Ziel. Die Fastenperioden sind kurz und flexibel, lassen sich gut in den Tagesablauf integrieren und senken so die Hemmschwelle, mit dem Fasten zu beginnen.
Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit dem Intervallfasten ist die Autophagozytose – ein Prozess, bei dem der Körper Abfallstoffe aus den Zellen entfernt. Eine gut funktionierende Autophagozytose gilt als Schutz vor degenerativen Krankheiten wie Krebs, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Intervallfasten bietet nicht nur potenzielle Vorteile bei der Gewichtsabnahme, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Längere Fastenperioden können das Wachstum bestimmter Krebsarten erfolgreich hemmen und die Nebenwirkungen einer Tumortherapie verringern.
Kontinuierliche Nahrungsaufnahme kann zu einer konstanten Insulinausschüttung führen, was wiederum die Entwicklung einer Insulinresistenz begünstigen kann. Intervallfasten kann daher beispielsweise zur Prävention von Typ-2-Diabetes beitragen. Darüber hinaus kann sich es positiv auf den Stoffwechsel auswirken. Blutdruck und Blutzuckerspiegel können sinken, während sich die Blutfettwerte verbessern. Ausserdem wurden in Blutproben weniger Entzündungsmarker durch Intervallfasten festgestellt.
Es gibt verschiedeneFormen des Intervallfastens, die sich in der Dauer und Häufigkeit der Fastenphasen unterscheiden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fastenmethoden zielen viele Varianten des Intervallfastens darauf ab, über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft angewendet zu werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Diäten sind keine detaillierten Ernährungskenntnisse erforderlich – man kann einkaufen und essen, was einem schmeckt, im Idealfall gesund. Man braucht nur eine Uhr und/oder einen Kalender.
Die einfachste Form des Intervallfastens besteht darin, mindestens 12 Stunden am Tag zu fasten, z.B. von 20 Uhr abends bis 8 Uhr morgens nichts zu essen. Diese Methode eignet sich besonders für Anfänger, da der Grossteil der Fastenzeit im Schlaf verbracht wird. Für Menschen, die es gewohnt sind, spät am Abend zu essen und dann wie gewöhnlich zu frühstücken, kann dies schwieriger sein. Wenn Sie jedoch im Schichtbetrieb arbeiten, können Sie nachts essen und tagsüber von 10.00 bis 22.00 Uhr fasten.
Nach 12 Stunden Fasten kann die Fastenzeit auf 16 Stunden verlängert werden, mit einem Zeitfenster von 8 Stunden für die Mahlzeiten. Zum Beispiel das Abendessen um 18 Uhr beenden und die erste Mahlzeit am nächsten Tag um 10 Uhr einnehmen. Späte Abendmahlzeiten sollten vermieden werden. Innerhalb von 8 Stunden können zwei oder drei Mahlzeiten eingenommen werden. Diese Methode des 16:8 Fastens schützt vor Übergewicht, Entzündungen, Diabetes und Lebererkrankungen.
Bei der 5:2-Methode werden an fünf Tagen normale Kalorienmengen verzehrt, während an den verbleibenden zwei Tagen die Kalorienzufuhr auf 600 kcal (Männer) bzw. 500 kcal (Frauen) reduziert wird. Die kalorienreduzierten Tage sollten nicht aufeinander folgen, z.B. Montag und Donnerstag. Die 5:2-Methode senkt den Insulinspiegel, verbessert die Insulinempfindlichkeit und kann gut bei Vorstufen von Diabetes eingesetzt werden. Eine Kombination mit anderen Methoden ist möglich.
Um den Effekt des Intervallfastens, insbesondere auf die Gewichtsabnahme, zu verstärken, kann die Kalorienzufuhr an jedem zweiten Tag reduziert werden. Manche fasten an diesen Tagen ganz und nehmen nur Wasser, Kräutertee, Brühe oder Säfte zu sich. An den Esstagen wird die normale Kalorienmenge aufgenommen. Diese Methode ist jedoch nicht für Anfänger oder Personen mit gesundheitlichen Problemen geeignet und erfordert Durchhaltevermögen.
Eine weitere Form des Intervallfastens ist das wöchentliche Fasten an einem Tag, auch 24-Stunden-Fasten genannt. An diesem Tag sind nur kalorienfreie Getränke erlaubt, auf feste Nahrung wird verzichtet. Das 24-Stunden-Fasten kann von Frühstück bis Frühstück oder von Mittagessen bis Mittagessen durchgeführt werden. Für Anfänger, die diese Methode als Herausforderung empfinden, empfiehlt es sich, zunächst kürzere Fastenperioden wie das 12- oder 16-Stunden-Fasten durchzuführen und sich dann langsam an längere Fastenperioden heranzutasten.
Für Einsteiger in das Intervallfasten ist es sinnvoll, gelegentlich eine Mahlzeit auszulassen. Je nach persönlichen Vorlieben können zum Beispiel Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot ausgelassen werden. Wichtig ist, auf die Hungersignale des Körpers zu achten und nur dann zu essen, wenn man wirklich Hunger hat. Viele Menschen frühstücken aus Gewohnheit oder aufgrund sozialen Drucks, aber nicht, weil sie wirklich hungrig sind. Durch die bewusste Wahrnehmung des Hungergefühls können Mahlzeiten automatisch reduziert werden.
Die Warrior-Diät stellt eine extremere Form des Intervallfastens dar. Tagsüber wird nichts oder nur leichte Zwischenmahlzeiten aus Rohkost (Obst, Gemüse, wenige Nüsse) oder ein kleiner Eiweissshake (z.B. vor dem Training) gegessen. Abends gibt es eine ausgiebige Mahlzeit, bei der intuitiv gegessen wird, was der Körper verlangt. Die Abendmahlzeit sollte ausgewogen sein und alle Nährstoffgruppen enthalten. Ausserdem kann ein üppiges Abendessen bei manchen Menschen zu nächtlichem Unwohlsein und schlechtem Schlaf führen. Die Warrior-Diät ist eher für Menschen geeignet, die von Natur aus dazu neigen, abends viel zu essen und tagsüber weniger Appetit haben.
Im Einklang mit einer bewussten und gesunden Lebensweise bietet das Intervallfasten vielfältige Vorteile für Körper und Geist. Die effektive Umsetzung dieser Ernährungsform erfordert jedoch Geduld und Selbstkenntnis. Wer häufige Fehler vermeidet und das Intervallfasten schrittweise in seinen Alltag integriert, kann nicht nur seine Gewichtsziele erreichen, sondern auch die positiven Auswirkungen auf seine Gesundheit maximieren.