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Geschwollene Beine

Wenn Ihnen Wasser Schmerzen bereitet

Wenn die Lieblingsschuhe plötzlich nicht mehr passen und die Beine sich schwer und gespannt anfühlen, steckt oft mehr dahinter als nur ein lästiges Alltagsproblem. Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe können harmlose, aber auch ernstzunehmende Ursachen haben. Doch welche Anzeichen sollten Sie ernst nehmen und was hilft wirklich gegen geschwollene Beine?

Was sind geschwollene Beine?

Geschwollene Beine, auch Beinödeme genannt, entstehen durch die Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Diese Einlagerungen befinden sich hauptsächlich im Bindegewebe der Beine und können sich sowohl ein- als auch beidseitig bemerkbar machen. Besonders häufig treten solche Schwellungen in den Sommermonaten oder während der Schwangerschaft auf, da der Körper dann vermehrt Flüssigkeit speichert. Die betroffenen Stellen wie Waden, Füsse und Knöchel fühlen sich oft schwer und angespannt an.

Oft ist das lymphatische System, das für den Abtransport der überschüssigen Körperflüssigkeit zuständig ist, nicht in der Lage, diese Aufgabe vollständig zu übernehmen. Daher verbleibt die Flüssigkeit im Bindegewebe und führt zu einer sichtbaren Schwellung. Es gibt verschiedene Formen von Ödemen: das venöse Ödem entsteht, wenn die Flüssigkeit aufgrund eines erhöhten Austritts aus den Gefässen nicht mehr ausreichend abgeführt wird. Das Lymphödem entsteht durch eine Störung im Lymphsystem.

Trotz ihrer Häufigkeit können geschwollene Beine auch auf ernstere Erkrankungen hinweisen. Bei plötzlichen oder anhaltenden Schwellungen ist es daher ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die genaue Ursache abzuklären.

Wann bemerken Sie am häufigsten geschwollene Beine?

morgens
nach längerem Stehen
nach längerem Sitzen
nach körperlicher Anstrengung
nie
ich weiss nicht
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Was sind die Ursachen für geschwollene Beine?

Geschwollene Beine können verschiedene, teils harmlose Ursachen haben. Häufig sind sie die Folge von langem Sitzen oder Stehen, wodurch die Blutzirkulation beeinträchtigt wird und sich Körperflüssigkeit im Bindegewebe ansammelt. Dieses Problem tritt besonders bei langen Reisen oder Tätigkeiten, die ständiges Stehen oder Sitzen erfordern, auf.

Auch Hormonschwankungen, wie sie während der Menstruation, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren vorkommen, begünstigen Wassereinlagerungen. Solche Veränderungen im Hormonhaushalt können das Gleichgewicht der Flüssigkeitsverteilung im Körper stören und zu Schwellungen führen.

Ein weiterer Faktor ist die Ernährung. Der Konsum von zu viel Salz, Zucker oder Alkohol kann die Ansammlung von Wasser im Körper begünstigen, da diese Substanzen Flüssigkeit binden und bestehende Schwellungen verstärken können. Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, insbesondere in heissen Sommermonaten, kann zu einer unzureichenden Ausscheidung von Wasser und somit zu Wassereinlagerungen führen.

Neben diesen alltäglichen Ursachen gibt es auch ernsthaftere Erkrankungen, die zu geschwollenen Beinen führen können. Am häufigsten sind die venöse Insuffizienz, bei der die Venen das Blut nicht mehr richtig zum Herzen zurücktransportieren können, und die Herzinsuffizienz, bei der das Herz das Blut nicht effizient verarbeitet, sodass es zu einem Rückstau in den Gefässen und damit zu Schwellungen kommt.

Auch das nephrotische Syndrom und bestimmte Lebererkrankungen wie Zirrhose können die Entstehung von Wassereinlagerungen begünstigen. Übergewicht, welches den Druck auf die Blutgefässe erhöht, und eine Schilddrüsenunterfunktion, welche den Flüssigkeitshaushalt im Körper beeinflusst, können ebenfalls zu geschwollenen Beinen führen. Darüber hinaus können auch bestimmte Medikamente, wie beispielsweise hormonelle Mittel, Schwellungen in den Beinen verursachen.

