Zink ist ein wahres Multitalent und übernimmt im menschlichen Körper eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen. Als essentieller Bestandteil zahlreicher Enzyme trägt es massgeblich zu biologischen Prozessen bei, die für Gesundheit und Wohlbefinden unerlässlich sind.
Besonders wichtig ist es für das Zellwachstum und die Zellteilung, wodurch es eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung und der Regeneration von Haut und Gewebe spielt. Gleichzeitig unterstützt es die Abwehrkräfte, indem es das Immunsystem stärkt und häufig den Verlauf von Erkältungskrankheiten positiv beeinflusst.
Darüber hinaus ist Zink an antioxidativen Prozessen beteiligt und hilft, freie Radikale zu neutralisieren, die durch Stoffwechselprozesse, UV-Strahlung oder Rauchen entstehen und Zellen sowie die DNA schädigen können.
Ausserdem trägt Zink zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und ist an der Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin beteiligt, der für den Sauerstofftransport im Körper unentbehrlich ist. Auch die Hormonproduktion und die Spermienbildung sind ohne ausreichende Zinkzufuhr nicht optimal möglich.
Phytat ist ein natürlicher Bestandteil vieler pflanzlicher Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide. Es dient den Pflanzen als Speicherform für Phosphor. Im menschlichen Körper kann Phytat jedoch Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Kalzium im Magen-Darm-Trakt binden und so deren Aufnahme vermindern. Das bedeutet, dass Zink aus phytatreichen Lebensmitteln für den Organismus schlechter verfügbar ist.
Durch bestimmte Zubereitungsmethoden kann der Phytatgehalt reduziert und damit die Aufnahme von Zink verbessert werden. Durch Einweichen, Keimen oder Sauerteigfermentation wird Phytat abgebaut und die Bioverfügbarkeit von Zink erhöht. Auch die Kombination mit tierischem Eiweiss kann die Aufnahme verbessern. Umgekehrt können Getränke wie Alkohol und Kaffee die Aufnahme von Zink zusätzlich hemmen.
Bei der Bekämpfung von Erkältungskrankheiten spielt Zink eine entscheidende Rolle, indem es das Immunsystem auf mehreren Ebenen unterstützt. Einer der wichtigsten Mechanismen ist, dass Zink die Erkältungsviren daran hindert, sich an die Zellen der Nasenschleimhaut anzuheften. Stattdessen bindet sich Zink selbst an diese Stellen und erschwert es den Viren, sich auszubreiten.
Ausserdem hemmt Zink das Wachstum von Krankheitserregern und verlangsamt deren Vermehrung, so dass sich die Erkältung nicht so stark ausbreiten kann. Auch Entzündungsreaktionen werden durch Zink positiv beeinflusst. Es reguliert die Histaminausschüttung und beeinflusst den Prostaglandinstoffwechsel, wodurch die Schleimhäute weniger anschwellen. Dadurch bleibt die Nase freier und die Atmung wird erleichtert.
Zink ist ausserdem ein wesentliches Spurenelement, das bei der Heilung von Wunden eine zentrale Rolle spielt. Es unterstützt die Zellteilung und die Zellregeneration, indem es die Synthese von Proteinen und DNA fördert – beides ist notwendig, um beschädigtes Gewebe zu reparieren und neue Hautzellen zu bilden. Eine ausreichende Zinkversorgung kann daher nicht nur die Wundheilung beschleunigen, sondern auch das Infektionsrisiko senken.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Zink die Vermehrung von Fibroblasten fördert – das sind Zellen, die für die Bildung von Bindegewebe verantwortlich sind. Dies macht es besonders wertvoll für die Regeneration nach Hautverletzungen oder Operationen.
Auch in der Medizin wird Zink gezielt zur Heilung von Wunden eingesetzt. Zinksalben und -cremes stärken die Hautbarriere und wirken entzündungshemmend, Zinkleimverbände fördern zusätzlich die Durchblutung und unterstützen den Heilungsprozess. Vor allem bei chronischen Wunden wie venösen Geschwüren oder Druckgeschwüren (Dekubitus) kann eine gezielte Zinkversorgung den entscheidenden Unterschied machen.
Obwohl Zink für viele Körperfunktionen unentbehrlich ist, kann ein Zuviel auch negative Folgen haben. Besonders problematisch ist, dass zu viel Zink die Aufnahme von Kupfer hemmt. Da Kupfer eine wichtige Rolle im Eisenstoffwechsel spielt, kann ein langfristiges Ungleichgewicht zu Blutarmut (Anämie) führen. Um solche Risiken zu vermeiden, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Höchstmenge von 25 mg Zink pro Tag für Erwachsene festgelegt. Für Kinder liegt der empfohlene Grenzwert zwischen 7 mg für 1- bis 3-Jährige und 22 mg für 15- bis 17-Jährige.
Ein Überschuss an Zink entsteht in der Regel nicht durch die normale Ernährung, sondern durch die übermässige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder die regelmässige Verwendung von zinkhaltigen Mundhygieneprodukten wie Zahnpasta, Mundspülungen oder Haftcremes. Daher sollten Personen, die zusätzlich Zinkpräparate einnehmen, darauf achten, die empfohlene Höchstmenge nicht dauerhaft zu überschreiten, um mögliche gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
In seltenen Fällen, insbesondere bei zu hoher Dosierung oder langfristiger Aufnahme ohne ärztlichen Rat, können jedoch Nebenwirkungen auftreten.
Zu den möglichen Beschwerden gehören Magenbeschwerden, Übelkeit oder Durchfall, die häufig auftreten, wenn Zinkpräparate auf nüchternen Magen eingenommen werden. In sehr seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen vorkommen. Ein weiteres Risiko besteht in einem Kupfermangel.
Falls solche Symptome auftreten, sollte die Einnahme von Zink überdacht und gegebenenfalls ein Arzt konsultiert werden. Meist verschwinden die Beschwerden nach Absetzen oder Anpassung der Dosis rasch wieder.
Zink ist ein essentielles Spurenelement, das zahlreiche Funktionen im Körper übernimmt – von der Unterstützung des Immunsystems über die Wundheilung bis hin zur Gesundheit von Haut und Haaren. Da der Organismus Zink nicht selbst speichern kann, ist eine regelmässige Zufuhr über die Nahrung unerlässlich, wobei Tierquellen eine höhere Bioverfügbarkeit aufweisen als pflanzliche. Eine ausgewogene Ernährung mit zinkreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Nüssen und Vollkornprodukten hilft, den täglichen Bedarf zu decken und Mangelerscheinungen vorzubeugen.