Spannungskopfschmerzen sind eine weit verbreitete Art von Kopfschmerzen, unter der die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben leiden. Diese Schmerzform ist durch einen dumpfen, drückenden Schmerz gekennzeichnet, der meist den gesamten Kopf betrifft. Die Intensität der Schmerzen ist in der Regel leicht bis mittelstark, so dass sie oft als lästig, aber nicht als stark beeinträchtigend empfunden werden.
Die genaue Ursache ihrer Entstehung ist bis heute nicht geklärt. Da Spannungskopfschmerzen nicht durch andere Erkrankungen ausgelöst werden, gehören sie wie Migräne und Clusterkopfschmerz zu den primären Kopfschmerzen.
Um die Beschwerden zu lindern, können Betroffene rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen. Es ist jedoch wichtig, diese nicht zu oft oder regelmässig einzunehmen, da dies paradoxerweise dazu führen kann, dass die Kopfschmerzen häufiger auftreten.
Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind noch nicht vollständig erforscht, aber einige Faktoren sind als Auslöser und Verstärker bekannt. Psychischer Stress, Angst und innere Anspannung sind die wichtigsten von ihnen. Auch Schlafmangel kann ein Auslöser sein.
Eine häufige Ursache sind Muskelverspannungen, vor allem im Nacken- und Kieferbereich. Sie entstehen oft durch Fehlhaltungen, wie sie bei der Arbeit am Schreibtisch vorkommen, oder durch nächtliches Zähneknirschen und Zähnepressen bei Stress. Auch eine Überanstrengung der Augen, etwa durch langes Starren auf Bildschirm oder das Nichttragen einer notwendigen Brille, kann zu Spannungskopfschmerzen führen.
Darüber hinaus können Triggerpunkte - kleinste Verkrampfungen der Muskulatur im Hals-, Schulter- oder Nackenbereich - Spannungskopfschmerzen auslösen. Auch Flüssigkeitsmangel kann durch zu geringe Trinkmengen zu Beschwerden führen.
Welche Symptome können bei Spannungskopfschmerzen auftreten?
Spannungskopfschmerzen können in jedem Lebensalter vorkommen. Viele Betroffene beschreiben das Gefühl, den Kopf in einen Schraubstock zu stecken oder eine zu enge Mütze zu tragen. Stirn, Hinterkopf, Schläfen und Augenpartie können besonders betroffen sein.
Die Dauer der Kopfschmerzen variiert zwischen einer halben Stunde und einer Woche. Gelegentlich können sie von einer leichten Licht- oder Geräuschempfindlichkeit begleitet sein, wobei diese Symptome nicht gleichzeitig auftreten. Meistens fehlen weitere Begleitsymptome.
Treten die Kopfschmerzen zusammen mit Fieber oder Halsschmerzen auf, kann dies auf eine Infektion hinweisen. Es handelt sich jedoch nicht um echte Spannungskopfschmerzen. Auch eine Verstärkung der Kopfschmerzen durch Husten, Lageveränderungen oder Vorbeugen deutet eher auf eine andere Ursache hin. Zur Abklärung sollte eine ärztliche Untersuchung in Betracht gezogen werden.
Episodische und chronische Spannungskopfschmerzen können in drei Hauptkategorien eingeteilt werden: selten auftretender episodischer Spannungskopfschmerz, häufig auftretender episodischer Spannungskopfschmerz und chronischer Spannungskopfschmerz.
Der selten auftretende episodische Spannungskopfschmerz dauert 30 Minuten bis sieben Tage. Diese Form liegt vor, wenn Betroffene mindestens zehn Kopfschmerzattacken erlebt haben, die durchschnittlich weniger als einmal im Monat, also weniger als zwölfmal im Jahr auftreten.
Der häufige episodische Spannungskopfschmerz tritt innerhalb von drei Monaten an mindestens einem Tag und höchstens 14 Tagen pro Monat auf.
Der chronische Spannungskopfschmerz ist gekennzeichnet durch Schmerzen, die an 15 oder mehr Tagen pro Monat über einen Zeitraum von drei Monaten oder an mehr als 180 Tagen pro Jahr bestehen und über viele Stunden anhalten oder als Dauerschmerz empfunden werden.
Die Unterscheidung zwischen Migräne und Spannungskopfschmerz kann schwierig sein. Im Gegensatz zum Spannungskopfschmerz treten bei der Migräne oft Begleitsymptome wie starke Übelkeit oder Erbrechen und erhöhte Licht- und Lärmempfindlichkeit auf. Charakteristisch für die Migräne ist auch die Möglichkeit einer Aura, die sich in verschiedenen Formen wie Sehstörungen oder vorübergehenden Lähmungen äussern kann.
Während eines Migräneanfalls kann es auch zu besonders heftigen Reaktionen auf externe Reize wie Lärm, Licht und Gerüche kommen. Die Intensität der Migräne ist typischerweise mittelstark bis stark und zeigt sich in pulsierenden Schmerzen, die häufig nur eine Kopfseite betreffen.
Der Spannungskopfschmerz hingegen geht in der Regel nicht mit solchen Begleitsymptomen einher und verschlimmert sich auch nicht durch Bewegung. Im Gegenteil, manche Menschen erleben sogar eine Linderung ihrer Beschwerden durch körperliche Aktivität, wie z.B. einen ausgedehnten Spaziergang.
Um einen Spannungskopfschmerz zu diagnostizieren und sekundäre Kopfschmerzursachen wie z.B. einen Spannungskopfschmerz nach einem Trauma auszuschliessen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Dies gilt insbesondere, wenn die Kopfschmerzen oft auftreten oder plötzlich und heftig sind.
Die Diagnose des Spannungskopfschmerzes beruht in erster Linie auf einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt, bei dem die Krankengeschichte (Anamnese) und die aktuellen Beschwerden berücksichtigt werden. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Nervenwasseranalyse zur weiteren Abklärung eingesetzt werden. Dies hilft, andere mögliche Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschliessen und eine genauere Diagnose zu stellen.
Spannungskopfschmerzen können die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigen. Obwohl die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, spielen Faktoren wie Stress, Muskelverspannungen und Schlafmangel bei der Entstehung eine Rolle. Durch gezielte Massnahmen können die Beschwerden jedoch deutlich gelindert und einer möglichen Chronifizierung vorgebeugt werden.