Wie genau gelangt das Wasser in die Beine?

Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen entstehen durch verschiedene Mechanismen, die das Gleichgewicht zwischen Abgabe und Rückaufnahme von Flüssigkeit im Bindegewebe stören. Ein wichtiger Faktor ist der erhöhte Druck in den Venen. In solchen Fällen staut sich das Blut in den Venen, insbesondere dort, wo die Schwerkraft wirkt – also in den Beinen. Dies führt zu einem erhöhten Druck auf die Venenwände. Die Wände werden dadurch porös und geben Flüssigkeit in das umliegende Gewebe ab, was zu Schwellungen führt.

Ein weiterer Faktor ist Eiweissmangel im Blut. Eiweisse, vor allem im Blutplasma, haben die Funktion, Wasser zu binden. Ist die Eiweisskonzentration zu niedrig, kann die Flüssigkeit nicht mehr ausreichend gebunden werden. In der Folge tritt sie aus den Venen in das Gewebe aus. Dies kann durch Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Nierenprobleme bedingt sein.

Ein spezieller Mechanismus betrifft den Lymphabfluss. Lymphgefässe sind dafür zuständig, Körperflüssigkeit aus den Bindegeweben abzutransportieren. Ist dieser Abfluss gestört, etwa durch eine Blockade der Lymphgefässe, kommt es zu einer Ansammlung von Lymphe im Gewebe, was ebenfalls zu Schwellungen führt. Solche Störungen können durch Infektionen, Tumore oder angeborene Defekte in den Lymphgefässen verursacht werden.

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  • Frauen sind weitaus häufiger von geschwollenen Beinen und Füssen betroffen als Männer. Dies liegt oft an einem weniger stabilen Bindegewebe, das den Venen nicht genügend Halt bietet.
  • In der späten Schwangerschaft erfahren 60 bis 70 Prozent der Frauen eine Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen.

Woran erkennt man Wasser in den Beinen?

Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Zunächst ist eine Schwellung sichtbar, die in der Regel an den Knöcheln oder Waden auftritt. Mitunter ist damit ein unangenehmes Druckgefühl verbunden, das sich schmerzhaft anfühlen kann. Ein einfaches Indiz hierfür ist der sogenannte Dellen-Test: wenn Sie mit dem Finger in die Schwellung drücken, bleibt für kurze Zeit eine Delle zurück. Dies ist ein typisches Zeichen für Wasseransammlungen im Gewebe.

Die Haut an den betroffenen Stellen fühlt sich oft straff und gespannt an. Einige Betroffene berichten von Juckreiz oder Kribbeln, während andere Taubheitsgefühle oder Wadenkrämpfe, insbesondere nachts, verspüren. In einigen Fällen kann die Haut auch übermässig warm werden, was auf eine Entzündung hinweisen könnte. Ausserdem kann das Tragen von Kleidung oder Schuhen unangenehmer werden, da diese plötzlich enger sitzen als gewohnt.

Bei stärkerer Schwellung kann der Knöchel in den betroffenen Füssen weniger deutlich erkennbar sein. Besonders wichtig ist es, auf Symptome wie Atemnot oder Kurzatmigkeit zu achten, da diese auf eine ernsthafte Ursache, wie beispielsweise eine Herzerkrankung, hinweisen können. In solchen Fällen ist es ratsam, schnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wie gefährlich sind geschwollene Beine?

Geschwollene Beine sind in den meisten Fällen harmlos, sofern sie durch einfache Ursachen wie langes Sitzen oder Stehen verursacht werden und nach kurzer Zeit von selbst wieder abklingen. Problematisch wird es jedoch, wenn die Schwellung dauerhaft anhält, einseitig auftritt oder mit weiteren Symptomen wie Schmerzen oder Atemnot verbunden ist. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da zugrunde liegende Erkrankungen wie eine Venenthrombose oder Niereninsuffizienz vorliegen könnten.

