Sie spielen im Ökosystem eine wichtige Rolle, die weit über ihre lästige Seite hinausgeht. Zum einen sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere wie Vögel, Fledermäuse, Amphibien, Spinnen und andere Insekten. Auch Fische ernähren sich von den im Wasser lebenden Mückenlarven.
Darüber hinaus sind sie auch Bestäuber von Pflanzen, was vor allem für einige Orchideenarten und sogar den Kakaobaum von grosser Bedeutung ist. Ausserdem tragen sie zur Zersetzung von verrottenden Pflanzenteilen und anderen organischen Resten bei, was für das Nährstoffrecycling in der Natur wichtig ist.
Entgegen der landläufigen Meinung werden Stechmücken nicht vom Licht angezogen. Sie sind nicht phototaktisch, das heisst, Licht spielt für sie bei der Orientierung keine Rolle. Stattdessen verlassen sich Moskitos ausschliesslich auf ihren Geruchssinn. Besonders angezogen werden sie vom Geruch des Schweisses und des CO2, das wir ausatmen. Deshalb sind elektronische Insektenfallen mit UV-Licht gegen Mücken wirkungslos – sie schaden eher anderen Insekten, die vom Licht angelockt werden.
Einige Mückenarten sind tagaktiv, wie z.B. die Überschwemmungsmücken, die sich in Feuchtgebieten und an Seen aufhalten. Sie stechen am liebsten tagsüber. Im Gegensatz dazu gibt es nachtaktive Hausmücken, die in der Nähe menschlicher Siedlungen leben. Diese Mückenart versteckt sich tagsüber vor der Hitze und wird erst in der Dämmerung aktiv.
Vor allem die weiblichen Exemplare sind dann auf der Suche nach Blut, da sie die darin enthaltenen Proteine für die Reifung ihrer Eier benötigen. Während sich die männlichen Exemplare mit Pflanzensäften begnügen, beginnt für die Weibchen die Jagd nach einer Blutmahlzeit in den Abendstunden. Daher sind Mückenstiche in der Dämmerung und nachts besonders häufig.
Mücken und Moskitos sind nicht nur lästige Insekten, sondern auch gefährliche Krankheitsüberträger, von denen weltweit Millionen betroffen sind. Durch ihren Stich können sie Viren, Bakterien oder Parasiten in den menschlichen Körper einschleusen. Besonders hoch ist das Risiko in den Tropen und Subtropen, aber auch in gemässigten Klimazonen breiten sich diese Insekten immer weiter aus.
Malaria, eine der bekanntesten und tödlichsten von Moskitos übertragenen Krankheiten, wird von der Anopheles-Mücke verbreitet. Ohne rechtzeitige Behandlung kann Malaria lebensbedrohlich sein und Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und Erschöpfung hervorrufen.
Die Aedes-Mücke ist für Krankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya verantwortlich. Dengue-Fieber kann hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auslösen und in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Blutungen führen. Das Zika-Virus stellt insbesondere für Schwangere eine grosse Bedrohung dar, da es zu schweren Missbildungen bei Neugeborenen führen kann.
Eine besonders gefährliche Virusinfektion ist das Gelbfieber, das ebenfalls von der Aedes-Mücke übertragen wird. Symptome sind Fieber, Muskelschmerzen und in schweren Fällen Gelbsucht und innere Blutungen, die zum Tod führen können. Eine wirkungsvolle Impfung schützt jedoch lebenslang.
Weniger bekannt, aber nicht weniger gefährlich ist die Japanische Enzephalitis, die von der Culex-Mücke übertragen wird. Sie verursacht schwere Gehirnentzündungen und kann vor allem in ländlichen Gebieten Asiens tödlich verlaufen. Auch hier gibt es eine Impfung, die Reisende schützen kann.
Ein effektiver Insektenschutz ist entscheidend, um Mücken und die von ihnen übertragenen Krankheiten zu vermeiden. Zur Abwehr gibt es verschiedene Ansätze, die je nach Umgebung und Bedarf unterschiedlich effizient sind. Insbesondere Repellentien spielen eine entscheidende Rolle, um Mücken fernzuhalten und vor Krankheiten zu schützen.
DEET (Diethyltoluamid) ist eines der wirksamsten Mittel zur Mückenabwehr. Es schützt bis zu acht Stunden und wirkt nicht nur gegen einheimische, sondern auch gegen exotische Mückenarten wie die Tigermücke, die Krankheiten wie Dengue- oder Zika-Viren übertragen kann. In tropischen Gebieten wird ein DEET-Anteil von mindestens 50 % empfohlen.
DEET kann jedoch Hautreizungen verursachen und Kunststoffe wie Sonnenbrillen oder Mobiltelefone angreifen. Die Anwendung bei Kindern unter acht Jahren und Schwangeren wird nicht empfohlen.
Eine gute Alternative zu DEET ist Icaridin. Es bietet einen ähnlichen Schutz, gilt aber als hautfreundlicher und kann bereits bei Kindern ab zwei Jahren eingesetzt werden. Der Schutz hält in der Regel etwas kürzer an als bei DEET.
PMD (para-Menthan-3,8-diol), auch bekannt als Zitroneneukalyptusöl, ist ein natürlicher Wirkstoff. Er wird oft als Alternative zu chemischen Mitteln verwendet, wirkt aber nicht so lange wie DEET oder Icaridin und kann bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen.
Ätherische Öle wie Lavendel-, Zitronen- oder Nelkenöl haben ebenfalls eine abschreckende Wirkung auf Mücken, ihre Schutzwirkung ist jedoch kürzer, da sie sich schnell verflüchtigen. Sie müssen häufig aufgetragen werden, um effektiv zu bleiben.
Basilikum, Tomatenpflanzen oder eine mit Gewürznelken gespickte Zitrone gelten als klassische Hausmittel gegen Stechmücken in Innenräumen. Ihre Wirkung ist jedoch begrenzt und wissenschaftlich nicht belegt.
Mückensprays sind besonders praktisch für den Einsatz im Freien und bieten eine schnelle Möglichkeit, Mücken fernzuhalten.
Insektensprays und Elektroverdampfer sind in Innenräumen weit verbreitet. Sie enthalten häufig chemische Substanzen wie Pyrethroide und Biozide, die zuverlässig gegen Stechmücken wirken. Diese Mittel sind jedoch nicht unproblematisch, da sie gesundheitliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel verursachen können. Auch für Allergiker und Kinder können sie gefährlich sein.
Mücken mögen keinen Duft von Essig. Eine einfache Insektenfalle kann aus einem Schwamm und einer kleinen Schale hergestellt werden. Man tränkt den Schwamm mit Essig und legt ihn an strategisch günstigen Stellen im Raum in die Schale. Für eine aufwendigere Variante kann man ein Glas mit Essig, Wasser, Zucker und etwas Spülmittel füllen, die Öffnung mit Alufolie abdecken und kleine Löcher hineinstechen. Das Aroma lockt sie an, sie fallen in das Glas und ertrinken.
Einige Pflanzen verströmen Düfte, die Moskitos nicht mögen. Dazu gehören Lavendel, Zitronenmelisse, Zitronengras, Katzenminze und Duftgeranien. Diese Pflanzen können auf die Fensterbank oder in den Garten gestellt werden, um sie fernzuhalten. Auch Tomatenpflanzen verströmen einen für Moskitos unangenehmen Geruch und eignen sich als natürliches Abwehrmittel.
Ätherische Öle wie Zitronengras, Lavendel, Eukalyptus und Minze haben eine abschreckende Wirkung auf Mücken. Diese können verdünnt direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Mückenstiche zu vermeiden. Man sollte das Öl aber vorher an einer kleinen Hautstelle testen, um allergische Reaktionen auszuschliessen. Alternativ können auch Raumsprays oder Duftlampen mit ätherischen Ölen verwendet werden, um Innenräume mückenfrei zu halten.
Das Räuchern von Salbei ist eine alte Methode, um Mücken zu vertreiben. Man zündet getrocknete Salbeiblätter an und lässt den Rauch in die Luft ziehen. Moskitos empfinden den Gestank als unangenehm und meiden das Gebiet.
Mit diesen natürlichen Methoden kann man Moskitos effektiv abwehren, ohne auf chemische Mittel zurückgreifen zu müssen.
Wenn Sie Mückenstiche vermeiden wollen, kann Ihre Ernährung auch eine Rolle spielen. Einige Lebensmittel enthalten Stoffe, die auf Mücken abstossend wirken – auch wenn dies wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen ist, berichten viele Leute von positiven Erfahrungen.
Der Verzehr von Knoblauch setzt Verbindungen wie Allicin frei, die über die Hautporen abgegeben werden. Der starke Geruch kann sie abschrecken. Als zusätzliche Schutzmassnahme kann man zerdrückten Knoblauch mit Wasser vermischen und diesen natürlichen Mückenschutz auf Balkone oder Räume sprühen.
Zitronengras enthält den Wirkstoff Citronellal, der auch in vielen Mückenschutzmitteln und Duftkerzen enthalten ist. Der Hauch soll Mücken verwirren und fernhalten. Der Genuss von Tees oder Speisen, die Zitronengras enthalten, kann daher helfen, Mückenstiche zu vermeiden.
Grapefruits, Zitronen und Limetten enthalten Nootkaton, das nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Zecken wirken soll. Obwohl noch weitere Forschungen notwendig sind, wird der tägliche Verzehr von Zitrusfrüchten wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes empfohlen.
Ingwer verströmt einen scharfen Geruch, den Moskitos nicht mögen. Ausserdem wirkt Ingwer entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem.
Mückenschutz ist unverzichtbar, um sich effektiv vor lästigen Insektenstichen zu schützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Neben chemischen Mitteln bieten auch natürliche Alternativen und physische Barrieren, wie Moskitonetze, einen wirkungsvollen Schutz. Regelmässige Vorsichtsmassnahmen helfen, ungestört die Sommermonate zu geniessen und unangenehmen Folgen von Mückenstichen vorzubeugen.