Besonders gefährlich sind plötzlich auftretende oder über längere Zeit bestehende Schwellungen. Sie können auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen, die unbehandelt zu schweren Komplikationen wie einer Lungenembolie oder dauerhaften Venenproblemen führen können.

Was man gegen geschwollene Beine tun kann: hilfreiche Tipps

  • Nutzen Sie regelmässig Kneipp-Kuren mit abwechselnd kalten und warmen Fussbädern. Diese Methode regt die Blutzirkulation und die Venenaktivität an, was wiederum zu einer besseren Flüssigkeitsaufnahme führt.
  • Wickeln Sie ein Tuch in kaltes Wasser und legen Sie es auf die betroffenen Stellen. Die Kälte zieht überschüssige Körperflüssigkeit aus dem Bindegewebe, wodurch Schwellungen reduziert werden.
  • Lagern Sie Ihre Beine regelmässig hoch, um die Schwellung zu verringern. Dies unterstützt den Rückfluss des Bluts und entlastet die Gefässe.
  • Lassen Sie zudem eine Lymphdrainage durchführen. Diese spezielle Massagetechnik fördert den Abtransport von Körperflüssigkeit und reduziert somit die Schwellungen.
  • Führen Sie einfache Übungen wie Fusswippen oder Zehenstände durch, um die Blutzirkulation zu aktivieren und den Flüssigkeitsstau zu verringern.
  • Gehen Sie ausserdem regelmässig spazieren oder fahren Sie mit dem Fahrrad. Diese Aktivitäten regen das Lymph- und Kreislaufsystem an und beugen Schwellungen vor.
  • Reduzieren Sie den Salzgehalt in Ihrer Ernährung. Zu viel Salz kann Wassereinlagerungen im Gewebe begünstigen, während eine salzarme Kost den Flüssigkeitshaushalt verbessert.
  • Tragen Sie lockere Kleidung, besonders an den Beinen. Enge Kleidungsstücke können den Blutfluss behindern und zu weiteren Schwellungen führen.
  • Vermeiden Sie in den Sommermonaten ausserdem heisse Bäder oder Saunagänge. Hohe Temperaturen können die Bildung von Lymphflüssigkeit fördern und somit Schwellungen verstärken.
  • Essen Sie Lebensmittel mit hohem Wasseranteil wie Wassermelonen, Gurken oder Erdbeeren. Sie unterstützen die Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit und Giftstoffen.
  • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe, um den Druck auf die Venen zu erhöhen und die Durchblutung zu verbessern. Sie unterstützen die Flüssigkeitszirkulation und lindern Schwellungen.
  • Ernähren Sie sich kaliumreich. Kalium hilft dem Körper, überschüssiges Wasser auszuschwemmen. Besonders empfehlenswert sind Lebensmittel wie Bananen, Kartoffeln und Spinat.
  • Trinken Sie regelmässig Kräutertees, zum Beispiel grünen Tee, Pfefferminztee oder Birkenblättertee. Diese fördern die Entwässerung und helfen gegen Schwellungen.
  • Apfelessig kann sowohl innerlich als auch äusserlich angewendet werden. Er hilft dabei, überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe zu entfernen, und hat eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Kochen Sie Koriandersamen in Wasser auf und trinken Sie den Aufguss. Koriander fördert die Durchblutung und hat eine entwässernde Wirkung.
  • Bei Venenschwäche und Venenleiden wie Krampfadern oder Thrombose ist es wichtig, die Beinvenen regelmässig abklären zu lassen. Unterstützen Sie die Behandlung durch ausreichend Bewegung und achten Sie auf gesunde Nieren und Venenklappen, um einer Herzschwäche vorzubeugen. Konsultieren Sie bei Beschwerden in den Unterschenkeln oder Anzeichen von Blutgerinnseln umgehend einen Arzt, insbesondere wenn bereits Venenerkrankungen oder Nierenerkrankungen vorliegen.

Nicht jede Beinschwellung ist bedenklich, aber sie ist immer ein Signal Ihres Körpers. Wenn Sie die Ursache kennen, können Sie gezielt gegensteuern und Ihre Lebensqualität verbessern.